Peru
Kultur | HIGHLIGHTS PERU - 6 | 11
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Es sind weniger die nur sporadisch erhaltenen Gebäudestrukturen oder die tatsächlich interessanten astronomischen Zeugnisse der Inka oben auf einem Felsmonolithen, die die Anlage Uchkus Incanan besonders besuchenswert machen... Nicht, dass man sie auslassen oder ignorieren sollte, aber das eigentliche Highlight hier ist ihre Verortung inmitten eines Dorfes der Nachfahren der Inka. Die archäologischen Reste, die vor allem auch deshalb so wenig imposant daherkommen, weil ihre Steine überall in die ärmlich wirkenden modernen Steinhäuser der hiesigen Menschen integriert wurden, sind ein willkommener Anlass für einen unvergesslichen Besuch des Dorfes und seiner Leute...
Am Rande des Dorfes liegt das größte, heute geschützte Areal der Anlage, von dem aus wir nach kurzer Zeit - entlang der Behausungen und Höfe der Einwohner sowie vorbei an Hühnern, Schweinen und Hunden - auf den astronomisch relevanten Hügel hinaufsteigen... Nach ein paar Erörterungen zu den dortigen Gravuren und ihrer Bedeutung für die Wissenschaft der Inka in Sachen Sterne und Planeten, nach ein paar wundervollen Ausblicken in die trockene, arg ausgedörrte, dabei aber keineswegs unattraktive Gegend, marschieren wir mitten hindurch, durch die Schaf- und Kuhherden des Ortes. Die Menschen reiben sich verwundert die Augen, sind aber neugierig und freundlich. Wir halten ein paar Schwätzchen, erklären, was wir hier machen und sind angetan von der Atmosphäre des einfachen Landlebens. Wir realisieren, dass wir durch Uchkus Incanan so nah an die Menschen der Region herangekommen sind, wie bisher nie zuvor.
Und das setzt sich fort: Als wir das Dorf und die archäologischen Stätten schon wieder verlassen, da treffen wir auf eine Familie der hiesigen campesinos - Kleinbauern, die in der Gegend neben der spärlichen Viehwirtschaft, vor allem vom Kartoffelanbau leben. Die nachfolgende Begegnung mit den wahnsinnig netten und bescheidenen Menschen wird zum Besten gehören, das uns auf dieser Reise begegnet ist. Wir fragen nach dem Kartoffelanbau und wundern uns über die vor uns liegenden Kartoffeln... Er erklärt uns jetzt die Dinge, wie sie hier nun mal seit Jahrhunderten überliefert und gemacht werden: Die geernteten Kartoffeln - sie sind klein und beinahe in allen Farben zu haben - werden zunächst gewaschen und anschließend für mehrere Tage in Strohnestern im Fluss belassen, ehe man sie - nun bereits leicht fermentiert - herausholt und - nun spielend leicht zu enthäuten - nochmal vorm Verzehr aufkocht. "Diese hier", so sagt er, "haben aufgrund der beschriebenen Vorgehensweise antibiotische Wirkung!" Wir erhalten noch eine ganze Reihe weiterer Informationen und sind von der Expertise des Bauern in Sachen Kartoffel angetan. Die unglaubliche Gastfreundschaft und dezente Art seiner gesamten Familie sind uns unvergessen - eine große Begegnung in sehenswertem Terrain und bei großartigen Menschen! Uchkus Incanan machen und das heutige Leben dort auf sich wirken lassen...!
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