Alle Beach- und Inselspots
von Ost nach West:
Bei Punta Gallinas
1 | 15 - Playa Dunas del Taroa
2 | 15 - Playas bei Bahia Hondita
Bei Cabo de la Vela
3 | 15 - Playa del Pilón de Azúcar
Bei Palomino
Bei Santa Marta/Parque de Tayrona
Playas Parque de Tayrona
9 | 15 - Playas San Juan del Guaia
Bei Cartagena
Bei Tolú - Isla San Bernardo
Isla San Andrés
Isla Providencia
Unsere Bewertung im Überblick
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Unsere Bewertung im Einzelnen
Der optische Eindruck
Mehrere Kilometer lang zieht sich zwischen zwei Flussmündungen ein gräulich-weißer Sandstrand an der Küste Palominos entlang. Üppige Palmenhaine säumen zumeist sein Hinterland, geben ihm tropisches Flair und bieten hier und da Travellern Schatten. Das Meer brandet geräuschvoll und wild an das Ufer, je nach Windverhältnissen weht Gischt am Strand entlang. Je weiter man gen Westen läuft, desto weißer der Sand, desto eher entspricht der Beach dem karibischen Klischee... Wir sehen gleichwohl einen Strand, der uns auch optisch nicht vollends überzeugt - dafür ist sein Wasser zu rau und aufgewühlt, seine Farbe im in between... Der Strand wirkt hier und da ein wenig schmuddelig, vom rauen Meer mit allerlei Partikeln übersät... Ein perfekter Beach jedenfalls ist das hier optisch nicht: Aber, die Playa Palomino muss sich auch nicht verstecken. Einen Besuch ist sie allemal wert, auch wenn ihr Reiz nicht gerade aus dem optischen Eindruck herrührt...
Die Qualität des Strandes
Die Playa Palomino wurde uns von zahlreichen Backpackern wärmstens ans Herz gelegt und auch unser Reiseführer lobt den Beach als einen der perfektesten Strände des Landes... Die Fallhöhe bei so viel Lob ist natürlich gefährlich hoch und tatsächlich: Schon optisch haben wir unsere Zweifel angemeldet... Nach ein paar eigenen praktischen Erfahrungen über mehrere Tage an unterschiedlichen Stellen am Strand sind wir nun auch ganz praktisch höchstens bedingt überzeugt... Natürlich kann man sich an dem langen Streifen Sand den ganzen lieben langen Tag relaxed in der Sonne, ja sogar unter Palmen im Schatten aalen - die Atmosphäre ist chillig und ruhig, man hat die Auswahl einiger Restaurants und Bars am Hauptstrandabschnitt... Leider ist die Möglichkeit des Schwimmens oder Badens im Meer aber sehr eingeschränkt. Die roten Fahnen am Strand, die man hier sehr ernst nehmen sollte, verhageln uns ein wenig das Vergnügen. Zwar sind wir über beinahe alle Tage hier trotzdem im Wasser, plantschen ein wenig am Ufer herum und kühlen uns im aufgewühlten Meer ab, aber die Strömungen sind wirklich nicht ohne und lassen uns kaum unbeschwert genießen...
Viel mehr allerdings stören uns die Sandfliegen, die sich am gesamten Beach wie ausgehungert auf uns stürzen... Wir merken das natürlich erst am Tag nach unserem ersten ausgiebigen Strandtag, sind von oben bis unten zerstochen und haben das Vergnügen beinahe 2 Wochen lang... Da wir uns weder gern zerstechen lassen noch uns von oben bis unten mit Chemikalien einsprühen mögen, sind wir schnell verdrossen. Und mit T-Shirt am Strand!? Das ist nix! Wen das nicht stört, der wird dem Strand vielleicht mehr Lob zollen, erst recht, wenn er sich an der Flussmündung des Río Palomino den abgelegeneren Strandabschnitten zuwendet... Ein schöner langer Spaziergang am Meer führt zu zwei ganz netten Beachbars und man hat hier die Wahl zwischen Fluss- und Meerwasser... Leider jedoch ist der Schatten hier verschwunden und der Rückweg lang - nehmt Hüte mit!
Der Palomino Beach ist kein schlechter Strand, aber auch kein Highlight!
Wohnen und Speisen
Wenn die Playa Palomino einen - vielleicht sogar - längeren Aufenthalt lohnt, dann vor allem wegen ihrer Vielzahl an schönen und spannenden Unterkünften zu adäquate Preisen und vergleichsweise gutem Gegenwert direkt am Beach. Wir haben allein drei unterschiedliche Unterkünfte hier getestet - nah am Beach, im Zentrum und am Berg im Hinterland - und waren in allen drei Fällen weitgehend glücklich. Hier lässt es sich - vielleicht nach dem kalten deutschen Winter, den Strapazen der Besteigung der hiesigen Cordillera oder den kulinarischen Entbehrungen auf der Halbinsel Guajira - entspannt runterkommen und gleichzeitig aus dem Vollen schöpfen... Wer Menschen und andere Traveller sehen und treffen mag, wer sich ins Getümmel zahlreicher quirliger Bars und Kneipen stürzen mag, der wird hier fündig... Zugleich bieten viele Unterkünfte chillige und ruhige Plätze an, lässt es sich in der Hängematte im Schatten eines Baumes auch mal den Nachmittag durchschlafen...
Palomino bietet in seinen staubigen Straßen und den völlig ungeplant entstandenen Dorfstrukturen eine Menge an Wohlfühlfakten zu denen auch die kulinarische Auswahl zählt: Interessante und kreative karibische Küche - wie Quinoa-Burger oder schmackhafte Arepas -, die Klassiker der internationalen Küche - wie Pizza, Sushi oder Burger - zahlreiche süße Highlights für Zwischendurch - wie Crèpes mit Banane und Schokoladensoße... Wer hier nichts findet ist jedenfalls selbst schuld und kühle Getränke gibt's ohnehin immer und überall... In Palomino lässt es sich jedenfalls ein paar Tage gut aushalten, was auch den Besuch des hiesigen Beaches deutlich aufwertet...
Die touristische Frequenz
Schon jetzt sollte klar sein: Palomino Beach ist international bekannt und - neben den Beaches im Tayronapark - gerade der Zielort an Kolumbiens Karibikküste... Die Backpackerszene ist hier etabliert, schon folgen auch betuchtere und komfortabler reisende Touristen nach... Der Ort ist im steten Wandel und angesichts der ungeplanten Infrastruktur (Wasser- und Stromversorgung) und der fortgesetzt wilden Bautätigkeit häufig an seinen Grenzen. Dennoch wirkt die Atmosphäre relaxed und entspannt, Reisende finden eigentlich noch immer irgendwo einen Platz zum Schlafen oder Essen... Palomino ist weit ausgedehnt, die vielen Menschen, die hier herkommen, verteilen sich entlang des breiten Angebots, das sich hier in kurzer Zeit etabliert hat...
Und Palomino zieht viele Menschen an, die genau diese Orte suchen, an denen man sich treffen und international begegnen kann... Wir haben den Eindruck, dass auch die Playa Palomino hiervon bisher nicht negativ betroffen ist... Wer seine Ruhe haben will, der läuft ein paar Meter den Strand entlang und findet seine Ruhe... Einsam allerdings wird es nie!
Zugang und Erreichbarkeit
Gerade aufgrund der sich zunehmend etablierenden Reiserouten nach Palomino hat sich die Anreise an den Beach mehr als vereinfacht... Ob vom Busbahnhof oder dem Flughafen in Santa Marta aus - ein schneller und zeitnaher Shuttle zum Strandort dürfte auch spontan kein Problem mehr sein. In enger Frequenz setzen Busse und PKW Reisende am zentralen Busplatz - direkt an der Hauptstraße gelegen - ab, sammeln andere Busse Abreisende an derselben Stelle wieder ein... Das geht hier inzwischen wie am Fließband... Palomino gehört inzwischen zu dem, was man als "übliche Reiseroute eines Landes" zählt...
Dennoch erreicht man den Ort eben noch nicht direkt, sondern muss über das Zentrum der Region - über das 30 - 40 km entfernte
Santa Marta... Aber das macht kaum Umstände! Schwerer fällt schon ins Gewicht, dass es in Palomino keinen Bankautomaten gibt und man zur Versorgung mit Bargeld einen Transfer in den Nachbarort braucht, wo ein kleiner EC-Automat mit zahlreichen Störungen und Defekten steht...
Fazit
Die Playa Palomino ist der erste richtige Tropenbeach unserer Serie von Kolumbiens Karibikstränden. Wer sich die karibischen Beaches nicht ohne Palmen und grünes Hinterland vorstellen kann, ein ruhiges und doch zugleich bereits quirliges und gut erschlossenes Strandörtchen mit zahlreichen Backpackern und einfachen Lebensumständen vorstellt, der wird hier ganz sicher zufrieden sein. Neben der großen Auswahl an Unterkünften und Restaurants findet hier vor allem derjenige Traveler sein Glück, der Anschluss und ein bisschen Party sucht... Strandästheten werden allerdings von diesem rauen Stretch nur bedingt verwöhnt werden - aber das mag auch nicht für jeden das wichtigste sein... Playa Palomino ist einen Besuch allemal wert, vor allem bei Gästen mit kleinem Geldbeutel.
Kolumbiens Karibikküste - 5 | 15 -
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