Polen


Noch immer eine der meist unterschätzten Städte Europas

"Bleib gesunt mir, Kroke!" - Städtetrip in das fabelhafte Krakau

von Jörg Schwarz, Berlin den 20.08.2024

 

Ganze zehn Jahre ist es her, dass ich in meiner polnischen Lieblingsstadt Krakau  zuletzt einen Fuß auf das ehrwürdige Pflaster der historischen Altstadt gesetzt habe. Oft waren wir hier, manchmal mehrmals im Jahr - im eisigen Winter genauso gern wie im strahlenden Sommer. Immer sind wir mit schwerem Herzen wieder gegangen, schwelgten wir doch in der Erinnerung an feinste Piroggen  und heißen Borschtsch  an kalten Wintertagen. Wir sehnten uns zurück in die gemütlichen und charaktervollen Cafés und Kneipen der Stadt, in denen schon bei der Einkehr das Herz schneller erwärmte, als die rußenden Öfen der Stadt oder ein Wodka pur es an den zu Eisklumpen erstarrten Füßen je vermocht hätten. Wie konnte man Krakau  überhaupt wieder verlassen, angesichts der netten Menschen, die wir hier trafen oder der vollkommenen Schönheit dieser Stadt, deren fantastisches architektonisches Erbe auch im Licht des Sommers erstrahlte, als müsste Krakau  seine Besucher erst noch eigens in die Biergärten locken. Dabei war das auf den ersten Blick schon klar: Krakau  ist außergewöhnlich, eine Stadt wie ein Gedicht, noch immer für viele ein unzweifelhafter Geheimtipp unter den osteuropäischen Städten... Krakau  war unser Traum dieser Jahre; und das, obwohl die Stadt eine historische Last beschwert und die Geschichte dieses Orts uns stets in Ambivalenz zurücklässt... 

 

Krakau Polen Fotographie Reiseblog Reisereportage Spurenwechsler Reise Urlaub Städtetrip Geheimtipp slow travel Backpacker
Auf den Stare Rynek - Alter Markt - mit den Tuchhallen, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

 

Krakau  ist schließlich (auch) die Stadt des Krakauer Ghettos, in der - freilich unter deutscher Herrschaft - ein immenser Teil seiner Bürgerschaft zuerst in den Mauern dieser Schönheit auf engstem Raum eingepfercht und unter den Augen seiner Nachbarn gedemütigt, dann einfach ausgetrieben und ausgelöscht wurde... Stets durchstreifte ich das Jüdische Viertel, auch die Straßen des Ghettos selbst, mit der typischen Scham und Unruhe eines Deutschen meiner Generation, der das Unfassbare zwar nicht selbst erlebt, hier aber in der eigenen Seele schmerzlich nachempfinden und verspüren musste, der sich wieder und wieder darüber wunderte, dass sein Gegenüber - eine waschechte Polin - neben ihm herlief, ganz ohne ihn vorwurfsvoll anzusehen und ohne ihn dafür zu hassen, dass sein Land schlimmes Leid über Polen gebracht hatte. In der Regel fand ich meine Mitte relativ schnell in der Gemeinschaft junger, zukunftsorientierter Polinnen und Polen wieder, die in jenen Jahren nach vorne schauten und mich in der Zeit der Aufnahme Polens in die EU noch herzlich willkommen hießen - Jahre vor der dunklen Zeit von PIS: "Dich selbst trifft ja keine Schuld! Schön, dass du unsere Stadt besuchst!" - Und was blieb einem Deutschen meines Alters, mit dem belastenden Erbe aufgewachsen, denn auch anderes übrig, als mit dieser Zerrissenheit des "schuldlosen Täters" zu leben...? Die Stadt jedenfalls war, und ich kann vorwegnehmen, "ist", eine Bitter-Süß-Mischung für mich. Traum und Albtraum zugleich. Ambivalenz pur.

 

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Abendstimmung und ein Kuss auf dem Stare Rynek... Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

 

Nun sind schon wieder 10 Jahre vergangen und ich blicke erneut auf den schönen und weitläufigen Marktplatz von imposanter Größe - den Stare Rynek  mit seinen atemberaubenden Tuchhallen  und den wundervollen Gotik-, Renaissance- und Barock-Fassaden. Ich blicke auf das Denkmal des polnischen Nationaldichters Mickiewicz, wo sich wie ehedem die Menschen treffen und sich im Schatten der stolzen Marienkirche  ausruhen, in der ein Turm gerade für eine Renovierung eingepackt ist und von der soeben der Trompetenbläser seine Klänge zum besten gibt. Er tut dies zu jeder vollen Stunde am Tag, während er mittags um 12 mitten in seiner Performance an derselben Stelle jäh abbricht, wie der historische Vorgänger, den ein Pfeil eines Feindes getroffen haben soll. Ich bin fassungslos wie vielzählig die Massen an Menschen auch heute, am Montag, noch immer den Königsweg  entlang flanieren und, das Gesamtensemble aus Stein bewundernd, würdigen - deutlich mehr Menschen als in früheren Jahren und deutlich sichtbar: Viele Fremde aus aller Herren Länder... Vor allem aber bin ich froh selbst hier zu sein. Drei Tage liegen nun schon hinter mir, die Rückreise steht bevor und wieder will ich gar nicht weg, bin ich noch gar nicht fertig hier... Ich merke, wie sehr ich die Stadt vermisst habe, wie sehr sie mich beschäftigt, gerade jetzt, da ich sie schon wieder verlasse... Doch schauen wir zurück:

 

Wir fliegen in diesen Tagen mit dem Flugzeug nach Krakau  und warten zunächst einige Minuten, bis der Fahrer erscheint, der sich per SMS als leicht verspätet ankündigt. Er wird uns direkt zu unserer Wohnung in der Altstadt  fahren und uns den Schlüssel unseres Appartements übergeben, im Herzen der Stadt, direkt neben dem Deutschen Konsulat  in der schönen Stolarska Straße. Als wir ankommen ist es bereits dunkel, noch immer angenehm warm und die Restaurants der Straße scheinen ihr Geschäft bereits erledigt zu haben, während die Bars und Kneipen jetzt Hochkonjunktur haben. Wir wissen, wir sind spät dran und müssen sehen, wo wir um diese Zeit noch etwas Warmes zu essen bekommen. Natürlich laufen wir zum großen Platz, ohne zu übersehen, dass wir in einer wundervollen, ruhigen und dennoch sehr zentral gelegenen Straße hervorragend abgestiegen sind. Die Gasse verströmt die Atmosphäre einer verheißungsvollen Sommernacht. So kann man ankommen!

 


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Wenn es dunkel wird in Krakau, bleibt es gemütlich... Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Der Hunger treibt... Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

 

Was für ein ergreifendes Gefühl an den erhabenen, nach unten hin verdickten Mauern vorbei zu schlendern. Wuchtiges, massives Mauerwerk und doch ästhetisch und schön zugleich; wir werden bis auf den Stare Rynek  von Gotik und Renaissance flankiert, geben uns dann dem Raum und der Weite seiner imposanten Flanken hin, staunen, dass sich so gut wie nichts verändert hat in den Jahren. Wir saugen das Flackern der Lichter auf, wie die Sterne in der Atacama  und lächeln in uns hinein. Wir flanieren eine Runde mit den Freitagabend-Massen, als wir merken, dass der Hunger groß, die Zeit aber fortgeschritten ist. Wir haben uns ein wenig verloren... Jetzt ist es beinahe schon zu spät, noch eine aktive Küche zu finden und doch entdecken wir, ein paar eindrückliche Gassen weiter, ein früher nicht denkbar gewesenes Indisches Restaurant von überragender Güte, das anders als die meisten polnischen Küchen, noch geöffnet hat. Selbst die Inder in Krakau, von denen wir in den kommenden Tagen noch viele sehen werden, haben offenbar ein überragendes Niveau - wenigstens dieser hier... Als Beifang geht uns anschließend ein gemütlicher polnischer Biergarten unter einem großen ausladenden Baum in einem historisch anmutenden Innenhof in das Netz... Heute klingt der Abend nur noch aus, doch meine Seele tanzt bereits nach wenigen Stunden nach der Melodie der Stadt...

 

Schon beim Erwachen am nächsten Morgen ertappe ich mich bei der unbändigen Freude auf das Nowa Prowincja, das kleine aber unfassbar gemütliche Café in der Ulica Bracka, mit dem besten Zitronenkuchen  der Hemisphäre und so vielem Guten mehr... Und das ist wirklich nicht übertrieben und die volle Wahrheit! Noch vor der Erkundung der schönen Stadt kehren wir hier ein - nach einem erneuten Gang quer über den Rynek -, trinken fantastischen Kaffee, kosten Hummus, Apfelkuchen mit Vanillesauce oder klassische Toastsandwiches mit Schinken, Salami und Käse und chillen - wie nun jeden Morgen hier - gelassen in den Tag hinein, die Touristen beim Staunen, die Einheimischen beim Jonglieren der Touristengruppen beobachtend. Ein weiterer Zitronenkuchen  geht sowieso immer und nichts und niemand treibt uns an...

 

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Von außen fast unscheinbar und ohne Schnickschnack: Das fabelhafte Café Nowe Prowincja, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Ein Zitronenkuchen vom anderen Stern! Café Nowe Prowincja, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Aber es gibt viele gute Cafés: Auch im Ciastkarnia sind die Kuchen köstlich... Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

 

Eine Genugtuung macht sich breit in mir, eine tiefe Freude darüber, dass dieser wundervolle kleine Laden weder Antlitz noch Qualität eingebüßt hat in all den Jahren und noch immer im Schutze seines Tonnengewölbes ein relaxtes und beinahe verwunschenes Dasein fristet - könnte man hier einziehen, ich würde es glatt tun... Und das, obwohl hier ein Café wahrlich nicer ist, als das nächste und wir noch viele nette Begegnungen dieser Art in Krakau  haben werden - mit Kuchen von herausragender Qualität... Nicht Wien  noch Budapest  sind die Kaffeehausstädte Europas - trinkt euren Kaffee in der Stadt der Könige...! Trinkt ihn in der Nowa Prowincja  in Krakau!

 

Natürlich lassen wir uns durch die Gassen treiben, nicht besser oder schlechter als jeder ganz normale Gast der Stadt. Wie alle anderen Besucher auch pilgern wir die Florianska  ab, treten vor das Tor im Norden, der mit unzähligen bunten Bildern behangenen Stadtmauer, wo die Barbakane  steht und gehen in Erinnerung auch die Königsstraße  bis zum Neuen Markt  entlang, besuchen im Geiste die lange Ulica Dluga, durch die wir früher oft zu unserem Hotel gelaufen sind. Heute bleiben wir allerdings in der Stadt, lauschen wir dem herzzerreißenden Gesang der zwei ukrainischen Musiker, mutmaßlich vor den Russen aus dem eigenen Land hierher geflohen, die uns ein Gefühl von Traurigkeit und Schwere in die Herzen zaubern und für den Moment melancholisch machen... Irgendwer, irgend ein Volk, ist immer auf der Flucht...

 

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"Ach, wie schön ist Pana... - ähem - Krakau!" Krakau, Polen (Foto Jörg Scwarz)
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(Foto Jörg Schwarz)

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Blick auf die Marienkirche am Abend... Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

 

Keine Gasse, die wir anschließend nicht gesehen, keine Sehenswürdigkeit, die wir ausgelassen haben, laufen wir durch ein "Gedicht aus Stein" und kühlen uns immer wieder mal in der grünen Planty  ab, dem grünen und schattigen Gürtel um die Stadt herum, in dem es wenigstens gefühlt drei Grad kühler ist als in der weitgehend baumlosen Stadt. Natürlich besuchen wir die imposante Marienkirche, mit ihrem atemberaubenden Holzaltar aus der Hand von Veit Stoß sowie dem prunk- und geschmackvollen Gemäuer, die eigentlich viel zu kommerziell genutzten Tuchhallen  auf dem Rynek  und probieren den überaus leckeren polnischen Räucherkäse  aus der Tatra  auf dem Alten Markt. Das alles ist ein Muss in Krakau!

 

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Der Krakauer Hochaltar (Veit Stoß) in der wundervollen Marienkirche, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

Nach all den unzähligen Kirchen, den kuriosen Kleinigkeiten und pittoresken Details der historischen Architektur, die uns wie auf der schönsten Perlenkette entlang durch die Altstadt  treiben, zwingt uns immer wieder auch die Lust auf ein kulinarisches Erlebnis zur Einkehr in eines der unzähligen Lokale der Stadt. Auch wenn sich inzwischen auch in Krakau  die internationalen Ketten in der Stadt breit gemacht haben, unzählige identisch ausgestattete Läden in der Stadt zum Beispiel durch eine polnische Piroggengruppe okkupiert und besetzt gehalten wird, ganz so, als seien die deutschen Besatzer zurück, bleiben wir unseren traditionellen und lang schon in der Stadt verwurzelten Küchenmeister*innen treu: Heute speisen wir im scheinbar letzten "freien" Piroggen-Lädchen der Stadt, dem Przypiecek  in der Ulica Slawkowska, ein kleiner unscheinbarer Imbiss, den man aber dringend empfehlen muss. Morgen soll es der letzte der kleinen Pfannkuchen-Lädchen in der Ulica Senacka sein: Das einfache Nalesniki i Kawa - eine unscheinbare Institution des gepflegten polnischen Pfannküchleins.

 

Während wir von der phantastischen Geschmacksqualität der diversen Sorten von Piroggen - von herzhaft und klassisch bis innovativ und süß - im Przypiecek  regelrecht begeistert und überrascht sind, weil wir mit dieser Güte schon gar nicht mehr gerechnet hatten, haben die herzhaften wie süßen Pfannkuchen polnischer Art - besser als jedes französische Crepe meines Lebens - nur das erwartete köstliche Vergnügen bereitet, das wir hier immer schon hatten. Insofern keine Überraschung, nur viel Genugtuung. Beide Gerichte sind einfache Schmankerln und keine "große Küche", sie haben nicht den Ruf der italienischen Weltküche, nicht den Glanz der französischen Haute Cuisine, sie sind einfach nur bescheidene, aber glücklich machende kulinarische Köstlichkeiten Polens, die hoffentlich niemals in den "Küchen des kommerziellen Einerleis des massentouristischen Exodus" verschwinden mögen... 

 

Impressionen aus Krakau, Polen (Fotos Jörg Schwarz) - die Bilder zum Vergrößern anklicken!

 

Und noch ein Ziel ist Krakau-Standard: Der Besuch des Wawelhügels, der oberhalb der Weichsel  thront, südlich am Rande der Altstadt, zu der aber auch jeder einzelne Besucher der Stadt sich aufzumachen scheint... 

 

Der im Frühmittelalter auf einem Kalksteinhügel entstandene Komplex - wie die Altstadt  UNESCO-Weltkulturerbe - ist die historische Wohnstatt der polnischen Könige, die hier ihr Schloss, die Kathedrale  und viele weitere Gebäude errichtet haben und welche unbedingt sehenswert sind. Wir durchstreifen den ganz im Renaissancestil gehaltenen Schlosshof  und das Areal der gesamten Burg, von der aus man phantastische Blicke auf die Umgebung hat, besichtigen die Kathedrale  und ihre Katakomben, in denen die Könige Polens  ihre letzte Ruhestätte in sehenswerten Königsgräbern  gefunden haben und schämen uns ein wenig fremd, als wir die Gruft des erst kürzlich hier eingelagerten ehemaligen Präsidenten Polens - Lech Kaczyński  - erblicken, die sein Bruder - Jarosław Kaczyński, einst Ministerpräsident und Parteivorsitzender, heute graue Eminenz der PIS-Partei - hier angeordnet hat. Warum liegt hier nochmal ein bei einem Flugzeugabsturz verstorbener Politiker der Gegenwart neben den bedeutenden Königen seines Landes? Warum nochmal ehrt man diesen Mann wie einen König und hebt ihn heraus? Wir empfinden das gemeinsam mit vielen Polinnen und Polen als ziemliche Anmaßung eines offenbar hochmütigen Bruders... Aber das ist ja die Angelegenheit der Polen. Ich schüttele nur den Kopf...

 

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Der Wawel-Turm zur Weichsel hin... Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Das im Renaissance-Stil geschmückte Schloss - Innenhof, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

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Die Wawel Kathedrale mit den Gräbern der Könige, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Das Grab Lech Kaczyńskis und seiner Ehefrau - eher deplaziert im Kreis der Könige... Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

 

Irgendwann zieht es uns nach Kazimierz, dem jüdischen Teil der Stadt, häufig das Jüdische Viertel  genannt, dabei war es einst eine eigene kleine Stadt, die irgendwann mit Krakau  verwuchs... Viele Jahre vor dem Fall des Eisernen Vorhangs war es weitgehend dem Verfall preisgegeben und völlig heruntergekommen – ein unwirtlicher und grauer Ort, an dem diejenigen vegetierten, die im realsozialistischen Kommunismus eigentlich ja gar nicht existierten: Arbeitslose, Trunksüchtige, Prostituierte. Die noch aus der Vorkriegszeit stammenden Gebäude und Mauerreste waren arg heruntergekommen, die sieben Synagogen von ehedem in Vergessenheit geraten, genauso wie die Jahrhunderte währende jüdische Geschichte von Kazimierz. Man kann schon von einem "failed Viertel" sprechen, dem man seine heutige Entwicklung wahrlich nicht zugetraut hätte.

 

Schon in den vergangenen Jahren unserer ersten Besuche in der Stadt haben wir hier viel Zeit verbracht, denn das Viertel ist heute wieder hipp und lebendig, einige der angesagtesten Kneipen und Clubs sind hier eingezogen, eine zünftige Zapiekanka - heute eine aufgemotzte Fastfood-Variante von einem in kommunistischen Zeiten eher ärmlichen Baguetteversuch - isst man in der Regel hier auf dem Neuen Platz, wo sich eine Reihe von angesagten Bars, wie das Alchemia, als die neuen Platzhirsche entpuppen. Das Leben jedenfalls ist zurück in dem Kiez, der nach wie vor noch hier und da das gräulich-schrabbelige Antlitz der realsozialistischen Jahre an sich haften hat und doch inzwischen cool und dynamisch wirkt.

 

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Die "schöne" Synagoge - offiziell Tempel-Synagoge - in Kazimierz, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

Das hier sogar wieder jüdisches Leben existiert - immer mal wieder begegnet man einem Kippa-Träger oder einer orthodoxen Haarespracht - das ist doch überraschend, wenn man sich ein wenig mit der Geschichte des Viertels befasst. Und das wollen wir jetzt tun! Wir treffen uns mit Natalia  von Walkative, einer freien Walking-Tour von Kazimierz  bis nach Podgórze, in dem die Nazis einst das Krakauer Ghetto  schufen... 

 

"65.000 Juden lebten einst als - mehr oder weniger - freie Bürger in der Stadt," erzählt uns Natalia, "...ein großer Teil von ihnen hier im Stadtteil Kazimierz, einst durch die Weichsel  von der Altstadt  getrennt", die inzwischen umgeleitet wurde. Eben jene sieben Synagogen, die Natalia  mit den Beinamen die "Alte", die "Neue" oder die "Schöne" versieht und die hier eher unscheinbar, teils versteckt, noch stehen. Sie zeugen von einem regen religiösen Treiben und einer aktiven jüdischen Community und doch auch von früher Unterdrückung: Schon als man die Synagogen hier baute, durften sie nicht größer sein, als die christlichen Kirchen der Stadt. Nur eine, gelegentlich eine zweite von ihnen, wird heute noch immer - oder besser: wieder - rituell genutzt, für Gottesdienste herangezogen. Die anderen stehen hier eher als Mahnmale oder Museen für das einst lebendige jüdische Treiben, von dem uns Natalia  jetzt berichtet. Die Zeichen der Juden, die hier einst wie in Berlin  das Jiddisch  sprachen, sieht man heute wieder überall. Natalia  zeigt uns die jüdischen Gotteshäuser und Schulen, den jüdischen Friedhof, den wir leider nur hinter Mauern vermuten dürfen und die Davidsterne hier und da. Immer wieder stoßen wir während unseres Spaziergangs durch den Kiez auf Gedenktafeln und kleine Museen, auf Wohnhäuser früherer Bewohner hier. Und wir treffen auf das Grauen, das man den Menschen der jüdischen Gemeinde hier angetan hat. 

 

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Eine der schönen Gassen in Kazimierz, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Auf dem Neuen Platz, Kazimierz, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Im ruhigeren Mostowa-Kiez, Kazimierz, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

 

Auf dem Weg nach Podgórze - demselben erzwungenen Weg, den die tausenden jüdischen Einwohner der Stadt, unter anderen Vorzeichen freilich, seit dem März 1941 in das Krakauer Ghetto  anzutreten hatten - erfahren wir nach und nach von Natalia - aus der jüdischen Perspektive - die Gräuel der Zeit und die schrecklichen Ereignisse, die hier stattgefunden haben. Immer wieder lässt sie Zeilen des fast vergessenen und in der Krakauer  Bevölkerung bis heute beinahe unbekannten Krakauers, des jüdischen Dichters und Liederschreibers Mordechaj Gebirtig (ermordet am 04.06.1942) verlesen, die unter die Haut gehen und die genau diese Jahre reflektieren (hier oder hier kann man sich über ihn gut informieren), in denen unter den Augen der Krakauer Einwohner das Undenkbare geschieht: 

 

Es brennt! Brüder, ach, es brennt!

Oh, unser armes Städtchen, wehe, brennt!

Feuerstürme jagen, gieren,

reißen, brechen und entfachen

stärker noch die wilden Flammen,

schon alles ringsum brennt!

 

Und ihr steht und guckt und gafft nur,

mit verschränkten Händ’,

und ihr steht und guckt und gafft nur –

unser Städtchen brennt.

 

  

Irgendwann sind wir in Podgórze, stehe ich buchstäblich erst am Eingangstor und schließlich mit meinen eigenen Füßen im damaligen Ghettobezirk, blicke in die Fenster der hier stehenden Häuser, laufe am Arbeitsamt  entlang, in dem die Menschen verzweifelt jeden Job annahmen, der noch möglich war oder der Apteka pod Orlem, der einzigen erlaubten Apotheke für all die tausenden, unter schwierigsten hygienischen Bedingungen lebenden Menschen (gut 15.000 Menschen lebten hier zusammengepfercht in 320 Häusern). Ich blicke am Umschlagplatz  auf das heutige Mahnmal für die hiesige Vernichtung der Krakauer Juden: 64 übergroße schmucklose Stühle stehen hier und offenbaren in ihrer Verlorenheit auf dem weiten Platz, in ihrer Kargheit und Leblosigkeit, die Leere und Einsamkeit, die das Verbrechen hinterließ...

 

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Im verwunschenen Kazimierz, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Die Stara Synagoga - die Alte Synagoge, Kazimierz, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

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Einst Drehort des Hollywood-Streifens "Schindlers Liste"... Kazimierz, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Dies ist kein Originalschauplatz des Krakauer Ghettos, aber für die Belange Spielbergs besser geeignet als das Original... Deshalb heute populär! Kazimierz, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

  

Es ist ein Ort des Schreckens, der sich dem heutigen Besucher virtuell auf die eigentliche Wahrnehmung legt, die das eigene Bild von diesem Kiez überlagert, denn wir sehen eine recht unscheinbare und friedliche Siedlung, die beinahe unschuldig wirkt und es letztlich ja auch ist. Und dennoch frage ich mich, wie die Menschen heute hier leben können, wohl wissend, was sich am selben Ort zu einer anderen Zeit hier zugetragen hat? Und ich beantworte mir die Frage selbst: Wir tun es doch in Berlin  und all den anderen grausamen Orten dieser Welt genauso: Laufen wir nicht täglich an zahlreichen "Stolpersteinen" in Berlin  entlang, die von den verschleppten und ermordeten jüdischen Menschen Berlins  zeugen?! Natalia  sagt zu der Frage eines Besuchers, warum es die Stolpersteine hier so nicht gibt, folgendes und setzt ein nachsichtiges Lächeln auf: "Weil es zu viele wären! In Krakau  - und Kazimierz  ist nicht sehr groß - sind gut 65.000 Menschen getötet worden, wie viele Steine soll man hier verlegen, wohin sollen die alle?"

 

Nicht weit von hier, dem Umschlagplatz, steht die berühmte Emaillen-Fabrik von Oskar Schindler, deren Museum wir schon am Vortag besucht hatten. Er baute sie einst an den unmittelbaren Rand des Krakauer Ghettos  und rettete - wie vor allem durch den berühmten Hollywood-Streifen "Schindlers Liste" (Steven Spielberg) bekannt sein dürfte - an die 1200 jüdischen Arbeiterinnen und Arbeiter seiner Fabrik vor dem Progrom. Natürlich markiert er hier den "guten Deutschen", der ohne den Film womöglich genauso in Vergessenheit geraten wäre, wie der auch weitgehend unbekannt gebliebene jüdische Dichter Gebirtig... Der Film jedenfalls löste hier in den beiden Jüdischen Vierteln Krakaus  einen wahren Besuchsboom aus und trug durch die Filmkulissen und Drehorte ganz sicher auch zur Renaissance des Jüdischen Viertels  bei, das ganz nebenbei dadurch aufgehübscht und reanimiert wurde... Kazimierz  auszulassen wäre jedenfalls ein schwerer Fehler, auch wenn einen der Kiez sicherlich zumeist in Ambivalenz und Nachdenklichkeit zurücklässt - auch das ist Krakau!  Ich jedenfalls wollte das immer (auch) an mich heranlassen und aushalten! 

 

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Vor der Fabrik Oskar Schindlers (heute ein Museum) warten wir erstmal in der Mittagssonne... Podgórze, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Beispiele der Produktpalette der Emaille-Fabrik... Podgórze, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz) (Foto Jörg Schwarz)
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Einige der von Schindler geretteten "Schindler-Juden" sind portraitiert... Podgórze, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

 

Die Stadt macht es einem dann auch leicht, aus der Schwermut schnell wieder in den Genuss-Modus zu wechseln, schon auf dem Rückweg quer durch Kazimierz  duften die Rote Beete-Suppen in kuscheligen Restaurants uns an, wollen cremig-fruchtige und ungewöhnliche Eisexperimente unsere Zungen verführen... Und immer wieder und überall, und natürlich erst recht in der Altstadt  selbst, schmeicheln die historischen Sehenswürdigkeiten und Plätze unseren Augen, egal wohin wir blicken: Es gibt in dieser Stadt einfach überall so viel Schönheit, dass das Herz erwärmt und das leichte Leben die Schwere der Vergangenheit spielend leicht verdrängt.

 

Spätestens, wenn man wieder in einem der vielzähligen Biergärten auf den Stare Rynek sitzt und die Renaissancefassaden genießt, sich die geschwungenen Bögen der barocken Kirchenfassaden und ihr Formenspiel oder die ulkigen, aus Unkenntnis der realen Wildtiere, oft so falsch nachgebildeten afrikanischen Tierdarstellungen (Löwen oder Elefanten) an den alten Gemäuern betrachtet, wandeln sich selbst die eben noch tiefsitzenden negativen Gedanken zu neuer Lebensfreude und purem Enthusiasmus. Was für eine Stadt! Einem Schmuckkästchen gleich beherbergt sie zahlreiche funkelnde Edelsteine - und doch ist sie selbst - die reich bestückte Schatulle - in ihrer Gesamtheit das schönste Werk!

 

Und so vergehen die Tage in Krakau  wie im Fluge, unsere Rückreise steht bereits bevor und es bleibt uns nur zu sagen:

 

"Dowidzenia Krakau! Bleib gesunt mir Kroke!"

 

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Barocke Pracht an der St.-Peter-und-Paul-Kirche, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Bildergalerien an der nördlichen Stadtmauer, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)

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Das Czartoryski-Museum wurde 1796 von Fürstin Izabella Czartoryska gegründet und ist das älteste Museum Polens, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)
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Die zwölf Apostel blicken in barocker Pracht auf die Besucher hernieder, Krakau, Polen (Foto Jörg Schwarz)


Fazit Krakau 2024

 

Die Rückkehr nach 10 Jahren Abstinenz von Krakau  hat uns gut gefallen! Auch wenn ein schier überwältigender Besucherstrom an den Wochenenden ein Rendezvous mit der Stadt im Sommer nicht einfach macht, möchten wir sehr empfehlen, diese wundervolle Stadt zu besuchen!

 

Krakau  ist ein optischer Traum und bietet viele Chancen wundervolle, durchaus relaxte Tage in überragender Kultur und Kulisse zu verbringen. Uns selbst hat Krakau  in vielen Jahren vor allem im Herbst/Winter gut gefallen, wenn sich hier weniger Fremde aufhalten, die Luft häufig klirrend kalt ist und der Ruf nach Wärme und Gemütlichkeit hinter gotischen, renaissancenen oder barocken Mauern verheißungsvoll daherkommt... Vielleicht ist dann der Genuss der gemütlichen Cafés und Kneipen - die heißen Schokoladen, der gute Kaffee zu sagenhaftem Kuchen - noch höher zu bewerten, vielleicht macht dann das Einkehren in die kleinen Refugien der polnischen Küche noch mehr Spaß, wenn man durchgefroren einen heißen Borschtsch  oder eine Sauerteigsuppe - die formidable Zurek - noch vor den Piroggen  genießen darf! Doch auch der Sommer bietet mit den unzähligen Biergärten und dem angenehmen Klima für ausgedehnte Erkundungstouren durch die Gassen der Stadt oder auf die Wawelburg alles für eine gute Zeit! Nimmt man die Kunstgeschichtlichen Eindrücke, die Kirchen der Stadt und all die Sehenswürdigkeiten hinzu, die wir dieses Mal gar nicht wahrgenommen haben - beispielsweise das Salzbergwerk Wieliczka, ein abendliches Konzert  in einer der Kirchen oder ein Besuch in einem der Museen der Stadt -, dann bietet Krakau  viel Stadterlebnis auf engem Raum zu nach wie vor günstigen Preisen!

 

Dazu bietet Krakau  tiefe Einblicke in unterschiedlichste Kapitel ihrer ereignisreichen Geschichte. Die unsagbare Tragödie ihrer jüdischen Bevölkerung lässt sich bei gut geführten Touren und aufgeklärten Guides in Kazimierz  oder Podgórze  differenziert begreifen und verstehen - und man kann angesichts des Erstarkens von Faschismus und Unmenschlichkeit in Europa  nur hoffen, dass das Schicksal der Stadt und seiner Menschen allen eine Lehre ist. 


Unser Überschriften-Zitat "Bleib gesunt mir Kroke" stammt ebenso von Mordechaj Gebirtig, wie das Gedicht innerhalb des Textes; beides sind  Buchauszüge aus: Uwe von Seltmann: Es brennt. Mordechai Gebirtig – Vater des jiddischen Liedes. Hommunculus Verlag, 400 S. (ISBN 978-3-946120-65-0).


Unsere Empfehlungen

 

Krakau 

 

Unterkunft

  • Wir hatten in der Stolarska 13, 31-043 Kraków, Poland, über Airbnb (Gastgeber Przemyslaw) eine nette und geräumige und ruhige Altbauwohnung mit zwei Schlafzimmern und einem großen Wohnzimmer, eine voll ausgestattete Küche, Bad und Balkon zum Innenhof. Ihr findet Przemyslaw auch auf Booking.com und hier:  P&J Apartments, Floriańska 39, 30-019 Kraków, Polen, Telefon: +48 12 431 00 26.

Speisen

 

Unsere Empfehlungen sind uralte - aktuell überprüfte - Erfahrungen und neue Entdeckungen:

 

Altstadt

  • Für richtig gute Piroggengerichte - also exquisite polnische Maultaschen empfehlen wir nachdrücklich das kleine und unscheinbare Przypiecek, in der Sławkowska 32, 31-014 Kraków, Polen - ganz im Norden der Altstadt.
  • Wer gern einmal die traditionellen Rezepturen für polnische Pfannkuchen probieren möchte - herzhaft und süß -, der geht in das kleine Naleśniki i Kawa, in der Senacka 8, 31-002 Kraków, Polen, im südlichen Altstadtbereich. 
  • direkt gegenüber ist ein nettes Café, das wir ebenfalls von früher kennen: Pianola!
  • das beste Café der Stadt steht für uns trotz all der Konkurrenz seit Jahren fest: Das ist das famose Nowa Prowincja, in der Bracka 3, do 5, 31-005 Kraków, Polen, in die man läuft, wenn man südlich aus den Tuchhallen  geradeaus in die nächste Straße geht... Probiert dringend den Zitronenkuchen, aber auch alles andere hier schmeckt großartig! 
  • Wem es mal so geht wie uns und noch spät abends eine warme Küche sucht oder einfach auch in Krakau  nicht von den feinen indischen Curries lassen kann: Herausragend gut war das Indische Restaurant Restauracja Royal India Kraków, in der Mikołajska 3, 33-332 Kraków, Polen.
  • Gleich nebenan, aus dem Restaurant rechts um die Ecke findet ihr einen wundervollen Biergarten in einem schönen Innenhof und unter einem großen Baum: Club Re, Świętego Krzyża 4, 31-027 Kraków, Polen.
  • Ebenfalls weiterhin empfehlenswert ist das wundervolle mit gotischer Gewölbedecke ausgestattete Kneipenwunderwerk und der frühere Studentenclub Klub Pod Jaszczurami, oft mit Livemusik und Tanz... Findet Ihr am Stare Rynek  direkt hinter der kleinen romanischen Kapelle: Rynek Główny 8, 31-042 Kraków, Polen.
  • Wundervoll sitzen und auch essen kann man sicher auch am kleinen Markt, dem Male Rynek sowie der angrenzenden Ul. Stolarska, in der die Kneipen, Bars und Restaurants einfach sehr nett aussehen...
  • Toll draußen sitzen kann man in der Świętego Tomasza 17, 31-022 Kraków, Polen  u.a. im Camelot Café, wo die Straße einen kleinen Schwenk macht und so ein nettes Plätzchen schafft - allerdings ist der Platz hier sehr knapp und die Nachfrage groß!

Kazimierz

  • Ein sehr nettes und vielleicht das kleinste Café - eher schon ein  Kuchen-/ Tortenbäcker-Laden mit wenigen Tischen draußen ist das Ciastkarnia Vanilla, in der Brzozowa 13, 31-050 Kraków, Polen - Herausragende Torten... 
  • Am Neuen Platz, dem Plac Nowe  im Herzen von Kazimierz  steht der Foodcourt Okrąglak, an dem es u.a. schmackhafte Zapiekanki gibt...
  • Schräg gegenüber gibt es noch immer die  Kneipen-Institution in Kazimierz am Platz: Das Alchemia!
  • Und gute Piroggen  und andere polnische Sachen hatten wir in Kazimierz im Marchewka z Groszkiem, in der Mostowa 2, 31-061 Kraków, Polen
  • Verpasst es aber auch auf keinen Fall die Stadt selbst zu entdecken... Lauft auch in die Hinterhöfe und Innenhöfe hinein, viele Läden haben sowas! 

 

Allgemeines

  • Für die meisten wird es interessant sein, die Altstadt  erstmal zu Fuß abzulaufen und durch die Gassen zu schmökern... Hier trefft Ihr von selbst auf alles, was interessant ist... 
  • Die Marienkirche muss man auch von innen sehen!
  • Die Tuchhallen laden zum Shoppen von Krimskrams ein... 
  • Natürlich besucht man die Wawel! Die Wawel-Kathedrale muss man auch von innen sehen! Vor allem sind die Königsgräber sowie die Katakomben interessant.
  • Konzerte finden jeden Abend in einer der Kirchen statt, vor allem in der Kirche der Dreifaltigkeit, Bazylika Dominikanów pw. Świętej Trójcy w KrakowieStolarska 12, 31-043 Kraków, Polen oder der St.-Peter-und-Paul-Kirche, Kościół Rzymskokatolicki pw. Świętych Apostołów Piotra i Pawła in der Grodzka 52A, 31-044 Kraków, Polen 
  • Für eine gute freie Führung - free walking Tour - durch Kazimierz und Podgórze (Jüdisches Viertel  und Krakauer Ghetto) - aber sicher auch in der Altstadt - können wir Natalia von Walkative   empfehlen... Tel. +48 513875814 und hier:   https://freewalkingtour.com/ 
  • Den Besuch der Emaillen-Fabrik von Oskar Schindler und das dazugehörige Museum war für uns zwar durchaus spannend, auch wenn das Museum jetzt didaktisch nicht überragend ist, ist aber kein unbedingtes Muss... Um nicht wenigstens eine halbe Stunde anstehen zu müssen, bucht man vorab ne Tour, sonst ist erstmal Stehen und Warten in einer Schlange in praller Sonne angesagt! 
  • Außerhalb besuchen viele auch das Salzbergwerk Wieliczka - wirklich gut! - oder die Gedenkstätte Auschwitz, wenn man sich noch mehr Grauen antun mag... 

Ausblick

 

Im September sind Spurenwechsler in Lissabon und Sintra (Portugal) ...

 

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