Moin Moin aus Ipoh - einer der Lieblingsstädte der Spurenwechsler in Asien!
Ich sitze auf dem Bett unseres Hotelzimmers und erhole mich gerade vom Spaziergang über den berühmten Sonntagsflohmarkt, den wir nach fünf Jahren Absenz und einem dreijährigen Corona-Lockdown in Malaysia erstmals wieder besuchen... Zwar haben wir die 40 °C in Laos gegen "nur noch" knapp 30 °C in Malaysia eingetauscht, aber die insgesamt deutlich höhere Luftfeuchtigkeit hier treibt uns den Schweiß genauso aus den Poren... Während ich mich jetzt also bei gekühltem Klima erhole, schreibe ich an diesem Bericht...
Wir haben bereits den Besuch der Hauptstadt - Kuala Lumpur - hinter uns, haben uns wieder in Kultur(en) und Abläufe Malaysias eingegrooved und genießen die Vielfalt der malaiischen Halbinsel - vor allem kulinarisch! Wir sehen ein Land, das in der Coronakrise arg gelitten hat, das sich aber trotz vieler Opfer, zahlreicher Insolvenzen und gescheiterter Hoffnungen auf dem Weg in eine moderne Zeit nicht aufhalten lässt. Über Digitalisierung spricht man hier nicht mehr - man setzt sie um, ja man praktiziert sie bereits routiniert. Was nicht jedem in allen Belangen gefällt - auch uns nicht - ist hier längst in der Spur, die Weichen - wie beim Nachbarn Singapur - für eine neue Zukunft sind hier gestellt... Ob sie eine menschengerechte sein wird? Man wird sehen...
Neben den spannenden kulinarischen Höhen der vergangenen Tage berichten wir hier von unseren Besuchen in diversen Kiezen der Hochhausmetropole Kuala Lumpur, unseren Eindrücken von der Stadt sowie von unserem erneuten Besuch in Ipoh, der Stadt der wundervollen Höhlentempel und fantastischen chinesischen Restaurants...
Folgt uns hier IN DIE SPUR!
Die Rückkehr in den kulturellen Schmelztiegel Malaysia...
Da der Flughafen Kuala Lumpurs weit außerhalb der Stadt liegt, nehmen wir zunächst den KLIA Express in die Stadt - ein fixes Schnellzug-System - das uns in gut 30 Minuten in die - für uns erstaunlich - nur gut 2 Mio. Einwohner zählende Stadt bringt...
Hier machen wir heuer die erste Erfahrung mit dem Ramadan in diesem stark muslimisch geprägten Land, denn unser vorgesehener Anschlusszug steht für die nächste Stunde - während des Fastenbrechens - erstmal still... Das müsse man doch verstehen und wir könnten ja ein Taxi nehmen... Wir landen also am KL Sentral in einem Grab -Taxi, in dem sich uns ein Fahrer indischer Abstammung freundlich vorstellt, wie häufig in den Taxen des Landes der Fall... Er gibt uns während der 5 Minuten Fahrt durch das beinahe vollständig chinesische Viertel, in erstaunlicher Geschwindigkeit, auskunftsfreudig Tipps - hier solle man indisch essen und dort und ob wir schon hier und da waren... Uns schwirrt ein wenig der Kopf, aber die ein oder andere Empfehlung haben wir uns merken können... Es dauert nicht lang, dann fahren wir auf das Robertson Building am Rande Bukit Bintangs zu, zwei ca. 50 Stockwerke hohe moderne Hochhäuser - das viele andere an Höhe überragt -, in dessen Südturm wir ein Appartement mit allem Pipapo gebucht haben, wie schon früher im Nachbarhaus. Wir biegen rechts in die Zufahrt ein und erhalten noch den Hinweis auf die schneeweiße katholische Kirche zu Füßen des Robertson, denn unser indischer Fahrer ist Christ! Hier geht er zur Messe...
Und genau das ist Kuala Lumpur! Ein Schmelztiegel diverser Volksgruppen und Religionen, bunt gemischt und wohl auch segregiert nebeneinander her, in einer Stadt voller Wolkenkratzer, Hochhäuser und Autobahnen... Eine Stadt mehr für Autos gemacht, als für Fußgänger - es bedarf schon einiger waghalsiger Überquerungen von mehrspurigen Straßen, um ohne Fahrzeug von einem Kiez in den nächsten zu kommen, zudem eine Stadt der kulinarischen Vielfalt und Exzesse - weitgehend ohne Alkohol -, in der man eigentlich überall und immer essen könnte... Wir sehen indische, chinesische und malaiische Viertel, Straßenstände und Cafés, japanische Restaurants, thailändische Garküchen und orientalische Märkte, wir passieren chinesische und hinduistische Tempel, Moscheen und Kirchen, beobachten voll verschleierte Frauen und behaarte Männer mit freiem Oberkörper... Das alles mischt sich hier auf den Straßen, in den Häuserschluchten KL' s und begegnet sich beim Essen, Shoppen, Flanieren... Eine regelrechte Reizüberflutung, an die man sich nach dem beschaulichen Laos erstmal wieder gewöhnen muss...
Aber genau dafür sind wir ja hier... Wir lieben es in den unterschiedlichen religiösen Welten unterwegs zu sein, die farbenfrohen und bunten indischen Tempel mit ihren atemberaubenden Gopurams und den hinduistischen Riten zu frönen, die stets in Rot und Gold/Gelb gehaltenen chinesischen Tempel mit ihren Geistern und Göttern, Ahnentafeln und Räucherstäbchen zu erkunden oder dem Ruf des Muezzin in den zahlreichen Moscheen zu lauschen, der eine atemberaubende Atmosphäre in den Straßen der Abenddämmerung erzeugt... Es wabern dabei unzählbare fremde und betörende Düfte durch die Stadt - sieht man vom Verkehrssmog einmal ab -, die einen wie magisch durch die Gassen und Straßen treiben und die Blicke auf die exotischen Inhalte diverser Töpfe, Tongefäße oder metallischer Schalen lenken... Hier ertönt ein lautes Zwiegespräch zweier Chinesen in der kantonesischen Muttersprache, dort scherzt eine Gruppe junger Inder auf malaiisch und hier erklärt die reife Kopftuch tragende Frau dem englischen Reisenden, was sich eigentlich an dem Spieß auf dem Grill befindet... Was für ein unfassbar spannender Kosmos in dem nichts weiter passiert als eben der malaiische Alltag...
Sightseeing - mehr braucht es nicht...
Insofern ist es für den Touristen überhaupt keine Schande, wenn er sich neben einigen touristischen Sehenswürdigkeiten und Must-Sees - wir haben bereits in der Vergangenheit darüber berichtet - einfach durch die Straßen treiben lässt... Und das machen wir beinahe exzessiv... Ein weiterer Spannungsbogen kommt für uns, die wir schon mehrfach in dieser Stadt unterwegs waren, hinzu: Wir sind gespannt, wie sich die Stadt verändert hat, was die Coronazeit mit dieser Stadt gemacht hat... Und wir stellen fest: Es sind tatsächlich unzählige Strukturen zerstört worden - Hotels wurden geschlossen, interessante Restaurants haben dicht gemacht, viele - vor allem ältere - Gebäude stehen leer und scheinen zu verfallen... Rund um unseren Wohnstandort in Bukit Bintang jedenfalls - früher eigentlich die Anlaufstation für Touristenmassen - treffen wir auf zahlreiche prekäre Zustände in der Nachbarschaft, ist ein wenig Tristesse eingezogen und sehen wir viele mittellose wie vermutlich wohnungslose Menschen... Das mag hier auch früher nicht schick gewesen sein, aber hier hat sich definitiv was zum Negativen verändert...
Gleichwohl gibt es noch - freilich andere und neue - Restaurants en masse, Massageläden und Kneipen, Geschäfte und Einkaufszentren, die den Kiez schon immer ausgemacht haben. Aber die Touristen fehlen noch hier und da, man sieht hier deutlich reduzierte Menschenmengen und das merkt man dem Geschäft eben auch an... Es scheint ein harter Existenzkampf zu sein - hier und da... Wir laufen den Nachtmarkt ab, auf dem uns seit jeher zu aggressiv geworben wird und suchen in den ruhigeren Nebengassen ein erstes Malaiisches Restaurant auf, das uns mit unterschiedlich mariniertem Hühnerfleisch auf Linsen-Bohnen- und Reisgemüse verwöhnt und uns einen ersten Hochgenuss der arabisch-indisch angehauchten malaiischen Kochkünste erlaubt...
Ein anderes Mal laufen wir - gute 15 Minuten vom Robertson aus - nach Chinatown und die überwiegend indische geprägte City bei der Masjid Jamek Moschee hinüber, Stadtteile, die wir gut kennen und die sich dennoch erstmal wieder erschließen lassen wollen... Hier ist noch vieles beim alten, finden wir zahlreiche frühere Anlaufstellen problemlos wieder... Chinatown - weitgehend in den alten, historischen und zweistöckig daherkommenden Shophouses situiert und eine urbane Augenweide - ist nach wie vor ein quirliger Kosmos in dem kulinarisch ein wahres Paradies geboten wird... Ob man nun die Claypot - Küchen, die Nudelsuppen - Läden oder was auch immer bevorzugt, man sollte sich hier einfach durchprobieren... Es gilt: Nicht das schönste Lokal macht das beste und schmackhafteste Essen, sondern eben die beste Köchin/der beste Koch... Und so kredenzen oft die schrabbeligsten und schäbigst aussehenden Lokale die beste Kost, stehen am Abend lange Schlangen vor einer provisorischen Garküche ohne Tische und Stühle, die dazu nicht wirklich ansehnlich daherkommt... Wir probieren uns durch einige scharfe Sezuan-Gerichte oder Dumplings, kosten Hokkien - und Reisbandnudel - Gerichte mit beinahe fast schwarzer oder glibbriger heller Sauce und tasten uns an gebratene Schweineschwaten und -bäuche heran, die wir früher niemals angerührt hätten... Und ... sind begeistert! Was für eine unüberschaubar reiche Vielfalt an Köstlichkeiten es hier gibt und wahre Meister der Kochkunst... Allein von den vielzähligen Düften hier, kann man satt werden... Hammer!
Tagsüber chillen wir im Wechsel in unserer Wohnung - wir berichten noch davon - oder durchstreifen die umliegenden Stadtteile, die stets von großen Hochhäusern und den glänzenden Glasfassaden der Wolkenkratzer umstanden sind, sich aber mit historischen Straßenzügen und alter Architektur mischen... Wir laufen im Schatten großer Einkaufszentren oder unter Autobahnbrücken hindurch, weichen gefährlichen Löchern und Abgründen in die Kanalisation auf Fußwegen aus und entdecken neben Streetart und schönen Plätzen auch zahlreiche hässliche Ecken und stinkende Gassen. Wir schwitzen in der feucht-heißen Luft wie Berserker, brauchen unsere Pausen und bekommen sie ganz automatisch: Jeden späten Nachmittag bilden sich Gewitterwolken und Starkregen, treiben wilde Blitze und wahre Wolkenbrüche in die Cafés oder Massagehäuser... Der Luft tut das meist gut, es kühlt sich jedoch nur wenig ab und eine Stunde später stehen all die Tische und Stühle wieder sauber am Straßenrand und es wird weiter gespeist, als ob es kein Morgen gäbe... Das Schwitzen hört nur am kühler werdenden Abend, in der Dunkelheit auf...
Wir wohnen im Schatten des Giganten: Merkada PNB 118 Tower - das zweithöchste Gebäude der Welt!
Als wir zuletzt 2018 in Kulala Lumpur weilten, da bewohnten wir in einem Hochhaus am Rande Bukit Bintangs eine nette Eigentumswohnung mit Blick auf die Stadt aus einem der oberen Stockwerke... Wir hatten Pool, ne Waschmaschine und insgesamt viel Space mit Weitblick für wenig Geld - und das wollten wir auch dieses Mal wieder... Die alte Bleibe ließ sich zwar nicht realisieren, aber wir haben im benachbarten - noch viel höheren Robertson - Gebäude eine, wie sich jetzt zeigen soll, ebenfalls wunderbare und gemütliche, voll ausgestattete Wohnung zur Verfügung... Wir bewohnen den 25. Stock (!) - das ist etwa in der Mitte des Gebäudes, das etwa 50 Etagen zählt, überragen zahlreiche umstehende Häuser - und haben, neben, Sauna, Pool und zahlreichen Restaurants im Erdgeschoß, einen phänomenalen Blick über die Stadt und ihre Skyline... Anfangs muss ich mich an die Höhe noch gewöhnen, schwindele ich ein wenig beim Blick aus der Fensterfront - sie reicht vom Boden unseres Apartments bis an dessen Decke - doch später genieße ich diesen unfassbaren Ausblick auf eine Boom-Town...
Rechts: Und das ist der leicht schräge Blick aus unserem Fenster: Der Turm des zweithöchsten Gebäudes der Welt - Merdeka PNB 118 Tower - ragt weit über alles hinaus, was in der Stadt sonst große Höhe hat; Er misst stolze 678 Meter und lässt einem die Spucke wegbleiben und schwindeln... Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Es ist ein Gebäude da draußen, das uns jedoch in Ehrfurcht erschaudern lässt: Der Merkada PNB 118 Tower - es hat 118 Etagen und Bauherr ist die malaiische Fondverwaltungsgesellschaft Permodalan Nasional Berhad (PNB) -, dessen langer Schatten auf die gesamte Stadt zu fallen scheint und hoch - extrem hoch - in den Himmel ragt... Und ich stehe schon hoch in meiner hiesigen Wohnung und wanke... Noch 2018 haben wir aus dem uns gegenüberliegenden, kleineren Nachbarhaus auf eine Baustelle geblickt, von der wir nicht ahnten, was hier geplant war... Ganze fünf Jahre später blicken wir nun auf einen gerade fertig gebauten Giganten von Wolkenkratzer, das heute das zweit höchste Gebäude der Welt (678 m) nach dem Burj Khalifa (828 m) und das höchste Südostasiens ist. Es ist deutlich höher als das bisherige Wahrzeichen der Stadt und die von uns noch 2018 in KL bewunderten Petronas Twin Towers (452 m) und es überragt seit kurzem eben auch den jetzigen Drittplatzierten der höchsten Gebäude der Welt, den Shanghai Tower in Peking (632 m), von dem hier einst Reinhard Helle berichtet hat...
Ein Wahnsinnsgebäude und wirklich imposant... Das Gebäude ist in Kuala Lumpur - wenigstens in den von uns besuchten Stadtteilen - allgegenwärtig, es droht geradezu mit seiner erdrückenden Größe und Dominanz an fast jeder Ecke und es ist im gesamten Innenstadtbereich KL's stets als phallischer Zeigefinger präsent. Nirgendwo hier entgeht man diesem Turm. Ich muss gestehen, ich bin voller Ehrfurcht vor der schieren Höhe und Größe und schaudere bei seinem Anblick - kaum dass ich an dem Bauwerk hochblicken kann, wenn ich nah bei ihm stehe - und frage mich doch auch, ob's nicht ne Nummer kleiner auch gegangen wäre... Wozu bauen Menschen sowas? Machen, was man machen kann, ohne Sinnfrage?
Der Merkada PNB 118 Tower ist in Chinatown und Bukit Bintag überall... Kuala Lumpur, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Kulinarische Gipfel und eine Vielfalt der Extraklasse
Wir haben heute einen Geburtstag zu feiern - der 29. wie immer - und wollen mal richtig was ausprobieren, zur Feier des Tages... Unter einem Sterne-Koch kann man es in dieser ohnehin kulinarisch außergewöhnlichen Stadt ja kaum machen und also gehen wir auf die Suche nach einem aktuell mit einem Michelin-Sternchen ausgezeichneten Koch... Wir werden fündig, gar nicht weit von uns entfernt, jedoch einige Autopisten weit weg, in einem eher untouristischen Kiez: Pudu!
Seit 2023 - also erst seit neuestem - schmückt das chinesische Restaurant Restoran Wong Mei Kee ein Michelin-Stern - wie wir uns überzeugen konnten - in einem eher unscheinbaren Umfeld... Wir erleben ein Restaurant wie alle anderen hier im durch und durch chinesischen Kiez: Plastikstühle an ebensolchen Tischen, Chinesische Schriftzeichen, Glasvitrine am Eingang, offener Laden und es dampft und duftet bei Ankunft bereits phänomenal... Wüssten wir nicht, dass dies ein berühmter Laden geworden ist, wir würden wohl vorbei gehen - schon weil Schweinebauch bisher nicht auf unserer Agenda stand... Aber das hier ist China in Malaysia und da muss man das mal probieren, wie eben ne Currywurst in Berlin...
Erstmal aber heißt es hinkommen: Pudu liegt zwar direkt neben Bukit Bintang, aber eine Autobahn und unzählige Schnellspuren liegen zwischen uns und drüben und zahllose rasende Autofahrer, die unsereins als gänzlich störend oder inexistent wähnen... Bis zum Schluss ist gar nicht klar, dass wir als Fußgänger überhaupt - ohne große Umwege - irgendwie rüber kommen und tatsächlich haben wir einige Fußgängerbrücken, nicht wirklich einladende Fußgängerwege und zum Schluss eine mehrspurige Autopiste zu überwinden... Google Maps jedenfalls ist heillos überfordert, wenn es in KL um Fußgänger-Routen geht... Heil angekommen sehen wir einen chinesischen Durchschnittskiez, chinesische Läden, Garküchen, Restaurants... Und eine Menschen-Schlange, auf die wir jetzt zulaufen und an der wir uns hinten anstellen, als wir sehen, dass es das Restoran Wong Mei Kee ist, vor dem wir jetzt stehen... Der Laden ist voll, kein Tisch mehr frei, aber auch ständig Bewegung...
Mit der Karte hatten wir uns schon im Vorfeld befasst, sie ist denkbar einfach, wenn man sie einmal übersetzt und verstanden hat: Drei Gerichte - grob gesagt - werden hier kredenzt und sie sind für Vegetarier oder Veganer eine schlechte Nachricht und bereiten uns - ganz ehrlich - ein (kleines) schlechtes Gewissen: 1. Crispy Siew Yok - knusprig eingebratener Schweinebauch, 2. Char Siew - langsam am Spieß gebratener marinierter Schweinebraten, 3. langsam geröstetes und gebratenes Huhn. Dazu gibt's Reis und eingelegte Gurken und man kann noch den Teil des Huhnes wählen - Brust, Flügel oder Schenkel etc. Angeboten wird das ganze nun in 3 Menü-Varianten: A. 1 aus 3, B. 2 aus 3 oder eben C. 3 aus 3... Natürlich wollen wir den sog. Triple-Mix (C.), erfahren aber, dass das Char Siew schon aus ist heute... Verdammt! Also den Double-Mix (B.)! Was für ein elendes Pech, aber auch...
Nach kurzer Zeit sitzen wir an einem der schnell noch sauber gewischten Tische, haben bereits ein Getränk erhalten und sind voller Vorfreude... Als einzige erkennbare Touristen sind wir Gesprächsstoff für einige chinesische Malaien, als man uns nun den Double-Mix mit Reis serviert, dazu eine betörende, scharfe orangene Sauce... Wir blenden das Getuschel aus und sitzen plötzlich mitten in Peking... Das Huhn schmeckt leicht und locker, ist hervorragend saftig - obwohl wir uns für Brust entscheiden - und schmeckt im besten Sinne wie ein Huhn eben schmecken muss - nach meinem Geschmack hätte es sogar etwas stärker gewürzt sein können... Man merkt ihm gleichwohl die sanfte Garmethode an, das kaum Fleischgeschmack vernichtet hat, es zergeht im Mund und ist in Kombination mit der Sauce ein Gedicht... Aber, wie gut, bitte, schmecken eigentlich die gewürfelten Schweinebauchstückchen? Die hervorragende Konsistenz und knusprige Fett-Kruste, die weder verbrannt, zu hart, noch lapprig-glibbrig oder fettig ist, sondern im Mund einen festen und angenehmen Biss-Widerstand bereitet ohne noch unangenehm nach Fett zu schmecken, ist perfekt gelungen. Die Röstaromen sind würzig-herzhaft, der Geschmack des Fleisches ist kräftig und auf das reduziert, was man schmecken will. Wir sind hingerissen und leider viel zu schnell fertig... Eine dritte Fleischsorte - Char Siew - ja, das wäre jetzt das i-Tüpfelchen... Aber wir wollen nicht jammern, sondern wiederkommen... So muss man speisen und die Kosten für zwei Personen beim Sternekoch: 15,- € mit Getränken und Reis...
Aber man muss nicht wirklich zu Sterneköchen laufen, hier gibt es viele unentdeckte Stars unter den Köch*innen, hier ist so viel Unbekanntes, Überraschendes und Neues dabei, das es uns beinahe jeden Abend flashed... Und das Beste: Ipoh - die Stadt, in die wir als nächstes fahren - hat den Ruf, die vielleicht besten Chinesischen Restaurants des Landes zu haben... Aber soweit sind wir noch nicht!
Im steten Wechsel mit unseren Ausflügen in das Vielvölkergemisch Kuala Lumpurs, genießen wir auch unser wirklich schönes Appartement für 40,- €... Es bietet genug Raum und Space, um sich in der klimatisierten Luft zu entspannen und sich von den aufreibenden Spaziergängen und Erkundungstouren zu erholen, die immer klitschnass und mit 'ner Dusche enden... Und die sind wirklich anstrengend, so dass wir eine Rückzugsbasis, wie diese hier sehr schätzen... Wir waschen unsere Klamotten durch, nehmen ein Bad im Pool auf der 6. Etage und schreiben an Blogbeiträgen... Wir organisieren in aller Ruhe unsere nächsten und übernächsten Schritte, erhalten auch das e-Visum für Vietnam und freuen uns, noch einen Bungalow auf einem unserer absoluten Lieblings-Beaches in Malaysia erhalten zu haben, dem Juara Beach auf Tioman Island... Trotz Urlaubszeit der Malaiien - eigentlich eine Unmöglichkeit hier dann noch was schönes zu buchen - macht sich unsere alte Bekanntschaft auf Tioman bezahlt... Wir kennen Marlon viele Jahre und waren schon häufig bei ihm im Bushman...
Nach Kuala Lumpur, das wir jetzt erstmal verlassen werden, kommen wir noch einmal zurück... Wir werden dann sicher noch dieses und jenes erkunden und wollen auch den Batu-Caves nochmal einen Besuch abstatten...
Ipoh - unsere "Alte Liebe"
Eingerahmt von wunderschönen Bergen und Karstfelsen, Höhlentempeln der Extraklasse und einem reichen kulinarischen Angebot war Ipoh seit jeher eine unserer ersten Adressen in Malaysia. Obwohl die Stadt (ca. 670.000 Einwohner), die in den 1920 - 30er Jahren aufgrund von Zinnvorkommen zunächst reich geworden und schnell gewachsen, mit dem weltweiten Preisverfall von Zinn aber auch schnell wieder im Niedergang begriffen war, in den Reiseprospekten eher ein Schattendasein führte, hat uns Ipoh vom ersten Moment an fasziniert und begeistert. Gut 70 % der Einwohner der Stadt sind chinesischer Abstammung, die hier - gemeinsam mit zahlreichen indischen Arbeitern - gerade für den Zinnabbau in die Region Perak gekommen und geblieben sind... Aufgrund dieser Geschichte ist die Stadt bis heute ein chinesischer Kosmos geblieben, mit einem umfangreichen Bestand an chinesischer Architektur - es existiert heute eine kleine sehenswerte Altstadt, aber auch in Downtown stehen viele chinesisch geprägte Häuserzeilen -, sowie einer reichen chinesischen Kultur, in der vor allem die chinesische Küche einen exzellenten Ruf genießt...
Wir mochten die Stadt stets für ihre unprätentiöse Art, die unfassbar freundlichen Menschen, ihre Sehenswürdigkeiten und die allgemein interessante Stadt, die man nicht auf den ersten Blick entdecken kann. Man muss sie sich gewissermaßen "erarbeiten", einen Blick hinter ihre Kulissen werfen und ihre Schätze nach und nach für sich heben... Bis heute entdecken wir stets noch weitere Perlen in ihr, aber auch hier und da Schattenseiten... Wir kommen darauf zurück.
Wir nehmen jedenfalls den Bus von Kuala Lumpur, landen in 3 Stunden an dem weit außerhalb der Altstadt gelegenen Busterminal und lassen uns mit einem Grab-Taxi ins Zentrum fahren. In unserer alten Bleibe - dem French Hotel - steigen wir wieder zufrieden ab und stürzen uns direkt in die Gassen Downtowns - auf der der Altstadt abgewandten östlichen Seite des Flusses -, das zahlreichen Leerstand zu beklagen hat, was auf den ersten Blick zu sehen ist. "To rent" oder "To sale" sind oft gesehene Schilder an zahlreichen Türen alter doppelstöckiger chinesischer Häuser, einige sind bereits im Verfall begriffen und bieten einen trostlosen Anblick. Natürlich betrifft das immer nur einzelne Häuser, hier und da jedoch sind auch Straßenzüge oder Teile davon betroffen... Wir sehen deutlich weniger Menschen auf der Straße, vor allem Touristen sind hier ggw. nur wenige zu sehen und insgesamt hat die Stadt an Dynamik eingebüßt...
Aber all das ist relativ, denn nach wie vor macht es wahnsinnig Spaß sich durch Ipohs spannende und noch weitgehend intakte Straßenzüge treiben zu lassen... Keineswegs hat Ipoh seinen Reiz für uns verloren, noch immer treffen wir auf eine funktionierende Stadt, in der es vor allem an Restaurants und Garküchen noch nie gemangelt hat und wohl niemals mangeln wird... Wir durchstreifen den Nachtmarkt in Downtown - der für uns die große Attraktivität noch nie gewesen ist, freuen uns aber über sein Überleben -, sehen und riechen den betörenden Duft aus den zahlreichen Gebäck- und Biskuitbäckereien für die Ipoh ebenfalls berühmt ist und durch die wir uns natürlich durchprobieren, und vergewissern uns mit positivem Ergebnis der Existenz unserer Lieblingsläden hier... Wir laufen die Mural's Art Lane ab, die seit jeher - und bis heute - üppige Straßenkunst zeigt -, schauen uns in der Altstadt auf der anderen Flussseite um, kühlen uns in Cafés ab und verpassen auch den - leider deutlich geschrumpften, aber nach wie vor klassischen - Straßenflohmarkt am Sonntag nicht...
Ipoh - wäre es nur nicht so heiß hier - hat für uns also kaum etwas von seinem Charme verloren... Noch immer scheint zumeist die Sonne, sind die 30 °C nur schwer auszuhalten... Da kommt es ganz gelegen, dass sich an den Nachmittagen immer mal Wolken bilden, Gewitter aufkommen und gelegentlich - eigentlich meistens - eine ordentliche Husche von Himmel auf die heiße Stadt niedergeht... Einige Male geraten wir in ordentliche Wolkenbrüche, kommen aber dennoch überwiegend trocken durch die fast überall überdachte Stadt... Am Abend wird es meist angenehmer, sitzen wir gern an der frischen Luft und plaudern mit unseren netten Gastgebern, die zumeist das günstigste "teure Bier" - für ein gutes 0,64 l Tiger Beer aus Singapur zahlen wir hier im Restaurant so um die 20 Malaiische Ringgit, was etwa 4,- € je Flasche ausmacht... - kredenzen und naschen zumeist noch Kleinigkeiten der Küche... Was wir an Speck und Kilo im bisherigen Verlauf unserer Reise eingebüßt hatten, das wird wohl hier wieder an uns hängen bleiben... Aber wir wissen wofür - ich kann's versichern!
Ein Wiedersehen mit Foh San und neue Entdeckungen
Und wir gehen täglich kulinarisch auf Entdeckungstour... Zuerst natürlich klappern wir die uns bekannten Restaurants der Vergangenheit ab, landen gleich am ersten Abend im Ipoh Restaurant - das zwar noch existiert, aber von gänzlich neuen Leuten mit neuer Karte geführt wird... Hier hat uns einst - als einzigen nicht-chinesischen Gästen - eine rührend freundliche und sehr bemühte Dame - wohl die einzige Englischsprechende Person des damaligen Stuffs - stets mehr als zuvorkommend und sympathisch bedient und betreut... Haben wir uns hier also stets irgendwie privilegiert gefühlt, werden wir heuer von unserem jungen Kellner eher als Bedrohung wahrgenommen... Vermutlich ist er etwas überfordert, der Gute, und dann noch unsere Sprachschwierigkeiten im Chinesischen - Tss Tss... Eine herbe persönliche Enttäuschung also zu Beginn! Aber: Wir speisen nach wie vor hervorragend! Ein klassisches Rind mit Schwarzem Pfeffer auf Reis oder Magdas Rind mit Ingwer und Zwiebeln auf Reis geraten zu echten Höhepunkten - würde man in der Qualität bei uns wohl nicht bekommen. Warum eigentlich nicht, es ist so einfach...!?
In Ipoh buchen wir unsere Unterkunft stets ohne Frühstück, denn der Chinese hier speist quasi zum Brunch: Mit Dim Sum zum Tee... Auch wenn unser Lieblingsrestaurant in den Rankings nicht mehr ganz oben auf der Liste steht - der Laden gilt vielen als nicht up to date und zu wenig kreativ und "fusion" -, ist und bleibt er - gerade aufgrund seiner klassischen Prägung - unsere Anlaufstelle Nr. 1. Gut 5 Minuten laufen wir nun täglich mittags in das Dim Sum -Viertel, beim Excelsior Hotel, wo sich die Dim Sum-Restaurants eine enorme Konkurrenz liefern, und lassen uns einen Tisch zuweisen.
Eine erste Entscheidung, die zu treffen ist: Welcher Tee soll serviert werden? Ca. 8 unterschiedliche Sorten von Schwarz- bis Grüntees aus der chinesischen Produktpalette - von Pu Erh bis Long Jing - sind zu wählen und werden im Kännchen serviert, noch bevor die ersten Körbchen da sind. Die Kanne kann später immer wieder aufgegossen werden... Nun aber ran an die Karte, deren breites Sortiment an köstlichen Kleinigkeiten - Dim Sum = Die von Herzen kommen -, aber auch Suppen und Reisgerichte, schlicht riesig ist... Wir haben unser zumeist kantonesisch geprägtes Sortiment im Kopf - zumeist Dumplings mit geräucherter Ente, Dumplings mit Basil, Quing Long Gemüse-Dumplings, Ha Gao Shrimp Dumplings und im Wechsel mal diese und jene... - natürlich probieren wir fast alles mal aus... Man selbst trägt seine Bestellung und die Anzahl der Garkörbchen - je drei Dumplings - auf eine Karte ein, die nun in die Küche wandert und mit den ersten dampfenden, weil frisch zubereiteten Dumplings im Körbchen zurück an den Tisch kommt... Mit der Karte zahlen wir später unsere Bestellung... Dieses Verfahren war zwar nicht immer so - früher wurden hier kleine Wägelchen durch die Gegend geschoben und man hat einfach mit dem Finger auf die frischen Dumplings gezeigt und sofort erhalten -, doch wir gewöhnen uns - etwas traurig ob des Wegfalls dieser schönen Tradition - schnell daran...
Das beste am Foh San - und das gibt ihnen bei uns noch immer einen Vorsprung - sind die exzellente scharfe Sauce und eine exzellente Sojasauce, die einen Dumpling ja erst veredeln und von denen wir uns reichlich nachliefern lassen... Aber auch die Geschmäcker, der weitgehend mit Shrimps, Gemüse und Kräutern gefüllten Teigtaschen sind phänomenal... Wir haben schon zahlreiche andere Restaurants ausprobiert und sind stets zum Foh San zurückgekehrt, doch dieses Mal haben wir in unserer Nachbarschaft eine gute Alternative gefunden: Im Zhen Hi Hao Restaurant geht es nicht nur persönlicher und ruhiger zu, auch die Produktpalette erweitert unseren Horizont und sorgt für neue Geschmacksexplosionen: Allein für die Knusprigen Roten Reis-Rollen könnte ich töten...! Ein sehr empfehlenswerter Laden, in dem uns die Chefin sehr zuvorkommend und mit viel Charme individuell betreut hat...
Aber, wo ist das eigentlich in Ipoh nicht so, wo man als Farang ja immer ein Ausnahmegast bleibt und stets für den jeweiligen Küchenchef irgendwie als besonderer Gast erscheint... Das ist beim thailändisch-malaiischen Restoran Wah Lok so und auch im chinesischen Sin Hup Kee Restaurant nicht anders... So steht die Managerin des Sin Hup Kee - trotz vollen Ladens - viele Minuten an unserem Tisch und bemüht sich uns leidenschaftlich einzelne Gerichte zu erklären: Sie empfiehlt uns ein klassisches Chinesisches Claypot Lamm mit Gemüse - Rettich, Karotten, Zuckerschoten, Shiitakepilze und Yuba (eine typische proteinhaltige Tofuhaut) - und erläutert uns Minuten lang das zweite Gericht, das wir bestellen: Einen Yam Ring gefüllt mit Gemüse... Wir bekommen hier geschnetzeltes Huhn mit in Scheiben geschnittener Lotuswurzel, Zuckerschoten, Staudensellerie, Pilzen in einem frittierten essbaren Yam-Ring aus pürierter Tarowurzel... Es erübrigt sich vielleicht all die Gewürze und Zutaten zu erwähnen, die das ganze jetzt noch besonders machen, aber natürlich haben die das voll drauf hier und machen damit einen Unterschied... Wäre an chinesischen Fleischgerichten, wie unserem Lamm oder dem Stück aus dem Schweinebein neulich beim Lu Jia Luwei Restaurant nun auch noch Fleisch statt Knochen, Sehnen und Haut, wir würden dahin schmelzen und nicht nach Deutschland zurückkehren... Exorbitanter Genuss!
Die schönsten Höhlentempel des Landes
Keine Sorge, wir werden nicht als gemästete und übergewichtige Fleischklöpse nach hause zurückkehren... Wir mögen hier zwar deutlich zu viel Fleisch verspeisen und bewusst gerade Fleischprodukte ohne Ende kosten, sind aber ja jenseits dieses Standortes deutlich vegetarischer und zurückhaltender unterwegs... Um uns auch mal wieder ein wenig zu bewegen - sieht man von den Läufen in den Straßen Ipohs ab - wollen wir uns erneut nicht die berühmten Höhlentempel der Region entgehen lassen. Wir chartern einen - wirklich süßen und inzwischen liebgewonnenen älteren Fahrer mit indischem Hintergrund - Mutu -, der uns viel und herzzerreißend freundlich von der Geschichte seiner Familie berichtet - sein Vater ging einst von Chennai hierher nach Ipoh - und lassen uns von ihm im nicht-klimatisierten PKW (Uff!) einige Höhlen(-Tempel) in den umliegenden Karstgebirgen zeigen... Wir haben auf diesem Blog und in Reiseberichten bereits in der Vergangenheit ausführlich darüber berichtet, und sind auch dieses Mal wieder hingerissen.
Zunächst besuchen wir die drei bestens bekannten Höhlen:
a) Perak Cave - wesentliches Merkmal sind hier 1. die wundervollen Bemalungen an den Wänden und Decken der mittelgroßen Hallen und 2. der schweißtreibende Aufstieg aus der Höhle heraus und später außen am Fels entlang bis zum Gipfel des Karsts - in der Höhle werden Herzkranke, Asthmatiker und Menschen mit Kreislaufbeschwerden ausdrücklich aufgefordert, diesen Aufstieg nicht anzutreten...:
b) Kek Lok Cave - wesentliches Merkmal der größten und Wind durchwehtesten der hiesigen Höhlen - also sehr angenehm - sind 1. die wundervollen natürlichen Stalagmiten und Stalaktiten, die hier erhalten sind sowie 2. die schönen und besonders eleganten goldenen Götterstatuen:
c) Die Sammlung sehenswerter Höhlentempel beim Hill City Park im Süden der Stadt, wo sich gleich mehrere schöne Tempel an kleineren Höhlen befinden - der Ling Sen Tong Tempel, der Nam Thean Tong Tempel sowie der Sam Poh Tong Temple, deren Details und Tempelreichtum beeindruckend ist und die man besser in einer Detailsammlung zeigt:
Impressionen aus den o.a. Höhlentempeln... Ipoh, Malaysia (Fotos Jörg Schwarz)
Neben diesen Must-See-Caves zeigt uns Mutu noch hier und da weitere Sehenswürdigkeiten, die man gern nebenbei mitnimmt, für die man aber nicht nach Ipoh kommen würde... Interessant daran sind für uns seine dazu erzählten Geschichten, von Ereignissen, die ihn selbst offenbar nachdrücklich beeindruckt haben... So zeigt er uns einen chinesischen Höhlentempel, der einst sehr berühmt und bei den Menschen beliebt war, der aber nach dem Herausbrechen eines riesigen Felsens von überdimensionaler Größe aus dem Gipfel - 1972 (!) - zahlreiche Menschen tötete und darauf hin geschlossen wurde. Vor diesem noch sichtbaren Tempeleingang steht nun ein Hinduistischer Tempelkomplex mit schönem Gopuram, der leider heute geschlossen ist...
Ganze 4 Stunden verbringen wir so - schwitzend im Auto von Mutu oder die Höhlen durchstreifend - und kommen in der Gegend mal wieder ein wenig herum... Wir sind auch hier von der Karstfelsenlandschaft begeistert und darüber gleichzeitig entsetzt, dass die Stadt ihre natürlichen Schätze für den Abbau von Rohstoffen für Zement - recht rücksichtslos ruiniert. Wir sehen viel zu viele und viel zu große Areale, in denen die schönen Karste kaputt gesprengt und zerstört werden... Ein Irrsinn!
Bei aller Faszination für die natürlichen wie kulturellen Schätze Ipohs sind wir am Ende des Tages dankbar, im Hotel eine kalte Dusche nehmen zu können... Kaum ein Tag in unserem Leben war - gefühlt - heißer als dieser... Schaut euch dennoch diese Caves unbedingt an und plant in Ipoh ein paar Tage ein... Auch Ausflüge in die bergige und grün-wilde Natur bieten sich an: Die Cameron Highlands sind von hier nicht weit - und liegen auf deutlich höherem und kühlerem Niveau - und es gibt tolle Wasserfälle etwas südlich von Ipoh!
Empfehlungen
Kuala Lumpur
Unterkunft
Wir haben - wie schon zuletzt - eine moderne Wohnung über Airbnb gebucht:
- PLACE TO BE ★ THE ROBERTSON ★ IN THE HEART OF KL - Gastgeber*innen sind in diesem Fall Jacqueline & Thomas...
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Speisen
- Michelin-Stern-Restaurant Restoran Wong Mei Kee, 30, Jalan Nyonya, Pudu, 55100 Kuala Lumpur, Wilayah Persekutuan Kuala Lumpur, für beste Schweinefleischspezialitäten (es gibt aber auch Huhn!) - Schweinebauch und Schweinebraten auf chinesische Art eben...
- Sehr empfehlenswert ist das vegetarische Restaurant am Rande Bukit Bintangs, unweit des Robertson Towers: Blue Boy Vegetarian Food Court - Bukit Bintang, Lorong Pudu 4, Jln Tong Shin, Bukit Bintang, 50200 Kuala Lumpur, Federal Territory of Kuala Lumpur - sehr günstige und schmackhafte Auswahl an vegetarischen Gerichten - endlich mal wieder Gemüse...
- Dumplings und Nudelsuppengerichte - aber die Karte gibt viel mehr her - gibt es bei Mee Tarik Restoran, 36, Jalan Sultan, City Centre, 50000 Kuala Lumpur, Wilayah Persekutuan Kuala Lumpur, bei denen lediglich anzumerken ist, das sie dem unsäglichen Trend folgen, Gästen nur noch einen QR-Code vor die Nase zu halten, die Karte online zu präsentieren (nicht schön auf dem Smartphone) und den sonstigen Bestellvorgang dem Kunden digital zu überlassen... Während das unterirdisch ist, kann man die Küche durchaus empfehlen...
- Im Han Kee Restaurant, 46, Jalan Sultan, City Centre, 50000 Kuala Lumpur, Wilayah Persekutuan Kuala Lumpur, haben wir einige Nudel-Experimente gemacht... U.a. Hokkiennudeln mit schwarzer Sauce und Huhn (s.u.) ...
- Sehr schön und empfehlenswert ist das leaf & co. cafe, 53, Jalan Sultan, City Centre, 50000 Kuala Lumpur, Wilayah Persekutuan Kuala Lumpur... Gute Küche, nettes Café - aber auch QR-Codes...
- im Pik Wah Bar & Cafe, No134, Jalan Petaling, City Centre, 50000 Kuala Lumpur, Wilayah Persekutuan Kuala Lumpur, kann man gut essen und schön verkehrsberuhigt sitzen zwischen Streetart...
- günstig und abhängig vom jeweiligen Koch, kann man auch im Tang City Food Court, 21-27, 21-27, Jalan Hang Lekir, Kuala Lumpur City Centre, 50000 Kuala Lumpur, Federal Territory of Kuala Lumpur, etwas versteckt auf dem Petaling Street Market, speisen...
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Allgemeines
Wir möchten unsere früheren Empfehlungen für Kuala Lumpur gern bestätigen - schaut hier - und untermauern:
- Lauft einfach durch die Straßen rund um den Petaling Market in Chinatown und weiter in den indisch geprägten Kiez zwischen Masjid Jamek Moschee und der Jalan Gereja...
- In Bukit Bintang läuft man durch die Gassen rund um den Nachtmarkt - Jalan Alor Food Street, die aber selbst recht nervig sein kann, weil man ziemlich aggressiv angeworben wird...
- Massagen - in Malaysia vor allem gute Fußmassagen - finden sich zu Hauf in der Changkat Bukit Bintang...
- Für weitere Ausflüge in andere Stadtteile bieten sich die zahlreichen Öffi's an, deren Funktionieren man sich - KLIA, Monorel, LRT und KTM - jeweils an den Schaltern für den Ticketverkauf gut erklären lassen kann. Man kauft i.d.R. Plastikkärtchen, mit denen man Zugang zu den Gleisen hat, am Ende der Fahrt wirft man diese wieder ein und wird - ähnlich der Pariser Metro - aus dem geschlossenen Bahnhofsbereich wieder entlassen...
- Taxen und noch besser Grabtaxen fahren sehr günstig in der gesamten Stadt ohne große Wartezeiten... Für ganz Malaysia gilt: Grab-App herunter laden und Fahrer zum Zeitpunkt der gewünschten Fahrt anfragen - in drei Minuten stehen die parat...
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Ipoh
Unterkunft
- Wir sind in Ipoh dem French Hotel, 62, Jalan Datuk Onn Jaafar, Kampung Jawa, 30300 Ipoh, Perak, treu geblieben, das nun allerdings auch mal so langsam in die Jahre kommt - nichts desto trotz hatten wir erneut alles, was wir in der Hitze Ipohs brauchten...
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Speisen
- Es ist und bleibt die Nr. 1 für Dim Sum: Das Foh San Restoran, 51, Jalan Leong Sin Nam, 30300 Ipoh, Perak - lasst euch nicht von den Kritiken täuschen, die sich offensichtlich eine modernere Erscheinung und Küche wünschen oder auch einfach die Klasse des Restaurants neiden... Wir lieben gerade das klassische am Foh San... Beste kantonesische Dim Sum-Teilchen mit viel Geschmack, Shrimps und frisch zubereitet... Dazu wundervolle Dessert-Teilchen...
- Auf Augenhöhe - fast: Das ruhigere Zhen Hi Hao Restaurant, 28, Jalan Veerasamy, Kampung Jawa, 30300 Ipoh, Perak - im direkten Vergleich der gleichen Teilchen etwas weniger intensiv als die Produkte des Foh San, dafür mit anderen, fantastischen Teilchen, wie das Knusprige rote Reis-Röllchen...
- sehr gut war das Essen beim thailändisch angehauchten Restoran Wah Lok, 70, Jalan Theatre, Taman Jubilee, 30300 Ipoh, Perak...
- Teuer, aber geschmacklich auch jeden Ringgit wert, war das chinesische Sin Hup Kee Restaurant Ipoh, 17, 19, 21, Jalan Leong Sin Nam, Kampung Jawa, 30300 Ipoh, Perak, in dem wir fantastisch beraten wurden und wo wir ein klassisches Hotpot-Gericht aus Lamm und Gemüse sowie einen Yam-Ring, gefüllt mit Gemüse gegessen haben - sehr lecker, nur, dass am Knochen (Lamm) eigentlich kein Fleisch dran war... (siehe auch den Blogbeitrag dazu)...
- Nach wie vor ist die Qualität der Küche im Restoran Ipoh, 33, Jalan Masjid, Taman Jubilee, 30300 Ipoh, Perak, herausragend gut! Frühzeitig vor 18:00 Uhr kommen - der Laden ist sonst schnell voll und man wartet lange - und den Service Service sein lassen... Sehr lecker sind die Klassiker, die es auch als "Portion mit Reis" (für eine Person) gibt: Black Pepper Beef oder Ginger & Onion Beef/Vegetable (mit Brokkoli) sind zum Hinknien lecker...
- Unser Absacker-Bierchen für 20 MR haben wir stets bei den sehr netten chinesisch-stämmigen Malaien im Lu Jia Luwei Braised Food Restuarant, 44, Jalan Sultan Abdul Jalil, 30450 Ipoh, Perak, getrunken... Die Küche ist nicht berühmt, aber das Pork Belly-Reis-Gericht - Krusten-Croûtons nicht vergessen dazu zu bestellen! - ist ein netter Abendsnack...
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Allgemeines
- auch hier bleiben wir eigentlich allen Empfehlungen treu, die wir schon das letzte Mal für Ipoh gegeben haben - siehe hier!
- Der Busbahnhof in Ipoh ist weit außerhalb und der Transfer in die Stadt teuer! Ipoh ist aber in beide Richtungen - nach Kuala Lumpur, als auch nach Butterworth (Penang) gut mit der Bahn erreichbar... So sind wir bspw. in Richtung Penang schnell und komfortabel (1,5 Stunden) weitergefahren.
- In der Mural's Lane, beim Restoran Ipoh, gibt es immer wieder neue Streetart zu sehen...
- Massageläden gibt es weiterhin in der Gegend des Excelsior Hotels... Preise vergleichen, da gibt es enorme Unterschiede, die sich nicht in der Qualität zeigen...
- Natürlich läuft man sowohl die Altstadt als auch Downtown ab, man wird immer wieder Interessantes finden, wie beispielsweise die Bisquitläden in der Jalan Dato Tahwil Azar...
- Teuer aber schön kühl und mit toller Auswahl können wir das Cloe.co, 55, Jalan Market, 30000 Ipoh, Perak empfehlen...
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Ausblick
Spurenwechsler begeben sich mit dem Zug auf den Weg Richtung Weltkulturerbe...
Auf der Insel Penang wollen sie erneut die faszinierende Altstadt in Georgetown besuchen, die voller Geschichte und alter chinesischer Architektur ist... Neben chinesischen Clanhäusern und historischen
Tempeln, einem indischen Universum in Little India und einer reichen kulinarischen Welt malaiischer Fusions-Restaurants, ist auch die Landschaft auf Penang interessant: Strände, dschungelbewachsene Berge, Ausflugsziele...
Wie schon angekündigt, brauchen Spurenwechsler anschließend einen kulturellen Break... Und wo ließe sich die große Hitze besser aushalten, als an einem Traumstrand? Auf dem wunderschönen Juara Beach - Tioman Island - werden unsere Helden durchatmen und die anstrengenden Tage malaiischer Städtetrips verdauen...
Erst Weltkultur dann Sonne, Hängematte und Meer... Wenn das kein Kontrastprogramm ist!
Folgt Spurenwechslern zu zwei absolut besuchenswerten Zielen in West-Malaysia! Kommt auch dann wieder IN DIE SPUR!
Interessiert am vorhergehenden Blogbeitrag zu unserer Laos-Tour...? Dann verlinkt euch hier!
Oder auf die Fortsetzung verlinken? Dann folgt dieser Spur...!
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