Spurenwechsler und die Rückkehr an den Mekong - Der Thakek-Loop

 

Moin Moin aus dem beschaulichen Thakek! 

 

Ich sitze heute abend auf dem Bett unserer Unterkunft und schreibe nunmehr die ersten Zeilen über einen wundervollen mehrtägigen Moped-Trip durch das zentrale Laos. Was für ein Ritt! Was für ein schönes Erlebnis! Was für wundervolle Erfahrungen in einem Stück Laos, das bisher definitiv noch nicht touristisch überladen ist, gleichwohl aber zahlreiche Highlights kennt, schon allerlei Annhemlichkeiten zu bieten hat und ganz sicher kein Geheimtipp mehr ist. Und doch ist der sog. Loop noch immer ein kleines Abenteuer, das auch schnell im Krankenhaus enden kann... Das ist hier durchaus anspruchsvoll und die Geschichten über gebrochene Beine, Bergstürze oder Schlangenbisse begleiten uns während der Tour...

 

Schaut hier auf die Erlebnisse unserer Helden, die zunächst in zwei sehr ähnlichen und doch unterschiedlichen Provinzstädten aufschlagen, bevor sie sich auf den Weg in eine spannende Region Asiens  machen: Slow Travel  durch das zentrale Laos:  Was andere in drei Tagen abreißen, dass machen Spurenwechsler  in einer Woche und mehr - und selbst das ist noch zu schnell...

 

Weil wir viel zu erzählen haben, kündigen wir hier schon mal einen Bericht in zwei Teilen an...

 

Kommt IN DIE SPUR:

 

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Thakek an der Mekong-Promenade - ruhig und gechillt! Thakek, Laos (Foto Jörg Schwarz)

Unsere Prämiere im Osten Thailands - Wir feiern den Winter!

Sicher doch! Wir kennen den Süd-Osten Thailands  inzwischen recht gut, doch im 'echten Osten' selbst, da waren wir bisher noch nicht unterwegs... Es ist daher spannend für uns, als wir in der Mekong-Stadt Nakhon Phanom  landen und auf die Stadt zufahren... In Laos  erheben sich in der Ferne bereits die atemberaubenden Karstfelsenmonster durch die wir in den kommenden Tagen hindurchfahren werden... Schon aus dem Flugzeug wirkt die Region anders, als das Thailand, das wir kennen, vor allem ist es unfassbar trocken und zeigt viel lockeren Waldbestand... Wir nehmen einen Minibus am kleinen und gemütlichen Airport und werden nach kurzer Zeit von einem Thai mit interessanten, blond-orange-gefärbten Haaren angesprochen: Wie lange wir denn in Nakhon Phanom  bleiben? Wir sagen: Nur eine Nacht, unser eigentliches Ziel ist Laos!  Schade meint er, denn seine Stadt sei eigentlich ganz schön, um im nächsten Satz von sich zu sprechen: Er lebe und arbeite selbst in einer Fabrik in Australien  und freue sich nach 5 Jahren endlich seine Eltern wiederzusehen... "Ich will sie überraschen. Sie wissen nichts von meinem Erscheinen heute..." Tränen liegen irgendwie in der Luft, denn wie er es erzählt, ist herzzerreißend.... Wir lassen das auf uns wirken, freuen uns mit ihm und der Familie und wünschen ihm nur das Beste als er aussteigt... Man wäre gern dabei, wenn sie sich wiedersehen... Der Moment hat eine große Tiefe!

 

Wir selbst steigen direkt vor unserem Hotel aus, treffen auf zwei aufgeregte und sicher Gästen aus Deutschland  eher selten begegnende junge Frauen an der Rezeption, die leider beide kaum Englisch sprechen, dafür aber alles an Herz in unsere Unterhaltung hineinlegen, das sie haben - und das scheint groß zu sein... Und natürlich können Menschen sprachliche Barrieren irgendwie auflösen, wenn sie es denn gegenseitig wollen und wenn sie sich selbst nicht so ernst nehmen... In Kürze jedenfalls checken wir in unser fabelhaftes Hotelzimmer ein, laufen wir durch völlig untouristische Straßen in Richtung Mekong - den wir aus früheren Besuchen gut aus diversen Perspektiven kennen - und finden uns bald wieder auf einem Nachtmarkt...

 

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Die Sonne verschwindet bereits am Horizont, als wir Nakhon Phanom erkunden... Nakhon Phanom, Thailand (Foto Jörg Schwarz)
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Direkt am Mekong, den wir erst nicht sehen: Das Festval des Winters! Nakhon Phanom, Thailand (Foto Jörg Schwarz)
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Da wo eigentlich der Mekong wäre: Promenadenbeleuchtung wohl auch für die Silvesterparties... Nakhon Phanom, Thailand (Foto Jörg Schwarz)

 

Wir stehen zuerst inmitten einer wogenden Menge von Menschen, die entlang zahlreicher Stände und Garküchen laufen und "den Winter feiern"! Das ist tatsächlich das Motto dieser kommunalen Festivität, in die wir völlig unvorbereitet hinein stolpern und die es hier vom 23.12. bis zum Silvesterabend als ihrem Höhepunkt zu bestaunen gibt... Nicht unglücklich zwar, weil wir an vielen kleinen kulinarischen Köstlichkeiten der Anbieter hier partizipieren, aber doch ein wening überfordert mit der provinziellen Euphorie, die sich hier am Ufer des großen Flusses findet...

 

Wir wollten doch eigentlich den Mekong  itself sehen!? Der ist natürlich auch heute zu bewundern, heuer allerdings nur durch ein buntes Lichermeer hindurch und irgendwie nicht wirklich authentisch, denn die kulturelle Festivität des Abends, all die Licherketten und Menschen am Pier sind wahrlich keine gute Kulisse, um den oft besungenen Strom als einen der schönsten und wichtigsten Flüsse des Planeten zu würdigen... Wir ziehen uns - auch weil es bestialisch kalt und windig wird am Abend - in eine der hiesigen Kneipen zurück und merken bald: Auch hier zieht es an allen Ecken und Enden wie Hechtsuppe... Sind wir noch in Thailand? Aber der Laden ist super, die Musik ist nett, das Chang Beer  schmeckt vorzüglich und die Menschen in dem Laden sind einfach hipp und schön... Wir geben uns der Stimmung hin, die hier wirklich so überhaupt nicht den touristischen Gepflogenheiten hinterherhechelt, sondern unprätenziös und herrlich erfrischend wirkt... Morgen geht es nach Laos! 

 

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Wir passieren die unspektakuläre "Freundschaftsbrücke" zwischen Thakek und Nakhon Phanom... Thailand/Laos (Foto Jörg Schwarz)
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Und weiter mit dem Tuc Tuc... Nakhon Phanom, Thailand (Foto Jörg Schwarz)
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Irgendwann sind wir in Thakek angekommen... Thakek, Laos (Foto Jörg Schwarz)

 

Über die Freundschaftsbrücke nach Laos und Thakek

Mit dem Tuc Tuc geht es zum Busbahnhof, von wo wir einen Bus über die Grenze nehmen. Er wird uns dorthin fahren, uns immer wieder aus- und einsteigen lassen und uns letztlich zum Busbahnhof auf der anderen Seite bringen... Auf der thailändischen Seite geht alles sehr schnell und unspktakulär, doch auf der laotischen Seite wird es plötzlich und unerwartet spannend: Man akzeptiert unser Visum nicht! Die Dame am Schalter schaut sich das an, weiß offensichtlich nichts mit unserem extra schon in Deutschland  besorgten und bezahlten Einreisevisum anzufangen - Ziel: Damit es schneller geht! - und fordert uns auf, es zu machen, wie alle anderen hier auch: "Füllen Sie bitte den Antrag auf ein Visa on arrival aus (Visum bei Einreise)...!" Kostenpunkt nochmal 80,- €... Sie weiß es ganz offenbar nicht besser und dreht sich weg - Konflikte mag sie nicht. Sie lässt uns stehen. Ich versuche es natürlich erneut, versuche ihr klar zu machen, dass das ein korrektes Visum ist, nur eben schon in der Botschaft in Berlin  besorgt - ich zeige auf den Schriftzug, den Sie nicht lesen kann -, doch sie kann oder will es nicht verstehen. Unser Visum sei lediglich für eine Einreise direkt aus Deutschland  und nicht über Thailand  und den Landweg zu verwenden, sagt sie, in unserem Fall bräuchten wir ein neues Visum... Sie schiebt uns den Antragsbogen zu... Ich bleibe ruhig und im Gespräch... Unglücklicherweise für Sie: Wir stehen in der Reihe an erster Stelle und lassen nicht locker - der Druck auf sie wächst durch die anderen wartenden Passagiere, die langsam unruhig werden...

 

Nach einer weiteren vertanen Minute bittet sie um einen Moment Geduld und ruft einen Kollegen per Telefon. Dieser offensichtlich höherrangige Beamte erkennt die Lage sofort, erklärt ihr in angenehm ruhiger Art den Sachverhalt - wir verstehen natürlich nur "Berlin" und stempelt uns unseren Einreisevermerk in den Ausweis... "Sorry for that!" sagt er freundlich und ich bin froh, dass es - auch für sie - so lässig abgegangen ist... Khopchai - Danke!

 

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Am Abend blicken wir an einer buddhistischen Treppe hinab zum Mekong auf selbigen und Nakhon Phanom auf der anderen Seite... Thakek, Laos (Foto Jörg Schwarz)
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Thakek ist ein verträumter und gechillter Ort... Thakek, Laos (Foto Jörg Schwarz)

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Thakek ist ein ruhiges aber freundliches Städtchen, das mit zahlreichen französisch geprägten Villen und chinesischen Storehouses aufwarten kann... Thakek, Laos (Foto Jörg Schwarz)

 

Zauberhafte Provinz - Thakek ein freundliches Örtchen...

Wir fühlen uns in Thakek sofort wohl und haben wohlweislich einen weiteren Tag hier eingeplant... Die sog. Altstadt - direkt am Mekong  gelegen - hat jetzt nicht allzu viel zu bieten oder besticht mit außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten, aber sie begeistert mit dem schrabbeligen Charme alter, langsam zu verfallen drohender französischer Kolonialvillen und chinesischen Storehouses... Wir sehen zahlreiche Straßenstände und Streetfood, immer wieder kleine Restaurants oder Lädchen unter grünen Bäumen und lieben vom ersten Moment an das gechillte Dasein in der Stadt... Die Mekong-Promenade  ist schnell abgelaufen, wir kümmern uns daher zunächst um die Miete eines guten Mopeds für die kommende Woche, essen gut und reichhaltig - schon nach dem zweiten Versuchen haben wir "unseren" Laden gefunden - und lassen uns nochmal durchwalken, bevor es auf die Piste geht. 

 

Wir fühlen uns gut beraten, denn wir vertrauen auf die jahrelange Expertise unseres deutschen Mopedverleihers Dirk  von Mad Monkeys, mit dem die spontane, politische Betrachtung Deutschlands  aus der Ferne ein paar zusätzliche Erkenntnisse mit sich bringt: Der Blick von außen auf das Land ist derzeit genauso ernüchternd, wie der eigene - wenn man auf die kommenden Wahlen blickt... Wir erhalten jedenfalls wertvolle Tipps, von denen uns einer ansonsten völlig abgegangen wäre, den wir für extrem relevant halten: Es gibt einen Teilabschnitt auf der Strecke, erfahren wir so nebenbei, der aufgrund eines gewaltigen Bergrutsches mit Toten sowie dem völligen Verlust der Straße, derzeit - und das offensichtlich schon seit einiger Zeit - nur eingeschränkt zu befahren ist, weil die Arbeiten zur Straßenwiederherstellung andauern. "Ihr müsst eure Reise so planen, dass ihr da zwischen 11:30 - 13:30 Uhr durchfahrt, denn nur in diesem Zeitfenster öffnen die diese Passage für den Verkehr. Sonst wieder ab 17:30 Uhr, aber da wird es schnell dunkel und da wollt ihr da nicht entlang fahren...!" - Ach so!? Na das ist ja mal ne Nachricht, die man haben muss und die wir so nicht vorher eingesammelt hatten... Neben weiteren spannenen Erfahrungswerten und Tipps unseres Verleihers, greifen wir eine kleine, aber starke 125-er-Maschine, die einen guten Eindruck macht und machen uns auf den Weg, den wir auf 7 Tage aufteilen...

 

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Hier der Plan, wie er uns vom Mad Monkey vorgelegt wird - lasst euch zusätzlich beraten...! Thakek, Laos (Foto Jörg Schwarz)

Thakek-Loop - Der Plan

 

Was ist der Thakek-Loop?

Nun, zuerst mal ist es mal wieder eine Erfindung der Tourismusindustrie und einiger Blogger, die eine Sammlung von interessanten Orten und Sehenswürdigkeiten im zentralen Laos - man kann hier wirklich von Highlights sprechen - geschickt zu vermarkten trachten - leider mal wieder an den Interessen der Menschen in der Region vorbei... Die Idee eines dreitägigen Loops, den man mal eben mit dem Moped abreißt und dann hat man wieder einen Haken an der Bucketlist, hat sich leider in das globale touristische Gehirn gebrannt, wie so viele falsche Ideen... Denn genau betrachtet, ist die Region rund um den sog. Loop durchaus eine Region, die für sich steht und auch länger und slow travel zu bereisen ist, ja ich behaupte: Bereist werden sollte! 

 

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Unser Lieblingsrestaurant in Thakek, das Shong Fang Khong Restaurant, Thakek, Laos (Foto Jörg Schwarz)

 

Es gibt scheinbar Menschen, die, wenn sie reisen, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit sehen und abreißen wollen und daher den Loop in 2 bis drei Tagen bewältigen. Natürlich rasen die an den meisten schönen Sachen und Momenten vorbei, begegnen keinen Menschen und verpassen stets die eigentliche Atmosphäre der besuchten Regionen, die sich dem meisten womöglich gar nicht erschließt, weil sie sich eben nicht darauf einlassen... Und natürlich ist das ganze - wenn sie überhaupt gesund ankommen - dann eine ziemlich anstrengende Angelegenheit - ohne viel Mehrwert... Mopedfahren kann man auch anderswo mehrere Tage lang, dazu muss man nicht hierher kommen... Unser Guide und Mopedverleiher empfiehlt daher, die Tour auf mindestens 5 Tage auszudehnen, um somit entspannt, sicher und mit der nötigen Zeit für die Sehenswürdigkeiten durch den Loop zu kommen. Dazu beschwört er uns beinahe den Loop nicht als Rundkurs zu beenden und die letzte Etappe über die LKW-Autobahn Vientiane - Thakek  zu nehmen, die er für gefährlich und vor allem eintönig und langweilig hält. Stattdessen mögen wir doch den bereits gefahrenen halben Loop einfach in zwei Etappen wieder zurückfahren - Landschaft wunderbar, die Strecke sicherer und überhaupt die Tour angenehmer. 

 

Wir - Spurenwechsler - beschäftigen uns ein wenig mit der Piste und den anzusteuernden Zielen, beschließen den Loop als Mischung aus Neuentdeckungen, Roadmovie aber eben auch einzelnen gechillten Halbtagen in der wunderbaren Natur von Zentrallaos zu  machen - in anderen Zeiten hätten wir uns hier sicher noch deutlich länger aufgehalten, haben aber dieses Mal einfach nicht die Zeit - und nehmen uns dafür 7 Tage Zeit - weil wir es eben wollen und können... So sieht unsere Tour aus: 

  1. Tag: Von Thakek zum Phosy Thalang Guesthouse (Thalang) - Reisetag und Besuch von a) Nong Aen Cave und b) Pha Katai Viewpoint; am Abend Silvester!
  2. Tag: Chillout im Phosy Thalang/Sabaidee Guesthouse (nebenan) sowie Besuch des c) Song Sou Waterfalls  an Neujahr!
  3. Tag: Vom Phosy Thalang zum Sainamhai Resort (außerhalb von Nahin in Ban Namsanam) sowie Besuch des d) Nam Sanam Waterfalls  und Chillout im Sainamhai  am Nachmittag - dieser Tag beinhaltet die Durchquerung der Passage des Bergsturzes zwischen 11:30 Uhr und 13:30 Uhr
  4. Tag: Vom Sainamhai Resort zum Konglor Cave Resort Riverside sowie Besuch der e) Konglor Cave  und Chillout am Resort  am Nachmittag
  5. Tag: Stay im Konglor Cave Resort Riverside sowie Besuch der f) Nam None Cave  und Chillout am Resort am Nachmittag 
  6. Tag: Vom Konglor Cave Resort Riverside zum Nakai Resort sowie Besuch des g) Cool Pool , der h) Sandstone Buddhas  auf dem Weg sowie Chillout  am späten Nachmittag im Resort - dieser Tag beinhaltet erneut die Durchquerung der Passage des Bergsturzes zwischen 11:30 Uhr und 13:30 Uhr
  7. Tag: Rückfahrt vom Nakai Resort nach Thakek sowie Besuch der i) Green Climbers Home... Abschließend finaler Chillout  in Thakek
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Wir haben uns für die sichere Helmvariante entschieden und sind im Nachhinein sehr dankbar dafür... Die Autoren, Laos (Foto Jörg Schwarz)
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Traumhafte Karstfelsenlandschaft liegt auf der Strecke und an zahlreichen Destinationen... Laos (Foto Jörg Schwarz)

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Immer schön auf die Straße achten, ungeachtet dieser Natur... Zentrallaos (Foto Jörg Schwarz)

 

Der Thakek-Loop ein letztes echtes Abenteuer? 

Das wohl ganz sicher nicht! Aber ein Katzensprung ist es nun auch wieder nicht und doch schon ein kleines Abenteuer für Nicht-Abenteurer! ;-) 

Man sollte den Loop nicht unterschätzen, zwar ist dieser Rundkurs an sich recht einfach und mit guten Straßen und mit inzwischen gutem Angebot an Unterkünften ausgestattet, aber er hat seine Tücken, die so manchem leichtfertigen Besucher der Region bereits das Genick gebrochen hat - und das meine ich wörtlich! Neben den immer wieder ohrenbetäubend und rücksichtslos überholenden LKW's und Pick-up's - gut, dass uns Dirk  die verschließbaren Helme der höchsten Sicherheitsstufe angedreht hat, die uns vor dem aufgewirbelten Staub und den gelegentlich wie Geschosse fliegenden Steinchen bewahrt - sind vor allem die allenthalben auf der Straße - unangekündigt - auftauchenden Löcher ein Problem: Manchmal sind sie nur einige Zentimeter tief und du willst trotzdem nicht in sie hineinfahren, doch manche sind echte Killer, in die du nicht hineingeraten solltest... Fährst du in die mit Schmackes rein, brichst du dir vermutlich mehr als nur das Handgelenk oder den Arm...! Geschichten von Unfällen und schlimmen Verletzungen pflastern unsere Reise... Und dabei muss betont werden, dass die Straßen des Loops wirklich außergewöhnlich gut im Vergleich mit Straßen anderer Regionen des Landes sind und wir gut vorankommen...

 

Weitere Gefahren sind die durchaus krassen Kurven zwischen Thalang  und Nahin - für ungeübte und unvorsichtige Biker (wir haben einige unterwegs tollkühn aufdrehen sehen) schon ein echtes Problem und Gefahrenquelle -, die während der gesamten Strecke immer wieder unvorhersehbar auf die Straße laufenden Küche, Ziegen, Hunde und die anderen Verkehrsteilnehmer, vor allem innerhalb der Dörfer, die man passiert. Man muss diese Tour mit der vollen Aufmerksamkeit und Konzentration bestreiten, wer das nicht tut, findet sich irgendwann in Vientiane  wieder: Im Krankenhaus! Aber keine Sorge - wir wollen euch den Loop nicht ausreden und wir drehen selbst ganz schön auf, aber Vorsicht ist hier nun mal geboten! Volle Konzentration auf die Straße - ohne abzuschweifen! Ist bei der phantastischen Landschaft hier gar nicht immer so einfach...

 

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Abseits der Piste hat man zumeist Sandwege... Zentrallaos (Foto Jörg Schwarz)
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Der Blick von Brücken gibt immer wieder interessante Blicke frei... Zentrallaos (Foto Jörg Schwarz)
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Wohin auch immer sich dieser Trupp von gut 20 Arbeiterinnen aufmacht: Es scheint mit viel Arbeit verbunden zu sein... Zentrallaos (Foto Jörg Schwarz)

Thakek-Loop: Tag 1

Und dann geht es auch schon los... Wir frühstücken noch ausführlich in unserem Lieblingsrestaurant im Thakek - dem bezaubernden Shong Fang Khong Restaurant - und umfahren zunächst die Polizeikontrollen auf der Hauptstraße, vor der uns Dirk  ausdrücklich warnt: "Die finden immer was...!", und fahren aus der Stadt hinaus - ausgestattet mit einem kleinen Rücksack zwischen den Beinen und einer Zusatztasche unter Magdas Allerwertestem... Man muss sich auf einer Mopedtour halt beschränken... Bereits nach kurzer Zeit fahren wir in ein imposantes Karstfelsengebirge ein, das unseren Weg nun erstmal begleitet und die Fahrt zu einem einzigen optischen Vergnügen macht. Wären da nicht auch heute, an einem Sonntag, die zumeist unangenehmen LKW's zwischen Vietnam  und Laos  unterwegs, könnte das hier ein einziger Traum von einer Landschaft sein: Karg bewachsene oder kahle Karstfelsenmonster bilden die Kulisse für eine trockene Landschaft aus strohgelben, weil abgeernteten Reisfeldern, grünes Buschwerk oder Bäume säumen die Strecke und immer wieder kleine Straßendörfer, die sich alle weitgehend ähneln... Immer wieder tauchen auch vereinzelte grüne Felder auf, bilden an Wasserläufen grüne Oasen fabrige i-Tüpfelchen in der Landschaft. Wir passieren die ersten Schilder mit dem Hinweis auf einzelne Höhlen, die wir aber erstmal auslassen... Man kann nicht alles sehen!

 

Erst bei der Nong Aen Cave biegen wir ab, lassen unsere Sachen und Helme beim Mann an der Info zur Aufsicht - fehlte noch, dass wir die jedesmal mit uns rumschleppen - und laufen in die wunderbar beleuchtete - wirklich sehenswerte - Höhle hinein. Sie ist in unterschiedlichen Farben illuminiert, zeigt damit diverse Höhlenräume an und ermöglicht gute Fotos. Wir laufen auf Treppenstufen in die einzelnen Bereiche hinein, klettern aus der Höhle in einem oberen Stockwerk wieder heraus und erkunden auch den kleinen Wasserlauf im hinteren Teil der Cave, auf dem man sich selbst mit kleinen Booten weiter fortbewegen kann... Unter den zahlreichen Höhlen der ersten Tagesetappe soll sie das Highlight sein, aber auch andere haben ihre Reize...

 

Die Nong Aen Cave, Laos (Fotos Jörg Schwarz und Magdalena Bosak) - für eine Vergrößerung die Bilder anklicken...

 

Ich gebe meinem "Aufpasser" an der Infotheke ein kleines Trinkgeld, das er ganz sicher gar nicht erwartet hat, und weiter geht es vorbei an atemberaubenden Karsten und interessanten Landschaften. Hier und da pausieren und trinken wir an einem Restaurant, wir halten an zahlreichen fotogenen Orten und nehmen uns als nächstes den Pha Katai Lookout vor, den wir fast verpasst hätten, weil die Laoten an der gesamten Strecke nur schwer zu findende Schilder an den Abfahrten platziert haben - hier fährt man schon mal an einer Sehenswürdigkeit vorbei, auch weil die Umgebung im Grunde schon genug Schönheiten bietet und man gerade mal wieder an einem Loch vorbeinavigiert... Außerdem versagt unsere SIM-Card mit dem Internet, so dass Google Maps ausfällt.

 

Jetzt heißt es climbing - klettern! Auf abenteuerliche Weise zusammengeschweißte, teils extrem steile Treppen bringen uns auf einen der höchsten Karstfelsen in der Landschaft, der nicht erst von ganz oben, atemberaubende Weitsicht bietet. Wir steigen also schweißtreibend Stufe für Stufe auf, ignorieren das knacken einzelner Stufen und blicken sukzessive auf die spitzen Karstfelsen von oben. Oben angekommen geht es noch auf langen Brücken über den First des Felsens - wir sehen die fehlenden Holzbretter in der Konstruktion, die einfach mit stabilen Gummimatten abgedeckt werden - bis zum endgültigen Lookout. Und wir sind begeistert! Bereits die spitzen Zacken und Formen der erodierten Karste hier oben sind sehenswert, aber auch der Blick in die Weite ist phänomenal. Ich warte permanent auf meine sich bemerkbarmachende Höhenangst, warte aber heuer vergebens - sie bleibt vollständig aus! Ich bin selbst überrascht, wie locker ich mich hier oben bewege, ohne dass mir die Knie schlottern. Es geht also auch ohne Angst in der Höhe! 

 

Es geht ganz schön steil hinauf auf diesen Karst... Pha Katai-Lookout, Laos (Fotos Jörg Schwarz)

 

Wir gelangen irgendwann zum Nam Theun Stausee und erleben eine totale Veränderung der Landschaft. Wir befinden uns nun an dem künstlich geschaffenen See, dessen Gewässer wir nun immer wieder aus allen Perspektiven betrachten können - Wind keimt auf und erschwert das Mopedfahren zusätzlich, so dass wir erneut unserem Verleiher danken, denn der nun auffrischende und kühle Luftzug auf dem Bike wird uns nicht unmittelbar ins Gesicht gepustet, was das Fahren angenehmer macht und die Gesundheit erhält. Das gilt vor allem jetzt, als wir direkt am Nam Theun 2-Kraftwerk nun in den Berg hinein fahren... Mit jeder atemberaubenden Windung, mit jeder Serpentine, die wir hier zu bewältigen haben steigt nicht nur das Potenzial an atemberaubender Weitsicht und dichtem Dschungel, auch die Temperaturen gehen kontinuierlich nach unten. Im Schatten - und das sollte sich jeder, der den Loop fährt, wirklich hinter die Ohren schreiben - wird es jetzt, auch an den anderen Tagen an den Vormittagen und Abenden in den Schattenzonen mal so richtig kalt. Temperaturen auf dem Bike fühlen sich bei 20 Grad und mehr wie kalte 15 Grad an und in der Nacht hat es ab Thalang - unserem heutigen Ziel - tatsächlich um die 10 Grad Celsius - nicht ungewöhnlich im Januar! Habt also warme und winddichte Jacken dabei und schützt euch am Kopf vor permanentem kalten Luftzug...

 

Wir cruisen nun oben angekommen durch famose Kurven, die uns einerseits in einen fantastischen Urwald mit imposanten Baumriesen blicken lässt, aber auch immer wieder die Aussicht auf den in den Hügeln der Region sich um die Berge windenden Stausee offenbart. Leider sind auch bereits viele Rodungsflächen zu erkennen. Die Kulisse ist gleichwohl wundervoll und wären nicht gleichzeitig auch überall Stromkabel-Trassen entlang der Straßen zu finden, wir hätten tausende von Fotos gemacht... 

 

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Einmal ein Stromkabel-freier Ausblick in den Dschungel... bei Thalang, Laos (Foto Jörg Schwarz)
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Wundervolle Baumriesen tauchen allethalben auf... Bei Thalang, Laos (Foto Jörg Schwarz)
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Immer wieder rast man auf grüne Wände zu... Bei Thalang, Laos (Foto Jörg Schwarz)

 

Irgendwann - es ist jetzt später Nachmittag - erreichen wir unser Tagesziel: Das Phosy Thalang Guesthouse. Wir erhalten ein vernünftiges Zimmer - auch wenn man für uns, anders als gebucht, zwei derselben freigehalten hatte und dafür aber nur für eine, statt zwei Nächte -, laufen zum Restaurantbereich und sind geflashed: Eine wundervolle, aus Holz gebaute Terrassenlandschaft direkt am Seengebiet gelegen - in seinem Gewässen stehen überall die abgesoffenen Baumstümpfe des früheren, heute überfluteten Waldes - ist nun für zwei Tage unsere Heimat und wir lieben den Ort sofort. Da die Sonne bereits in orangenen Nuancen untergeht und es immer kühler wird, essen wir noch schnell in den letzten Strahlen der Sonne, dann duschen wir uns erstmal den Staub des Tages von der Haut - das Abwasser hätte schwärzer kaum sein können, wird aber noch zu toppen sein... ;-) 

 

Ein absolut gechillter Ort zeigt sich uns am heutigen Silvesterabend, als wir nocheinmal in die kalte Nacht hinausgehen. Hier hält man es am Abend derzeit nur am Lagerfeuer entspannt aus, das bereits auf einer angrenzenden Wiese ordentliche Flammen wirft. Wir schnacken noch kurz mit einigen anderen Gästen der Anlage und tauschen Erfahrungen aus, wünschen uns ein "Frohes Neues" und sind um 23:00 Uhr - noch vor dem eigentlichen Übergang ins Jahr 2025 - in unserer warmen Bude... Unser Silvester geht mal wieder in der totalen Ruhe und relaxten Einsamkeit dieses wundervollen Ortes zu Ende und da wir den deutschen und polnischen Silvesterbräuchen (Kugelbombenattentate und mehr) ohnehin keinen Deut abgewinnen können, schlummern wir in das Jahr 2025 vorzeitig hinein. By the way: Frohes Neues Jahr allen Leserinnen und Lesern! 

 

Die wunderbar gelegene und schöne Unterkunft Phosy Thalang Guesthouse - sonst etwas verpeilt, aber schön und charmant... Thalang, Laos (Fotos Jörg Schwarz)

- für die Vergrößerung der Bilder bitte anklicken! -

 

Thakek-Loop: Tag 2

Getreu unseres slow travel-Planes schlafen wir etwas länger, strecken am Morgen unsere steifen Knochen und trinken auf der Holzterrasse bei strahlendem Sonnenschein und in atemberaubend schöner Kulisse erstmal einen Kaffee... In der Sonne langsam warm werdend, genießen wir den Vormittag am Wasser, lassen uns mit Mango Sticky Rice, einer wärmenden Hühner-Nudelsuppe und anderen Köstlichkeiten verwöhnen und chillen am ruhig daliegenden See, auf dem lediglich mal ein Boot - Kayakverleih aber auch Ausflüge in die Umgebung werden angeboten - passiert... Kinder spielen in der Ferne, ein paar Jungs versuchen mit einem Netz ein paar Fische zu fangen und wir sind weit und breit die einzigen hier, da alle anderen Gäste nur eine Nacht geblieben und - von was auch immer gehetzt - weitergefahren sind... Was für ein Glück für uns! Die Schönheit und Ruhe des Ortes für sich selbst zu haben, ist ein erhoffter Traum. 

 

Den Nachmittag nutzen wir für den Besuch des Song Sou Waterfalls, für den wir ein Stück des bereits gefahrenen Wegs zurückfahren. Mit Wasserfällen in der Trockenheit ist es ja immer so eine Sache, aber dieser hier ist - trotz der zu befürchtenden Wasserflaute - durchaus sehenswert und wir sind froh, hier zu sein: Vorbei an wild wachsendem Zucchini - wo kommt der denn her? - laufen wir an Kindern der hiesigen Bewohner vorbei, klatschen ab und blicken mal wieder - wir werden das während der gesamten Fahrt häufig erleben - in hell leuchtende und erfreute Kinderaugen. Wir wechseln ein paar Worte, ich frage, ob ich ein Foto machen darf, und die Antwort der Kleinen ist so eindeutig wie schlagfertig: "Nein!" - Hahaha! "Alles klar!", denke ich und wir sagen bye bye... Die Natur rund herum ist atemberaubend: Durch dichten Wald und imposante, riesige rund geschliffene Felsengiganten hindurch finden wir unseren Weg zum Fall, dessen Wasserverlauf wir in Etappen von oben bis unten über zahlreiche Pools und entlang wundervoller Bäume und Büsche mitverfolgen können... Ein schöner, ein fabelhafter Ort inmitten der üppigen tropischen Natur und ein wunderbarer Platz zum Baden (Vorsicht nur vor den rutschen Algen auf den nassen Steinen, vor allem beim Erklimmen der zahlreichen Stufen des Falls - das kann böse enden!

 

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Zugegeben, mit deutlich mehr Wasser wäre das Ding vermutlich nochmal spektakulärer... Song Sou Waterfall, Laos (Foto Jörg Schwarz)

Song Sou Wasserfall, Bei Nakai, Laos (Fotos Jörg Schwarz) - zum Vergrößern der Fotos bitte anklicken...

 

Es ist Neujahr 2025 und wir lassen den Tag relaxed ausklingen. Am Abend statten wir der sehr schönen und ganz offensichtlich besser organisierten und nochmal etwas freundlicher geführten Anlage des Sabaidee Guesthouse einen Besuch ab und kosten ein paar Snacks, trinken ein Beerlao  und quatschen etwas mit dem freundlichen, französisch-laotischen Besitzer. Heute Abend gibt es hier ein Barbeque  und die Leute hier versammeln sich um einen großen Feuerplatz... Auch wenn wir hier keinen einzigen Raum oder keinen der moderner erscheinenden Bungalows von innen gesehen haben, ist diese Anlage sicher eine gute Alternative zum Phosy, das allerdings einen unschlagbaren Standortvorteil hat... Wie auch immer: Unser Chillout-Tag war wunderbar und das Jahr könnte schlechter starten... 

 

Thakek-Loop: Tag 3

Die heute folgende Etappe bis nach Nahin wurde uns als die schönste aller Etappen angekündigt - na dann mal los... Wir packen in aller Früh und noch ziemlicher Kälte unsere Sachen, trinken einen Kaffee und schlürfen unsere Reissuppe. Wir starten unser wunderbares Moped und überqueren eine von unzähligen Brücken oder Deichen hinein in eine magische Landschaft von außergewöhnlicher Schönheit... Im noch dunstigen Frühnebel, aber bei schnell auch aufklarender Luft und bestem Fotolicht halten wir auf den folgenden Kilometern reihenweise an, weil wir uns an der künstlichen Seenlandschaft nicht sattsehen können, die sich hier in die einstigen Täler - früher mit üppigen Tropenwäldern bestanden - hineingearbeitet hat... Bei völliger Windstille - wir erleben das tatsächlich nur heute Morgen - spiegelt sich auf dem spiegelglatten Wasser alles was sich dahinter abzeichnet. Eine verzauberte und großartige Natur begleitet uns für eine Stunde, ehe die Umgebung erneut ihr Kleid wechselt. 

 

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Die Illusion ist fast perfekt und wundervoll... Bei Thalang, Laos (Foto Jörg Schwarz)

Kurz hinter Thalang an den Ufern des Stausees... Zentrallaos (Fotos Magdalena Bosak und Jörg Schwarz) - zum Vergrößern anklicken!

 

Es geht nun zunächst durch flaches und ebenes Gelände, das mit Felderwirtschaft reich ausgestattet ist. In weiter Ferne sieht man weitere Karstfelsen, aber richtig interessant wir es erst wieder, als es erneut in steilen Rampen in den Berg hinein geht, beste Weitsicht generiert und wieder durch nun immer schönere Karstfelsenlandschaften hinab geht. Kurz vor der größten Stadt auf dem Loop - Lak Xao - begegnen uns unzählige Frauen in bunten Trachten, die alle gemeinsam mit uns in die Stadt fahren, bevor sich unsere Richtungen trennen. Da geht heute ganz sicher ein volkstümliches Fest an den Start, für das wir leider keine Zeit haben, da wir ja heute bis 13:30 Uhr die ggw. Baustelle von Ban Thabak  nach Nahin  passieren müssen, bevor sie wieder gesperrt wird... So bleibt auch nur das Staunen angesichts der gigantischen Karstwände als Hintergund-Kulisse von Lak Xao, das eine unfassbare Atmophäre schafft... Ein imposanter Felsen!

 

Wir fahren nun durch wundervolle Wälder bergauf und bergab, winden uns um Kurven und passieren zahlreiche tolle Sehenswürdigkeiten zunächst ungesehen, weil wir diesen blöden Termin im Nacken haben. Wir wollen das auf dem Rückweg nachholen. Aber die Umgebung entschädigt jetzt für alles... Wir sind wahrlich angetan: 

 

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Am Fuße des Karstes liegt ein schönes Kloster... Zantrallaos (Foto Jörg Schwarz)

Es geht weiter durch traumhafte Lande... Zentrallaos (Fotos Jörg Schwarz) - zum Vergrößern anklicken!

 

Die Natur, durch die wir fahren, ist atemberaubend und sie wird kurz vor der Baustelle nochmal spektakulär, als es uns und das Moped bei Ban Thabak  in steilen Serpentinen in einen üppigen grünen Dschungel hineinkatapultiert. Wir blicken durch die vorbeihuschenden Bäume hinunter in absurde Tiefen und ziehen weiter mit der Maschine steil in die Höhe. Und genau das ist hier der Region auch zum Verhängnis geworden: In der Regenzeit haben die tagelangen Wassermassen die Erde hier derart aufgeweicht, dass die steile Hanglage sich nicht mehr hat halten können... Es gab einen Bergrutsch, ganze Hänge und Wälder sind abgerutscht und haben neben der einzigen hier gangbaren Straße auch zahlreiche Menschenleben zerstört. Für uns heute bedeutet es "nur" die Durchquerung einer Mondlandschaft aus Staub und Dreck, die im Zuge der Bauarbeiten hier entstanden ist und eine reale Gefahr darstellt... Das Problem: Die Strecke an der Baustelle ist wirklich mies und eine unangenehme Rippenpiste, die man vielleicht im SUV oder einem LKW noch gut überfliegen kann, für alle Biker und Mopedfahrer ist das Gelände - unter den herrschenden Umständen - jedoch schwierig zu befahren. Dazu kommt das irre Durchpflügen der sich hier ansammelnden zentimeterdicken Staubschicht durch die großen Laster... Sie sind für unsereins eine Hölle und echte Bedrohung - denn man sieht plötzlich die Hand vor Augen nicht mehr und wird nicht mehr gesehen... Letztlich frisst man auch noch all den Dreck - es sei denn man hat einen guten Helm mit Visier (sic!)... Danke Dirk! 

 

Wir fahern noch allein in die Baustelle hinein, die im oberen Abschnitt nur markiert ist, verstecken - nach ein paar wenigen Fotos ohne Staub - schnell unsere Fotoausrüstung tief im Rucksack und bestimmen zunächst unser eigenes Tempo. Noch kommen wir recht gut voran. Der Grund: Es gibt ein Nadelöhr in der Mitte der Strecke, an der immer nur eine Seite fährt, während die andere warten muss - deshalb kommt uns erstmal niemand entgegen... Gerade als wir diese Stelle erreichen, reißt unsere Glückssträhne und die Gegenrichtung setzt sich mit zig Fahrzeugen - überwiegend LKW, Bussen oder SUV - in Bewegung... Wir dagegen stehen und "fressen Dreck"! Erst als sich eine Lücke in der Staubwolke abzeichnet, stoßen wir - unter dem wütenden Gedröhne der in unserem Rücken stehenden LKW - in die schmale Passage vor und markieren damit die Gegenbewegung und das Recht unseres Konvois jetzt endlich am Zuge zu sein... Nach und nach überholen uns in dem unwägbaren und schlecht mit dem Moped befahrbaren Streckenabschnitt LKWs, besudeln mit ihrem Schweif aus Staub weiter unsere Klamotten und bedrohen uns und andere Biker mehr als einmal mit ihrer schieren Rücksichtslosigkeit und Größe... Wir sind froh, als wir Nahin erreichen! Hallelujah!

 

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Eben! Hier sieht es noch ganz gut aus... Aber dann... Aber dann... Bei Ban Thabak, Laos (Foto Jörg Schwarz)

 

Von hier aus ist es jetzt nur noch ein Katzensprung. Wir erreichen unsere heutige Unterkunft - das Sainamhai Resort in Ban Namsanam - in weiteren 5 Minuten und sind sprachlos: Was für eine wundervolle Oase der Ruhe! Wie schön es hier ist...! Wir sind vom ersten Moment an hingerissen... Statt uns - wie geplant - nun noch einmal auf das Moped zu schwingen und den Nam Sanam Waterfall - der derzeit eben auch ohne Wasser recht ärmlich daher kommen soll und uns weitere rund 3 Stunden Zeit fressen würde - zu besuchen, beschließen wir unsere Chilloutzeit für heute vorzuziehen und das Gelände des Resorts selbst zum Highlight zu erklären. Und genau das ist es auch! 

 

Wir durchqueren an der Straße zunächst ein Tor auf das Gelände, das hier vorn tatsächlich unspektakulär wirkt. Kühe durchstreifen im gemächlichen Tempo den Garten. Erst als wir die Reihe der Bundalows unten am Fluss passieren und uns im Zentrum der Anlage befinden, geht unser Herz auf: In einem weiten Bogen um einen Rasenplatz herum, stehen zahlreiche wundervolle traditionelle Bungalows auf Stelzen. Das Areal liegt direkt oberhalb am Fluss, in dem eine ordentliche Fließbewegung anzeigt, dass die Schleusen des Kraftwerks weiter oben gerade geöffnet sind. Grüne Bäume, Palmen und allerlei Pflanzen umstehen ein großes Holzgebäude, dass sich als riesiges gemütliches Restaurant unmittelbar am Wasser herausstellt. Wir erhalten den Bungalow direkt am Fluss, haben eine schöne Terrasse und sind begeistert. Unsere Gastgeber sind zudem - aber das wissen wir jetzt noch nicht - spannende Persönlichkeiten und herzzerreißend freundliche Menschen. Und das Beste: Sie ist eine begnadete Köchin und wird uns mehrmals am Tag laotische Küche vom Feinsten kredenzen... Herz was willst du mehr! (Fortsetzung folgt!)

 

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Direkt oberhalb des Flusslaufs steht unser jetziger Bungalow, auf dem es sich perfekt chillen lässt... Sainamhai Resort, Ban Namsanam bei Nahin, Laos (Foto Jörg Schwarz)
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Wir blicken direkt auf eine schöne Flusslandschaft... Sainamhai Resort, Ban Namsanam bei Nahin, Laos (Foto Jörg Schwarz)
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Tag 3 unserer Loop-Tour endet mit einem fabelhaften Sonnenuntergang in einer warmen Nacht... Sainamhai Resort, Ban Namsanam bei Nahin, Laos (Foto Jörg Schwarz)


Ende des Teil 1 unseres Loop-Berichts - die Fortsetzung erfolgt hier in ein paar Tagen...

 

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Gut, wenn du sie rechtzeitig auf dem Schirm hast und sie mit Abstand loslaufen... Zentrallaos (Foto Jörg Schwarz)

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