Bolivien
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Wir sehen ihn ein erstes Mal aus dem Flugzeug, als wir von Sucre nach Cochabamba herüberfliegen... Bereits jetzt wissen wir: Den Toro Toro-Nationalpark müssen wir sehen, denn die Region liegt abseits der großen Reiserouten, ihre farbigen Gebirgsformationen versprechen ein Natur-Spektakel der Extraklasse und ihre Canons wirken auch aus unserer Höhe wahnsinnig tief... Gesagt getan, wir machen uns mit dem Kleinbus auf den anstregenden Trip nach Torotoro, jenen abgelegenen und gerade einmal 650 Personen zählenden Ort südlich von Cochabamba... Wir werden es nicht bereuen - trotz der Rippenpisten und der teils abenteuerlichen Wege durch ein holpriges Flussbett, das hier ganz sicher nicht ganzjährig befahrbar ist... Was für ein Ritt!
Schon der Ort selbst fesselt uns und das, obwohl hier eigentlich so gar nichts passiert, oder gerade deswegen? Wir bewohnen ein absolut wundervolles Gasthaus mit freundlichen, welterfahrenen Betreibern und speisen vorzüglich oder sitzen zum Bierchen auf der zur Straße liegenden Terrasse. Seine Abgeschiedenheit und Einfachheit - allein seine rumpeligen und schlicht überdimensional groben Straßen machen uns Spaß - haben riesigen Charme. Er liegt fantastisch eingebettet in die umgebende Berglandschaft und erste chillige Cafés entstehen. Dennoch dominiert das grob-ländliche Flair eines bolivianischen Außenseiterdorfes, das sein Glück angesichts all der naturinteressierten Reisenden, die dem Ort jetzt einigermaßen Wohlstand bescheren, wohl kaum fassen kann... Wir lieben es!
Paläontologen, Naturliebhaber und Wanderer finden hier eine große Menge an attraktiven Zielen: Sehenswerten Höhlen, Dinosaurierspuren in großer Qualität und Zahl, versteinerte Tiere und andere Zeugnisse vergangener Tage sowie diese atemberaubenden Landschaftsformationen und Schluchten.
Wir konzentrieren uns im Rahmen eines mehrstündigen Treks auf den hiesigen Canon, ganz in der Nähe des Dorfes: Nach der Besichtigung eines geschützten Areals mit zahlreichen Spuren großer Dinosaurier, laufen wir zunächst über ein versteinertes und derzeit völlig trockenes Flussbett mit Dinospuren, Steinbrücken und beeindruckenden Gesteinsformationen. Dann stehen wir direkt an seiner oberen Kante und blicken in hunderte Meter Tiefe: Ein Flussrinnsal - wenigstens stellt er sich von hier oben und in dieser Jahreszeit so dar - schlängelt sich in einem Felsenbett. Zu beiden Seiten erheben sich atemberaubend steile und wunderschöne Felswände. Greifvögel drehen in der Schlucht ihre Runden... Da sollen wir rein? "Genau" sagt unser Guide und läuft auch schon los... Wir laufen auf Treppen und einfachen in den Stein gehauenen oder gearbeiteten Wegen nun tatsächlich hinunter - vorbei an furchteinflössenden Abhängen und mit gehörig Respekt. Unten geht es einige hundert Meter im oft von oben verschütteten Flussbett entlang. Wir sehen fantastische, einladende Pools, vermooste Wasserfälle und kreischende Papageien, waten durch kleine Flussläufe und klettern über große Felsbrocken. Freilich geht es am Ende auf selbem Wege zurück: Ein anstrengender Aufstieg in großartiger Umgebung - ein unvergesslicher Trip!