Spurenwechsler auf den Spuren der alten Weltmacht Portugal - Lissabon (Teil 1)

 

Moin Moin aus Sintra! 

Ich sitze heute auf der kleinen Terrasse unseres gut sortierten und geräumigen Appartements und genieße die angenehme Kühle im Schatten des Nachbarhauses - nur durch eine kleine Gasse von unserer Seite entfernt. Nach wie vor ist es tagsüber sehr heiß in Portugal, doch die Wohnung, die wir hier gemietet haben, ist aus alt-ehrwürdigem und historischem Gemäuer und von daher klimatisch perfekt für die spätsommerlichen Verhältnisse hier geeignet... 

 

Ich möchte wetten, dass die meisten in Deutschland - sofern sie selbst nie in Portugal  unterwegs waren - mit dem Ort Sintra  so gar nichts anfangen können!? So ging es mir selbst jedenfalls, bevor ich mich damit beschäftigt habe! Dabei ist der Ort ein UNESCO-Weltkulturerbe, eine der interessantesten, wenigstens aber schönsten Städte des Landes. Einst von den Mauren  besetzt (im 8 Jahrhundert n. u. Z. war das) - noch immer existieren hier die inzwischen nicht mehr ganz authentischen maurischen Verteidigungsanlagen in den Bergen der Umgebung -, eroberte Portugals  erster König Dom Alfonso I. den Ort mit der erfolgreichen Belagerung Lissabons  1147 n. u. Z. für ein christliches Portugal  zurück. Sintra  entwickelte sich jetzt durch erworbene Stadtrechte und über die Ansiedlung von Klöstern und zugehörigen landwirtschaftlichen Anlagen zu einer beachtlichen Kleinstadt. Durch einen wirtschaftlichen Aufschwung unter dem bedeutenden portugiesischen Monarchen Dom Manuel I., der die Stadt weitreichend neugestaltete, wurde Sintra  ab dem 16. Jahrhundert immer interessanter für adlige Familien und die Oberschicht... Es entstanden hier in der Folge sehenswerte königliche Paläste und Villen mit wundervollen Wäldern in den Bergen, ein insgesamt pittoresker Ort mit verwinkelten Gassen und prächtigem Stadtbild, dem auch das große Erdbeben von 1755 nur wenig anhaben konnte. Mit dem Einzug der Textildruckerei im 18. Jahrhundert und dem Einzug international bekannter Künstler, Literaten oder neureicher Industrieller, die die Stadt vor allem auch wegen ihrer bombastischen Landschaft und der royalen Bedeutung besiedelten, erhielt die Stadt - europaweit - den Ruf eines "Garten Eden" (Lord Byron), der ihr bis heute nachgesagt wird...

 

Hier sind wir nun also inzwischen angekommen, staunen - nach ersten Eindrücken - tatsächlich über die Schönheit des kleinen Örtchens und werden uns hier ordentlich umschauen. Nicht zuletzt wollen wir das portugiesische "Schloss Neuschwanstein" und die umliegenden bewaldeten Berghänge, die raue portugiesische Steilküste westlich der Stadt und die hiesigen Strände mit ihren nachgesagt guten Wellen für Surfer unter Beobachtung nehmen... Doch das muss noch warten - in diesem Reisebericht steht zunächst die unvergleichlich größere, vielfältigere und unzweifelhaft spannende Metropole Lissabon  im Zentrum unseres Blogbeitrags... Lissabon!  Schon der Ruf dieser Hauptstadt lässt uns wie Butter in der Sonne dahinschmelzen... 

 

Weil wir viel zu berichten haben, teilen wir diesen Blogbeitrag über Lissabon  in zwei Teile...

 

Seht selbst und folgt uns hier IN DIE SPUR zu Teil 1!

 

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Die kleine Stadt Sintra vom Palácio Nacional de Sintra aus fotografiert... Sintra, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

Lissabon - ein lang gehegter Traum wird wahr... 

Lange schon steht Lissabon, die "weiße Stadt" - Hauptstadt - Portugals, auf unserer Bucket List ziemlich weit oben. Lange, viel zu lange hat es gedauert, bis wir uns einmal dazu entschlossen haben, sie endlich zu besuchen. Nun aber ist es soweit. Um 2 Uhr nachts hält unser Taxifahrer unvermittelt in der schmalen Gasse des Stadtteils Alfama  an, durch die er uns bis hierher schon gefahren hat. "Hier komme ich nicht mehr weiter", sagt er und deutet mit dem Zeigefinger und dem ausgestreckten Arm in eine noch viel engere, düster wirkende Gasse hinein. "Da irgendwo muss es sein, einfach ein paar Meter hoch". Er kassiert noch den Aufpreis für die Kofferraumnutzung (sic!), steigt in seinen Wagen und saust davon. Wir stehen etwas bedröppelt in ziemlicher Dunkelheit, es ist kühl, die Nacht längst eingebrochen und kein Mensch mehr auf der Straße zu sehen. Wir machen uns - google maps  sei Dank! - auf dem unebenen Kopfsteinpflaster auf den Weg. Es geht ordentlich bergauf, die Koffer müssen wir tragen. Kurz darauf stehen wir vor einer Weggabelung, sind kurz verwirrt, und entscheiden uns zum Glück richtig: Ein paar weitere Schritte auf dem holprigen Grund und einige Höhenmeter weiter, stehen wir nun auf einem schwach beleuchteten Platz, den wir von Fotos her schon kennen: Wir sind sogleich begeistert! Wie in einem Stadionrund ist er von allen Seiten von den typischen alten und einfachen Häusern Lissabons  umgeben, an der Kopfseite steht die weißgetünchte Igreja de São Miguel, in der Mitte steht eine große Palmyra-Palme. Zu allen Seiten verlaufen in alle Richtungen - hinauf und herab - kleine Gassen in die weitere Stadt...

 

Wir drehen uns um und finden die Nr. 12, den Schlüssel entnehmen wir einem Schlüsselkasten, alles professionell von unserer Gastgeberin über Airbnb beschrieben. Noch die engen und schmalen Treppen in den dritten Stock hinauf, mehrere Schlösser treffen auf mehrere Schlüssel - am Ende passt nur eine Kombination. Schon sind wir - müde aber glücklich - in unserer wirklich schönen und gemütlichen Wohnung angekommen... Wir freuen uns über den famosen Blick aus den Fenstern auf den Platz, von dem aus in den kommenden Abenden Fadogesang bis zu uns hinauf getragen wird. Wir  genießen ein ruhiges und kühles Schlafgemach und haben alles was wir brauchen: Eine voll ausgestattete Küche, ein Mini-Bad mit ner Dusche für kleine Schlanke - zwei zusätzliche Kilo am Bauch und man passt hier sicher nicht mehr in diese Dusche hinein - und ein supergemütliches Wohnzimmer mit Sofa und einem Tisch zum Essen... Das alles mit viel Liebe zum Detail und einem Hang zum Künstlerischen ausstaffiert. Wir schlafen heute Nacht begeistert ein...

 

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Unsere gemütliche Wohnung inmitten der verwinkelten Gassen Alfamas... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Der morgendliche Blick aus dem Fenster unserer angemieteten Wohnung versetzt uns sogleich in Ekstase... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Links steht unser Haus am kleinen Platz vor der Igreja de São Miguel... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

 

Alfama - das heißt vor allem rauf und runter...

Am kommenden Tag schmeißen wir uns direkt hinein in das atemberaubende Gewirr aus Straßen, Gassen und Treppen und durchwandern den sicher ursprünglichsten Stadtteils Lissabons, Alfama, in dem es auf labyrinthischen Wegen und gepflastertem Grund mehr bergauf und bergab geht, als in der Ebene entlang... Am Ende werden wir uns nicht sicher sein, ob wir hier nicht mehr Höhenmeter in Lissabon  zurückgelegt haben, als Meter in der Fläche, denn Alfama - und Lissabon  insgesamt - schmiegt sich an die legendär beschworenen sieben Hügel und Berge und gibt immer wieder herrliche Blicke von oben auf die urbane Schönheit wie den sie durchfließenden Tejo preis, der hier breit und breiter wird und schließlich ins Meer mündet... Wir werden es - so viel sei vorweggenommen - lieben, dieses leicht chaotische und verwirrende Geflecht von engen und verschlungenen Gassen abzulaufen, die mit den kleinen, häufig über viele Jahrhunderte alten und dicht an dicht gebauten Häuschen gesäumt sind und oben auf dem Berg beim Castelo de Sao Jorge  enden. Sie sind zumeist einfach gebaut, aber mit kleinen Details geschmückt - vor allem portugiesische Kacheln in allen Farben und Mustern. Immer wieder werden wir unter Fenstern die Wäsche an Wäscheleinen trocknen sehen, ältere Damen beobachten, wie sie sich mit Stöcken auf den Treppenstufen mühen oder Reisende in Cafés beneiden, wenn sie mal wieder eine der hier noch zu erwähnenden süßen Köstlichkeiten zu sich nehmen. Eine Ecke ist hier schöner als die nächste und man weiß nie, was hinter der nächsten folgt. Jedes Plätzchen verändert seinen Charakter - je nach dem, von welcher Seite aus man es denn nun betritt. Und oft genug bemerkt man erst zu spät, dass man sich im Kreis bewegt... 

 

Alfama  ist ein pittoresker Kiez, so dass wir bereits nach kurzer Zeit sagen können: Gefällt uns ausnehmend gut, wir sind schlicht begeistert! Kulisse und Lage dieses Viertels vermitteln ein atemberaubendes Flair und produzieren - allein durch die historische Stadtanlage und ihre uralten Gemäuer - eine sagenhafte Atmosphäre. 

 

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Die Gassen und Treppchen Alfamas können entzücken... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Alfama besticht durch ihren pittoresken Charme... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Autos trifft man hier nicht mehr an... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

 

Die Geschichte Alfamas ist noch präsent 

Historisch betrachtet durchlebte der Stadtteil Höhen und Tiefen und ist mitnichten schon immer ein privilegiertes Viertel... Im 8. Jahrhundert von den arabischen Stämmen Nordafrikas  erobert, ließen sich die heute so genannten Mauren  in der Stadt und eben auch hier in Alfama  nieder und bildeten damit - zu der Zeit - das Stadtzentrum Lissabons, das mit der Reconquista  erst im 12. Jahrhundert von den christlichen portugiesischen Herrschern zurückerobert wurde. Da sich die Eliten und reicheren Familien mit den Jahrhunderten in wohlhabendere und luftigere Gegenden absetzten - Sintra  war so ein Ort - verblieben in Alfama  zunächst die weniger wohlhabenden Menschen, die sich große Neubauten, umfangreiche Erweiterungen in ihrem Stadtteil oder eben einen Umzug aus der Enge heraus nicht leisten konnten. Alfama  verarmte zusehends und galt sozial als prekär: Tavernen, Bars und Prostitution breiteten sich aus, der Ruf Alfamas  verschlechterte sich zusehends, der Kiez wurde sich selbst überlassen...

 

Als 1755 das große und in Lissabon  überall noch präsente Erdbeben, dem eine Feuersbrunst und ein Tsunami auf dem Fuße folgten, Lissabon  beinahe dem Erdboden gleich gemacht hatte (einige Quellen sprechen von einem Zerstörungsgrad von 80 % der Stadt), da blieb aufgrund seiner geologischen Lage und der Stabilität seines Untergrunds der Alfama-Kiez  - als einziger - weitgehend verschont. Zum Leid der besseren Gesellschaft Lissabons, deren wohlhabende Villen, Schlösser und vor allem Kirchen in den feineren Kiezen fast komplett zerstört wurden, blieb ausgerechnet der als "gottlos" verrufene Alfama-Kiez  beinahe unangetastet. Fast alle Gebäude hier hielten Stand, so dass wir heute vor allem hier - in Alfama - eine ursprüngliche Ansicht des alten, spätmittelalterlichen Lissabon  betrachten können. 

 

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Am Abend holen die Fadorestaurants die Tische raus, schwingt der Gesang durch die Gassen... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Noch immer kommen die Menschen am späten Nachmittag zu einem Schwätzchen auf den Plätzen des Kiezes zusammen... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

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Durch die Enge der Gassen findet sich auch am Tag stets Schatten in der sonnendurchfluteten Stadt... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

 

Heute gibt der Tourismus den Takt vor - Segregation ist eine Schattenseite

Lange Zeit wurde der Stadtteil auch nach dem Erdbeben weiter vernachlässigt, so dass zahlreiche Gebäude zusehends verfielen und erst mit dem Tourismus und der Sozialpolitik Salazars  (ab 1968) in die Infrastruktur investiert wurde. Diese Investitionen kamen jedoch hier, wie an anderen Ecken der Welt zumeist ja auch, mal wieder nicht den Armen dieses Viertels zugute, die sich die nach und nach modernisierten und damit teureren Wohnungen nun nicht mehr leisten konnten. Profitiert haben davon vor allem die Reisenden und weit mehr die Spekulanten, die nun die Investitionskosten in die alten Gemäuer für ein Vielfaches und mit Gewinn an die Touristen weitergaben - wenigstens bis Corona kam... Auf diese Weise leben heute nach Schätzungen vielleicht noch 50 % der ursprünglichen Einwohner Alfamas  überhaupt noch in ihrem eigenen Viertel (dann häufig unter weiter prekären Umständen), während die Infrastruktur und Gewerbetreibenden sich zunehmend auf die Besucher der Stadt ausrichten und den Kiez in seinen sozialen Strukturen sukzessive verändern. Noch immer sind zahlreiche alte Häuser baufällig und stehen leer, andere sind gut modernisiert und touristisch genutzt - wir selbst haben davon profitiert, vermissen aber auch die quirlige Lebendigkeit von Einheimischen hier, die zu so einem Viertel einfach dazugehören...! 

 

Wir wissen also um diese Segregation, sind uns aber schon am Ende des ersten Tages im Viertel sicher: Dieses historisch gewachsene "Raketenviertel" wird uns trotzdem Spaß machen! Vor allem am Abend, wenn die Menschen (Gäste aus aller Herren Länder und wenige Einheimische) in die Kneipen, Restaurants und Bars drängen und hier an diversen Ecken der herzzerreißende Fado  aus zumeist weiblichen Kehlen erklingt, dann lebt ein wenig die Vergangenheit wieder auf, ist die Atmosphäre in dem Viertel atemberaubend schön... 

 

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Am Largo de Sao Miguel liegt eine der beliebtesten Fado-Kneipen der Stadt - hier wird dem portugiesischen Liedgut auch in Kacheln gehuldigt... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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In Alfama hängen diese Kachelbilder der hier lebenden Anwohner der Stadt - man trifft sie gelegentlich auch in den Fadokneipen des Viertels an... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

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So schummrig schön sind die Gassen hier in Alfama nachts beleuchtet... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

 

Stimme und Seele der Stadt: Der Fado!

Der Fado, diese typisch portugiesische Musik, deren wahre Herkunft keiner wirklich kennt, die in der portugiesischen Kultur aber weit mehr ist, als nur musikalische Unterhaltung, beschwört vor allem den "Weltschmerz" der Portugiesen und die "sozialen Missstände" des Landes, vor allem des Viertels Alfama  der Vergangenheit; und von Missständen gab es in der Geschichte Portugals - für die arme Mehrheit des Landes und seine aus den Kolonien hier sesshaft gewordenen Menschen wenigstens - weit mehr als ihnen lieb sein durfte...

 

Der Fado  ist die "Stimme dieser Menschen", eine Art Lebensgefühl, das in den Tavernen und Bars der Stadt schon seit Jahrhunderten die prekären und von einem harten Leben gekennzeichneten Zustände ihrer Einwohner musikalisch-melancholisch aufgreift und interpretiert. Die Stimme des Fado  reflektiert und beklagt diese historische Wahrheit der hier einst lebenden Menschen, gibt sich deren Gemütszuständen und Wehklagen, ihrem Glauben an die ausweglose Schicksalhaftigkeit ihres Lebens beinahe vollständig hin. Er suhlt sich regelrecht im Weltschmerz der einfachen Lissaboner, schlüpft ganz in deren Seelen hinein und spiegelt deren ausweglose Traurigkeit. Seine Interpreten besingen die Sehnsüchte und Wünsche der einfachen Menschen, sie identifizieren sich mit ihren wehmütigen Stimmungen. Diese Musik ist mal "saudade", also sehnsüchtig und sehnend, mal leidend. Dann wieder bittersüß und sanft.

  

Stadtansichten in Alfama... Lissabon, Portugal (Fotos Jörg Schwarz) - diese Bilder lassen sich beim Anklicken vergrößern!

 

Wandelt man bei dieser melancholischen, teils herzzerreißenden Musik, die aus zahlreichen Bars herausdringt, durch die schummrig beleuchteten Gassen Alfamas - und ihr könnt wetten, dass wir genau das hier tun - dann verbinden uns diese tragisch-traurigen Melodien ganz unmittelbar mit der kollektiven portugiesischen Seele... So heißt es wenigstens... Wir jedenfalls fühlen uns bereits jetzt mit der schönen Stadt - dem Viertel Alfama - verbunden und wähnen uns ein wenig zurück in einer vergangenen Zeit...

 

Unterwegs in der Unterstadt - am Tage in Baixa und Chiado, am Abend in Bairro Alto

Müdigkeit ist keine Alternative in Lissabon  und so marschieren wir am nächsten Tag - mit etwas schweren Beinen von unserer gestrigen Tour - zunächst in die sog. "Pombalinische Unterstadt", die uns von vielen Seiten als besonders sehenswert empfohlen wurde, aber auch, weil sich "Unterstadt" eindeutig einfacher anhört als das "auf und ab" Alfamas... Wir betreten bei blauem Himmel und reichlich Sonnenschein den größten Platz der Stadt - den Praça do Comércio - und blicken in ein deutlich moderneres, aus einer völlig anderen Zeit entstammendes Architekturensemble... Wir sehen hier die, nach dem oben schon angesprochenen Erdbeben von 1755 wieder aufgebaute Stadt. Und zwar verfuhr man seinerzeit so, dass man ein Jahr lang (sic!) sämtlichen Schutt und alle Reste der vorherigen Stadt - ausnahmslos - abtrug, um anschließend eine völlig neue, seinerzeit moderne Stadt "auf der grünen Wiese" neu zu errichten. Hier am Praça do Comércio  blicken wir heute auf den Triumphbogen Arco da Rua Augusta, die Reiterstatue des Königs José I. sowie zahlreiche ministerielle Gebäude an einer unendlich scheinenden Fläche... Ein bombastischer, im Grunde riesiger und leerer Platz, von dem aus der Blick auf den Tejo  jedoch überwältigend ist... 

  

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Am Praça do Comércio - hinten der Triumphbogen, vorn das Reiterstandbild des Königs... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Am Praça do Comércio steht man direkt am Tejo... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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... und das tun dann auch viele Gäste der Stadt an den beiden Cais das Colunas... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

 

Die gesamte Unterstadt wurde nun also von hier aus neu geordnet und nach modernen Plänen gestaltet: Statt der verwinkelten Gassen - wie zuvor noch und bis heute in Alfama - legte man die Stadt hier vollkommen geradlinig geordnet, mit breiten Straßen ausgestattet und in einem Schachbrettmuster mit großen repräsentativen Plätzen, an. Es entstanden hier die ersten - vermeintlich - erdbebensicheren Gebäude der Welt, die alle in dem sog. Pombalinischen Stil (nach dem Erfinder Marquis de Pombal) gebaut wurden. Vom Praça do Comércio  gehen zahlreiche, von wundervollen Gebäuden gesäumte Straßen aus, mit Geschäften, Restaurants oder Cafés gesäumt, zahlreicher Prachtstraßen gleich... Man kann diesen Teil Lissabons  getrost das heutige Zentrum nennen... Natürlich erkunden wir den und sind ebenfalls begeistert...

 

Bacalhau - Der Kabeljau in Lissabon

Wir schlendern diese mit wundervollen Mustern auf den gepflasterten Böden versehenen Pracht- und Einkaufstraßen ab - die zu großen Teilen autofrei sind - und staunen nicht schlecht über das Angebot an Waren und Speisen, vor allem Gebäck... Wir durchschreiten die Plätze, verweilen an den sehenswerten Gebäuden oder Kirchen und stoßen immer wieder auf die kulinarischen Schätze hier... Da den süßen Kleinigkeiten ihr Ruf ja schon voraus eilte, fackeln wir nicht lange und stürzen uns auf zwei Klassiker Lissabons: Die herzhaften - und in diesem Laden - dem Casa Portuguesa do Pastel de Bacalhau - einfach umwerfend leckeren Pastéis de Bacalhau  sowie die weltweit bekannten Pastéis de Nata  und alle ihre Schwestern und Brüder, von denen es hier in Qualität und Quantität wahre Großfamilien gibt... Lissabon  ist Fisch- und Meeresfrüchte-Land genauso wie es eine Großmacht der Gebäckkunst ist...

 

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Die Rua Augusta ist eine der Flanier- und Prachtstraßen Lissabons... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Auf der Rua Augusta findet man auch diese wunderbaren Pastéis im Casa Portuguesa do Pastel de Bacalhau... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Am Rande des großen Rossio-Platzes... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

 

Beginnen wir unsere kulinarische Entdeckungsreise durch den Lissaboner Speiseplan mit den herzhaften Dingen, dann muss man sagen, dass hier vieles mit dem Bacalhau - also dem Kabeljau/Stockfisch - zu tun hat... Irgendwo habe ich gelesen, dass Portugal  etwa 30 % des Kabeljauangebots der Welt verbraucht und das kann wirklich hinkommen, denn auf den Speisekarten der Stadt findet man den Fisch ja beinahe überall und in unzähligen Varianten. Vor allem sind diese wunderbaren Kartoffel-Kabeljau-Bällchen, die oben schon erwähnten Pastéis de Bacalhau, eigentlich überall zu finden... Im Casa de Protuguesa  allerdings, da sind sie - erst recht in der gefüllten Variante mit flüssigem Käse - ein echter Leckerbissen! Wir werden sie von heute an nun öfter essen, denn sie sind eine fabelhafte Zwischendurchverköstigung, die satt macht und schmeckt...! 

 

Über Hunger muss man sich aber - als Tourist - in Lissabon  ohnehin nicht sorgen, an jeder Ecke und eigentlich überall in der Stadt findet man - wenn man vom Herzhaften irgendwann genug hat - die hervorragenden Bäckereien - und jede einzelne hat ihre besonderen Spezialitäten... Wir probieren uns ordentlich durch, ohne zu wissen, was wir da immer so bestellen, all die Namen sind Schall und Rauch: Einfach mit dem Finger darauf zeigen... Ein fruchtiges Törtchen hier, ein Mürbeteiggebäck mit betörenden Füllungen dort... Wir schmelzen dahin! Und irgendwann sind wir echte Experten, denn nach und nach entdecken wir die feinen Unterschiede in der Knusprigkeit des Blätterteigs der Pastéis de Nata, der perfekt abgestimmten Süße 

irgendeines Teilchens oder in der Einzigartigkeit einer Geschmackskombination, die uns dann einfach umhaut... In Gebäck ist Lissabon (auch) ganz groß!

 

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Der berühmte Elevador de Santa Justa - von hier blickt man u.a. auf das gegenüberliegende Castelo de São Jorge (Alfama)... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Wir blicken von Baixa nach Chaido - der Aufzug fährt die Gäste direkt in die oberen Etagen des Viertels... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Wir laufen unter ihm hindurch und treten den Aufstieg per Pedes an... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

 

Verbindet Baixa und Chiado: Der Elevador de Santa Justa

Wir erkunden in Baixa  und Chiado - sie repräsentieren die "Unterstadt" - all die Plätze mit den wundervoll geschwungenen Mustern - u.a. den Rossio -, ihren Skulpturen und Büsten berühmter Männer oder der sie umgebenden architektonischen Schönheiten, schlendern durch die prachtvollen Straßen, erkunden einzelne berühmte Geschäfte oder Konditoreien und könnten den ganzen Tag in einem der schönen Cafés, Bars oder Restaurants unter schattenspendenden Bäumen oder Schirmen an der sonnendurchfluteten Luft verbringen - langweilig wird es einem hier jedenfalls nie. Jetzt beispielsweise stehen wir vor dem berühmten gusseisernen Elevador de Santa Justa - einem im Jahre 1902 in Betrieb genommenen öffentlichen Fahrstuhl der besonderen Art, der den Stadtteil Baixa - unten - mit dem deutlich höher gelegenen Chiado  verbindet... Wer nicht ständig steile Rampen hinauf- oder hinabsteigen möchte, der kann in diesem seit 1907 mit Elektromotoren betriebenen Aufzug - zuvor erledigten Dampfmaschinen dieses Geschäft - den Weg abkürzen und hat zudem ein historisch bewährtes und optisch beeindruckendes Erlebnis mitgenommen...

 

Im Grunde begegnen einem im gesamten Stadtgebiet - das gilt genauso auch für das sich anschließende Bairo Alto - in dem es tagsüber eher sehr ruhig, beinahe etwas verschlafen zugeht, in dem es dafür aber abends und nachts in den unzähligen Bars und Kneipen ordentlich abgeht - überall sehenswerte Dinge: Natürlich hat Lissabon  formidable Kirchen, Kathedralen oder Klöster im Angebot - wir empfehlen hier nur die nach einem Feuer und der beinahe totalen Zerstörung sehenswert restaurierte Igreja de São Domingos (Baixa) oder - nochmal deutlich imposanter und bedeutender: Das berühmte Kloster Mosteiro dos Jerónimos bei Bélem. Natürlich strotzt die Stadt auch vor Museen oder sehenswerten Gedenkstätten, die das Erdbeben von 1755  zurückgelassen und die man zum Zeichen des Gedenkens einfach als Ruine hat stehenlassen. Und doch begeistern uns auch immer wieder und vor allem die zahlreichen Kleinigkeiten und Details der Metropole: Beispielsweise all die gekachelten Häuser der Stadt oder die immer wieder in den alten Kirchen sehenswert in Szene gesetzten traditionellen blau-weißen Fliesenbilder...

 

Wir kommen später noch einmal zu der Kachelkunst Lissabons  zurück...

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Die nach einem Großbrand bis auf die Grundmauern zerstörte Kirche Igreja de São Domingos wurde ohne Beseitigung der Zerstörungen sehenswert wiederaufgebaut und 1994 wiedereröffnet... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Das gotische ehemalige Convento do Carmo wurde dagegen zum Gedenken an das Erdbeben von 1755 ohne sein Dach als Ruine weitergenutzt - heute ein Museum... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

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Man muss auch immer wieder in die Cafés der Stadt hineinblicken, wie hier in das berühmte und empfehlenswerte Café A Brasileira, direkt bei der populären Skulptur Fernando Pessoas - Portugals wichtigster Lyriker... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

 

Zahlreiche Miradores - Aussichtspunkte - lassen weit blicken! 

Immer wieder geht es in Lissabon  hinauf... Wer hier zu Fuß unterwegs sein will, der muss entweder starke und gesunde Beine haben oder eben die zahlreichen in der Stadt verteilten Elevadores - die Fahrstühle - nehmen bzw. eines der unzähligen Tuc Tucs, die nicht nur in Thailand  oder Indien fahren, sondern auch hier bei Touristen sehr beliebt sind... Mit ihnen unternehmen zahlreiche Besucher der Stadt regelrechte Besichtigungstouren. Wir aber verschmähen mal wieder jedes Hilfsmittel und nehmen uns heute einmal per Pedes den Aufstieg in den Stadtteil Chiado  vor - und das ist wirklich ganz schön schweißtreibend, denn es geht zur Mittagszeit von der Unterstadt  steil bergauf... Unser Ziel ist einer der - durch die Lage Lissabons zwangsläufig zahlreich vorhandenen - Miradores, also einer der Aussichtspunkte, von denen man sowohl auf die Unterstadt  als auch auf den atemberaubend schön leuchtenden Tejo  herrliche Aussichten hat. Über alle Tage hinweg landen wir immer wieder an solchen glücklich machenden Aussichtsplattformen und haben unterwegs unsere Freude an der überall sehenswerten Gassen und Straßen der Stadt, die wir auf dem Weg dorthin passieren.

 

Natürlich ist der beste und schönste Ausblick auf Stadt und Umgebung derjenige, der von den Mauern des von den Mauren  gebauten und den christlichen Königen als "Königsburg" genutzten Castelo de São Jorge  ausgeht. Leider steht dort allerdings jeden Tag eine irre Schlange und wartet auf Einlass am Tickethäuschen... So harren wir in der Regel nur kurz im Schatten der hohen Verteidigungsmauern aus, die die Burg umgeben und verzichten auf dieses Vergnügen. 

 

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Wunderbare Weitblicke hat man u.a. am Miradouro de São Pedro de Alcântara, Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

 

Die Kacheln der Stadt 

Alternativ muss es daher heute der Miradouro de São Pedro de Alcântara  sein, von dem aus wir wundervolle Weitblicke über die Dächer der Unterstadt hinweg haben und bis zum Tejo  und seinem Ozeanriesen-Terminal hinüberblicken können, in dem tatsächlich heute ein riesiges Exemplar dieser schwimmenden Plattenbauten zu sehen ist... Zudem ermöglicht uns dieser Aufstieg die Besichtigung der wundervollen kleinen Kirche des Convento de São Pedro de Alcântara  - und das lohnt sich sehr, denn das Kloster ist ein Paradebeispiel für den kunstvollen Umgang Lissabons/Portugals  mit der historischen Fliesen- und Kachelkunst. Auch das gesamte kleine Kloster ist hier zu besichtigen... Wir empfehlen die kleine Kirche sehr! 

 

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Im Convento de São Pedro de Alcântara ist diese Kirche mit wundervollen alten Kachelbildern versehen... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Convento de São Pedro de Alcântara, Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

 

Beim durchlaufen der Stadt sind wir ohnehin schon schwer begeistert von den Häuserfassaden aus wundervoll gemusterten und farblich in diversen Farben leuchtenden Kacheln... Wenn es ein Charakteristikum Lissabons  über alle von uns besuchten Stadtteile hinweg gibt, dann ist es dieses Stilelement, das wir immer wieder antreffen und deren Geschichte eng mit den Mauren  verbunden ist, die sie einst hier einführten: Wunderschön gekachelte Häuserfassaden...!

 

Einerseits findet man in den historischen Gebäuden der Stadt häufig diese in der alten blau-weißen Variante angelegten Kacheln vor (siehe unsere Bilder oben von der Kirche Igreja de São Domingos), andererseits sehen wir an zahlreichen Häuserwänden auch immer wieder modernere Versionen bis hin zu künstlerischen Neugestaltungen... Es ist wahrlich zum Zunge schnalzen, wie sehr diese Kacheln die Optik der Stadt positiv beeinflussen... Wir jedenfalls lieben es bereits nach kurzer Zeit und stellen hier gern einmal anhand von Beispielen vor, wie das aussieht: 

 

Solche Beispiele von Kacheln findet man beinahe an jedem dritten, vierten Haus in Lissabon (zum Vergrößern die Bilder anklicken):

 


 

Und so sieht das dann im Stadtbild aus (zum Vergrößern die Bilder anklicken):

 

 

Und die modernen Kunstvarianten, die immer mal wieder über die Stadt verteilt an Hauswänden auftauchen (zum Vergrößern anklicken!):

 

 

Und so vergehen die Tage wie im Fluge in Lissabon, weil es kaum eine Gasse, kaum eine Straße und definitiv keinen Platz in der Stadt gibt, in denen/in dem man nicht irgendeine Schönheit, Kleinigkeit, Kunstfertigkeit auftut... Sieht man davon ab, dass das Durchschlendern der hiesigen Straßenzüge dem Fußgänger schon eine ordentliche Fitness abverlangt und man am Ende eines solchen Sightseeing-Tages weiß, was man den Tag über getan hat, so läuft man am Abend doch zumeist glücklich in den eigenen Hafen ein und freut sich auf eine dieser herausragend leckeren - noch nie irgendwo anders so schmackhaft erlebten - Sangria-Bowls, die hier eisgekühlt und mit einer Vielzahl leckerer Früchte serviert werden und schon optisch das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Wir lieben aber vor allem ihren voluminösen und fruchtigen Geschmack, der - wenn er denn nach der typischen portugiesischen Rezeptur u.a. mit Weinbrand und allerlei Gewürz auch angerichtet ist - ein wahres Lebenselixier darstellt, vielleicht der "Heilige Gral" itself...

 

Lissabon  hat es schon raus, seine wandernden Gäste auch kulinarisch zu verwöhnen. Nur muss man eben erstmal ein wenig danach suchen, die Spreu vom Weizen trennen... Und das ist auch in Lissabon wahrlich nicht leicht! Natürlich ist die Stadt - aufgrund der nicht zu übersehenden Touristenmassen, die die Stadt heimsuchen - gespickt mit Touristennepp! Gerade was die Restaurantszene in Lissabon  angeht, muss man sagen: Überwiegend trifft man auf teure Durchschnittskost und wird oft enttäuscht. Es braucht schon seine Zeit, bis man seine Läden gefunden hat und selten findet man sie an den touristischen hot spots. 

 

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Der Sangria Portugals ist wirklich lecker...! Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)
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Wundervoll gepflasterte Plätze und Böden in ganz Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

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Wir sind immer wieder glücklich, in den Alfama-Kiez zurückzukehren... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

Und hiermit beenden wir - vorläufig - diesen ersten Teil unseres Blogbeitrags aus Lissabon... Teil 2 folgt hier in einigen Tagen. Freut Euch auf...

  • weitere Hightlights aus dem Alfama-Kiez - u.a. das Festas dos Santos Populares - ein farbenfrohes, lebhaftes Festival - wird zu Ehren der Heiligen Petrus, Johannes und Antonius gefeiert 
  • das bodenständige Viertel Mouraria - das sog. "Maurische Viertel"
  • die berühmten Straßenbahnen Lissabons - praktische Superstars zwischen den Hügeln der Stadt
  • endlich guter Fisch: Lissabons  Sardinen-Klassiker und andere kulinarische Tipps
  • Streetart und die klare Haltung der Lissaboner gegenüber der Verkehrsordnung der Stadt

Außerdem präsentieren wir am Ende des zweiten Beitrags über Lissabon - gesammelt und zusammengefasst - unsere reisepraktischen Empfehlungen! 

 

Kommt also in einigen Tagen zurück IN DIE SPUR! 

 

Eure Spurenwechsler!



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Das Casa dos Bicos - das "Stachelhaus": Ein Museum am Tejo-Ufer in Alfama, das u.a. römische Ausgrabungen und die Fundação José Saramago beinhaltet, die das Leben und Wirken des Literaturnobelpreisträgers würdigt... Lissabon, Portugal (Foto Jörg Schwarz)

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