Beitrag Nr. 52
Moin Moin aus der Provinz Takeo!
Nach Sommer, Sonne, Strand und Meer auf Koh Rong, ein paar Tagen im schönen Kampot und der dortigen Umgebung mit Pfefferfarmen, Salzgewinnungsanlagen und der kulinarischen Spezialität ‚Krebs‘ in Kep – wir kommen gleich darauf zu sprechen -, sind wir heute zurück auf dem kambodschanischen Land… Takeo ist ein Außenseiterziel zwischen Phnom Phenh und Kampot, nur wenige Kilometer von der vietnamesischen Grenze entfernt. Wenige Reisende verirren sich in diese Gegend und tun recht daran! Wer es besonders antiquiert aber geruhsam und ausgelassen tun will, der nimmt den Bummelzug hierher…
Wir bewohnen derzeit ein schnuckeliges, freundliches Familien-Homestay, leben mit der Familie und wechselnden Gästen zwischen Hühnern, Enten und Reisfeldern satt, genießen die außerordentlich idyllische und ländliche Region, in der die Reisernte im vollen Gange ist und strecken unsere reisemüden Knochen in der Hängematte aus… Man könnte das hier fortgesetzt tun, gäbe es nicht in der Nähe ein Wasserschauspiel der besonderen Art: Im Bassac-Delta – einem ausgedehnten Flussmündungsgebiet – steht in der Regenzeit und jetzt am Beginn der Trockenzeit fast alles unter Wasser… Die Stadt Takeo scheint in Insellage in einem riesigen Seengebiet zu liegen, Wasser soweit das Auge reicht… Dabei beginnt das Wasser nun langsam auszutrocknen und abzufließen, links und rechts entlang weiter Kanäle und Wasserareale pflanzen die Bauern auf den zurückbleibenden fruchtbaren Böden die nächste Reis- und Gemüsegeneration… Wir fahren hier mit dem Boot hindurch und sind begeistert, besichtigen nebenbei den wohl ältesten gefundenen Tempel des Landes und freuen uns über die Herzlichkeit der hiesigen Menschen. Darüber dann mehr beim nächsten Mal…
Heute geht es nun aber dorthin, wo der Pfeffer wächst: Der berühmte Kampotpfeffer ist ein echter Genuss und Spitzenköche kochen nicht mehr ohne ihn…!
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Koh Rong und der Segen des Unfertigen…
Wir steigen am Morgen – an der Brücke zum Tatai-Wasserfall – in den aus Koh Kong kommenden Bus, werden auf der im Bau befindlichen Strecke mächtig durchgeschaukelt und landen im einst schönen Sihanoukville… Schon der Name erinnert an die einstige französische Kolonialarchitektur und das kleine und feine Städtchen an der südlichen Küste des Landes, das einst wegen seiner Schönheit gerühmt wurde. Heute dagegen – und Ihr ahnt es schon – ist die Stadt eigentlich keine Zeile mehr wert. Wie nach einer Zäsur liegt sie dar – zerstörte, mit Pfützen durchzogene Matsch-Straßen, staubige unpersönliche Häuserschluchten und eine an Hässlichkeit kaum zu beschreibende Gebäudestruktur… Die Regierung des Landes hat die Stadt – man kann sich denken, warum und für wen – an chinesische Investoren verscherbelt und die richten hier – scheinbar völlig unkontrolliert – ein unbeschreibliches Desaster an: Groß, unbedingt groß muss es werden, koste es was es wolle, denn am Ende soll hier auch das große Geld verdient werden: 100 Casinos sind in der kleinen Küstenstadt geplant, schon heute sind zahlreiche dieser Etablissements geöffnet, finden reiche Chinesen hier offenbar ihren Spaß daran, Geld zu verbrennen. Dies hier wird wohl eine rein chinesische Stadt sein, bald. Doch schon heute sind die chinesischen Schriftzeichen überall… Wo bitte bleiben die Kambodschaner – und erst recht die mittellosen, deren Infrastruktur gerade zerstört wird?
Wir bleiben gerade eine Nacht und setzen am frühen Morgen nach Koh Rong über. Eine Insel, die noch vor einigen Jahren Geheimtippcharakter hatte… Heute ist auch sie bereits gut entwickelt, ihre besten Beaches sind wohl schon gut ausgebaut und die Hippies wie Abenteurer suchen bereits das Weite. Wir wagen daher ein Experiment und buchen uns auf einen der eher unbekannten und auf vielen Karten im Netz erst gar nicht vermerkten Strände ein. Ein Risiko ohne Zweifel, aber ein kalkuliertes, denn was man in der weiten Welt des Internet dazu lesen kann, liest sich gut: Der Coconut-Beach wird als Traumstrand beschrieben, ruhig, manchmal zu ruhig, noch nicht vollständig verbaut und erst in der Entwicklung… Also genau das, was wir suchen. Als unser Speedboat in die weite Bucht einfährt, da wissen wir: Das hier ist genau das, was wir jetzt brauchen…
Der Strand leuchtet uns von weitem strahlend weiß an, er zieht sich in einer nicht zu großen, aber angenehm ausgedehnten Bucht entlang, die von zahlreichen Kokospalmen und Kasuarinen gesäumt ist, sein Hinterland ist grün und üppig. Die kleinen Holz- und Bambushütten am Strand, ein paar chillige Bars und Restaurants liegen – wie wir es gern mögen – nicht direkt am Strand, sondern sind in den Palmenhain hineingebaut, lassen den Strand Strand sein. Einige Areale stehen noch weitgehend leer, auch wenn man bereits sieht, dass hier wohl bald etwas entstehen wird… Auf jeden Fall kann man sowohl im Bereich der Strandbars als auch an zahlreichen noch unbebauten Bereichen in totaler Ruhe am Strand liegen und das klare Wasser genießen. Es strahlt uns jetzt – da wir den Steg betreten – azurblau entgegen, es schimmert und glitzert in der Sonne und wir freuen uns auf unser erstes Bad… Was für ein Beach!
Doch zunächst nehmen wir unseren großen Bungalow mit herrlicher Terrasse – etwas zurückversetzt am Hang unserer Anlage und inmitten schattiger Bäume – entgegen… Man kann es schlechter treffen! Schnell in die Badesachen und dann aber mal los… Wir genießen ein paar schöne Strandtage, genießen das ausgesprochen saubere und klare Wasser, das gelegentlich mit kleinen Wellen aufwartet, sonst aber ruhig daherkommt und einer Badewanne gleicht. Wir entdecken bereits am ersten Abend ‚unsere‘ Strandbar, die nicht nur die beste Küche am Beach, das bestgekühlte Bier, sondern auch die mit Abstand chilligste Atmosphäre bietet… Wir haben hier unser tägliches Stelldichein, frühstücken hier irgendwann sogar und verbringen wundervolle Tage in den runden Korbsesseln im weißen Strandsand… Irgendwann werden auch wir wieder rege und wollen uns in der Inselwelt etwas umschauen… Wir chartern mit zwei Tschechinnen und zwei Deutschen Mädels ein Boot und wollen Koh Rong Samloem, die derzeit hoch im Kurs liegende Nachbarinsel besuchen…
Doch zuerst stockt uns etwas der Atem… Unser junger Bootsführer hat so seine Probleme mit dem Boot und wir schwanken bedrohlich, ein wenig kommt Panik auf… Er will offenbar den zweiten Motor anschmeißen, doch mitten auf dem Meer kann er nicht einerseits das Ruder halten und eine Schraubenstange unseres Longtails austauschen… Als einziger Mann an Bord trifft mich das Los ihn am Ruder zu unterstützen… ‚Hallelujah‘ - denke ich und wohl auch alle anderen – als es gerade während dieser Zeit heftige Ausschläge zu beiden Seiten gibt… Dabei mache ich genau, was er gesagt hat, ich richte das Boot in eine bestimmte Richtung aus. Alle Beteiligten sind froh, als er die zwei Motoren nach kurzer Zeit wieder anschmeißt und das Schaukeln erstmal aufhört… Wir atmen durch. Er auch.
Gut eine Stunde dauert es, als wir in die große Saracen Bay auf Koh Rong Samloem einfahren. Was aus der Entfernung noch vielversprechend aussah, erweist sich beim Betreten des eigentlich schönen Saracen Strandes als ziemlich verdreckter Streifen Sand… Das Wasser ist trübe, Plastik und anderes Zeugs schwimmt im kaum sichtbaren flachen Uferbereich und es riecht unangenehm… Ein paar Touristen liegen wenig begeistert am Strand, zwei Frauen tasten sich eher vorsichtig ins Wasser vor, als dass sie freudetrunken in es hineinstürzen… Unsere Gruppe – die den Coconut-Beach gewohnt ist – ist sich schnell einig: Weiterfahren und schauen, ob nicht der nächste Strand schöner ist! Gesagt getan, wir hüpfen wieder ins Boot und stören offenbar unseren Captain beim Mittag: Wie schon das Anlegemanöver vorhin – unser Bootsmann tut uns unter dem Gespött seiner Landsleute am Pier fast etwas leid -, gelingt auch das Ablegemanöver nur bedingt flüssig… Wir fahren nur kurz und erreichen den – besonders unter Jugendlichen offenbar sehr begehrten Mad Monkey Beach, der mit außerordentlich günstigen Gemeinschaftsunterkünften – ein wenig erinnern sie an Legebatterien -, einer chilligen Bar und einem Ministrand aufweist. Besonders originell: Hängematten direkt auf dem, was sage ich: Im Meer! Gut 100 m weit im Wasser gelegen, hängt man „Arsch-Unter“ in Hängematten im Wasser…
Wir sind jetzt so aufgeheizt, dass wir die Abkühlung am kleinen Strand genießen, bevor wir dem heutigen Höhepunkt entgegenfahren: Der M'pei Bucht Zum ersten Mal heute, seit wir unseren eigenen Beach verlassen haben, kommt etwas Südseefeeling auf… Wir fahren in eine wunderschöne und weitgehend naturbelassene Bucht ein, sehen einen Fischerort am anderen Ende der Sichel und steuern nun aber auf einen wundervoll leuchtenden Abschnitt Strand am entgegengesetzten Ende zu… So muss ein Beach sein! Im flachen, einladend ausschauenden Wasser tummeln sich wenige Menschen, wir sehen ein paar Hütten und ein Restaurant und einen offenbar künstlich verbreiterten Strand… Alles hier lädt zum Schwimmen und baden ein und das Wasser ist denn auch herrlich kühl… Eine Sandbank zieht sich in Ufernähe den Beach entlang… Die Farben sind ein Traum… Nach einem kurzen Badevergnügen ein letztes Ablegemanöver der wackligen Art, dann geht es auch schon wieder dem Coconut Beach auf Koh Rong entgegen…
Wir alle sind letztlich froh, hier unsere Tage verbringen zu dürfen: Ein fast perfekter Strand lächelt uns bei Ankunft an, das Wasser ist klar und strahlt, alles wirkt relaxed und wie aus dem Prospekt: Inseltraum Koh Rong! Wir hoffen, dass es lange so bleibt…
Kampot – eine ästhetische asiatische Stadt
Wir beschließen keinen Fuß mehr in die Stadt Sihanoukville zu setzen und buchen noch auf dem Steg einen Bus Richtung Kampot. Zwar müssen wir noch einmal umsteigen, aber wir verlassen die Stadt tatsächlich schnell… Als wir im gut besuchten und derzeit ziemlich angesagten Kampot ankommen - viele Langzeitbewohner aus dem Ausland fliehen gerade aus Sihanoukville hierher -, ist die Luft im Bus arg verbraucht und wir sind froh, endlich aussteigen zu können... Unmittelbar im Zentrum der Stadt werden wir abgesetzt und bekommen einen ersten Eindruck von der geruhsamen und wirklich schönen kleinen Stadt. Der Verkehr hält sich total in Grenzen, es geht beschaulich zu, trotz all der einsamen alten Männer in den angrenzenden Bars und Cafés... Hoffentlich stellt sich das im Rest der Stadt anders dar...
Ein paar Tuc Tuc-Fahrer bieten ihre Dienste an, in Windeseile sind wir in unserem Guesthouse. Super, wir werden auf ein Bier eingeladen, sind mit dem Zimmer total zufrieden - wir haben es mal wieder gut getroffen und genießen eine gute Stunde die Aircondition... Dann machen wir uns an die Erkundung von Stadt und kulinarischem Angebot und sind sehr zufrieden: Die Stadt hat wahrlich Charme, sie erinnert uns mit den zahlreichen chinesisch anmutenden Storehouses sofort an eine alte chinesische oder malaiische Stadt. Wir können gemächlich durch die Straßen bummeln, lassen uns treiben und finden die Stadt wirklich ganz nett. Neben dem chinesischen Chic sehen wir viele Bezüge zur französischen Kolonialzeit, viel touristisches Angebot - ohne schon unangenehm zu nerven - und vor allem die Gegend rund um den Kampot-Fluss und ihre zahlreichen vor Anker liegenden Restaurant- und Ausflugsboote haben eine große Attraktion. Abends fahren sie für ein Abendessen bei Sonnenuntergang Ausflugszielen entgegen...
Wir nutzen all dem Müßiggang, den unser ggw. Leben zulässt, aus, laufen durch Kampot, trinken guten Kaffee, speisen Westlich und Khmer und wollen heute mal wieder eine Falafel genießen... Wir stehen vor einem israelischen Restaurant, in dem es aber eher drunter und drüber geht... Mehr wie eine Familien- oder Freundesfeier, denn ein Restaurant sieht es hier heute aus - woher kommen denn all die Israelis? Ein wenig kommt es uns komisch vor, doch wir wagen es... Wir bestellen, nehmen einen ersten Schluck Bier und sehen hinter der Theke eine Frau, die Kräppel - so jedenfalls hießen die bei meiner Oma - oder eben (Berliner) Pfannkuchen produziert... Sie hat bereits tellerweise davon hergestellt, der ganze Laden duftet herrlich danach. Aber wir bekommen jetzt erstmal unsere Falafel, freuen uns über dieses Geschenk und werden zum Schluss mit frischen Kräppel überrascht. Ob wir wissen, was hier heute los ist, fragt uns der freundliche Kellner des Restaurants, und ob er es uns erklären soll? Natürlich sind wir neugierig, jetzt endlich eine Aufklärung zu bekommen und erfahren, dass man sich hier zur diesjährigen Hanukkah-Begehung getroffen hat: Wir sehen also jüdische Menschen aus ganz Kambodscha und dem Rest der Welt zusammengekommen, die jetzt die Feierlichkeiten beginnen: Eine Rede wird gehalten, es wird gemeinsam gesungen, abschließend Kräppel verteilt... Natürlich nehmen wir noch einen... Hanukkah habe ich heute zum ersten Mal gefeiert - dafür musste ich in Kambodscha sein... Danke!
Die Tage in der freundlichen Stadt gehen schnell ins Land. Wir genießen ihre Ruhe in vollen Zügen und bekommen nach und nach Neugierde auf das Umland, denn schon seit Tagen finden wir in unseren Speisen immer wieder diesen einzigartigen Geschmack: Kampotpfeffer! Schon morgens im Omlett macht der Einsatz des schwarzen Korns den Unterschied! Wir hören von zahlreichen Pfefferfarmen in der Gegend und machen uns nun endlich mal zu ihnen auf den Weg. Wie wächst er eigentlich, dieser Pfeffer? Wie sieht das aus und was ist das Besondere seiner Güte?
Wo der Pfeffer wächst – Zwischen Kep und Kampot wächst ein besonderes Korn
Wir greifen uns also erneut einen Tuc Tuc-Fahrer unserer Wahl und düsen los… Es geht auf unser geliebtes kambodschanisches Land. Noch ehe wir richtig auf die Piste fahren und die Stadt verlassen – am Rande der Stadt Kampot also – halten wir schon wieder an… Die Besichtigung der ersten „Pfefferfarm“ steht an: Paradise Gardens. Nein, eine richtige Farm ist es nicht, was wir hier zu sehen bekommen, die Farm selbst liegt außerhalb, dafür werden wir von gut ausgebildeten Menschen in das Pfefferhandwerk eingeführt und lernen, wie das geht. Eine charmante junge Frau mit exzellentem Englisch führt uns durch einen Lernpark mit angeschlossenem Verkaufsraum...
Wir sehen wie der Pfeffer hier gepflanzt und wie er an Stäben befestigt wird, damit er steil nach oben wächst. Wir lernen, dass alle uns bekannten Pfeffersorten – Schwarzer, Weißer, Roter und Grüner Pfeffer – eigentlich von einer Pflanze abstammen, die noch dazu aus Indien, aus Kerala stammt. Sie wachsen bis zur Reife als grüne oder rote Frucht heran – purer Zufall -, bis sie per Hand gepflückt und separiert werden – nach Farbe und Qualität der Körner, was wohl sensible Finger voraussetzt. Der Grüne Pfeffer kann dann als solcher gleich verwendet werden - er sollte es innerhalb von drei Tagen -, ich habe ihn mehrfach als ganze Rispe in Soßen zu Fleisch und Fisch bekommen… Der Grüne Pfeffer wird aber – wenn er ein Schwarzer Pfeffer werden soll – ein paar Minuten gekocht und anschließend traditionell in der Sonne oder, wenn das Wetter nicht mitspielt, im Trockenraum getrocknet. Er erhält auf diese Weise seine charakteristische schwarze Farbe… Rote Pfefferkörner, die seltener vorkommen, werden gekocht und getrocknet und bleiben rot, die rote Schale lässt sie eine gewisse Süße und Fruchtigkeit bewahren und prädestiniert sie für spezielle Speisen... Werden die roten Körner nach dem Kochvorgang geschält, dann werden sie quasi zu Weißem Pfeffer… Man könnte meinen, dass alles sei kein großer Akt, aber warum ist dann der Kampotpfeffer so gut?
Wir hören, dass die Kombination aus Klima, Boden, Pflanze und Verarbeitungsprozess das eigentliche Geheimnis des Kampotpfeffers ausmachen. Richtig erschlossen jedenfalls hat es sich uns bis zum Schluss nicht. Das soll wohl ein Geheimnis bleiben… Dafür sehen wir noch mehr Pfeffer – zu dem bekannten körnigen Pfeffer, der wirklich ein betörendes Aroma entfaltet, als wir durch die Räume laufen, in denen er gerade behandelt wird – kommen der Longpepper/Langer Pfeffer und der Pearlpepper/Perliger Pfeffer als Spezialitäten hinzu. Man erklärt uns zudem neue Produkte, bspw. wird der Schwarze Pfeffer mittlerweile mit dem Meersalz der Region vermischt angeboten und schmeckt atemberaubend… Im Verkaufsraum würden wir gern alles mitnehmen, was wir sehen – es werden auch Kurkuma und Sternanis angeboten -, aber wir begnügen uns mit kleinen Päckchen Schwarzen und Roten Pfeffers und testen uns durch alles andere nur hindurch… Wir bekommen davon regelrecht Hunger, obwohl wir doch gerade erst gefrühstückt haben…
Aber wir bekommen jetzt mitgeteilt, dass es jetzt auf eine richtige Farm geht, denn wir sollen schon sehen, wie sich eine hiesige Farm in die Landschaft fügt… Gesagt getan: Wir holpern jetzt mehr als dass wir fahren eine staubige Dorfstraße entlang, deren Staubschicht am manchen traurigen Stellen so dick ist, dass das Rad eines Fahrrads darin vollständig verschwindet… Nicht so toll ist daran, dass auch etliche Lastwagen diese Strecke nutzen und unser Tuc Tuc offen ist… Am Ende des Tages jedenfalls werden unsere Klamotten derart dreckig sein, dass wir Angst haben, sie könnten nie mehr sauber werden… Aber das ist eine Randerscheinung, denn was man andererseits am Straßenrand und auf den Feldern der Region erlebt ist klasse und entschädigt erneut. Vorbei an Karstfelsen und Seen gelangen wir nun zur Pfefferfarm The Plantation, die hier von einer belgisch-französischen Familie betrieben wird.
Am Rande des Bateak Krola-Sees gelegen und mit Blick auf einige Höhenzüge der Region schmiegt sich die Farm traumhaft in die Landschaft. Man hat hier ein kleines Paradies geschaffen und einen wunderschönen Garten angelegt, der es zum Vergnügen macht, hier ein paar Stunden zu verweilen. Wir sehen blühende Pflanzen und Pfefferplantagen satt, zahlreiche traditionelle kambodschanische Holzhäuser sowie immer wieder Kunstobjekte… Im großen Hauptgebäude des Areals erhalten wir jetzt erstmal was zu trinken und werden nach kurzer Zeit erneut in das Geheimnis des Pfeffers eingeführt. Im Mittelpunkt der hiesigen Präsentation steht vor allem das Bekenntnis, dass der hiesige Pfeffer ausschließlich auf natürlichem Wege produziert werde, mithin ökologisch zertifiziert ist… Man kann ihn hier kaufen, man kann aber jetzt auch ausgiebig in seinen Plantagen herumlaufen. Wir werden also entlang der diversen Pfeffersorten und anderer Pflanzenarten über das ausgedehnte Grundstück geführt und erfahren immer mehr über die Art und Weise seines Anbaus, seiner Behandlung, der Schädlingsbekämpfung und der Verwendung der unterschiedlichen Sorten für spezifische Speisen…
Am Ende des Tages sind wir kleine Pfefferexperten und wollen den Kampotpfeffer jetzt einfach nur noch genießen. In unserem Hotel können wir das zur Genüge tun: Es gibt hier ein fantastisches Thunfischbaguette, das mit dem grob gemahlenen Schwarzen Pfeffer nochmal so gut schmeckt… Ich sage nur: „Leute, kauft Euch Kampotpfeffer und genießt den Unterschied!“
Das Umland von Kep und Kampot – Karststeinhöhlen, Meersalz und Krebsfleisch am Strand…
Auch am kommenden Tag gelüstet uns nach den Sehenswürdigkeiten auf dem Land. Wir haben schon am Vortag einiges von der Natur gesehen, jetzt wollen wir es uns ausgiebiger erschließen. Leider floppt gleich unsere erste Station. Von Kampot aus bis hin zum Meer – ein riesiges Gebiet – wird Meersalz produziert. Wir erinnern uns an ausgedehnte und faszinierende Salzfelder in Peru und Kolumbien und erwarten weiße, leuchtende Flächen mit reichlich Wasser und dem Flimmern und Schimmern des verdunstenden Wassers in der Sonne… Was wir dagegen hier jetzt sehen ist eine graue und unansehnliche Fläche Sand… Wir kommen zu früh. Natürlich wird das Salz hier nur in der Trockenzeit gewonnen und die beginnt ja gerade erst…
In einer der hiesigen Meersalzanlagen erhalten wir wenigstens ein paar Eindrücke auf Fotos und in Ausstellungsräumlichkeiten, wir schauen ein Filmchen und betrachten die drei gewonnenen Meersalzprodukte. Kaufen kann man sie hier freilich auch – zum Vorzugspreis. Nach der Trockenübung hier, wollen wir es nun etwas konkreter haben: Wir machen uns auf den Weg zu den Karststeinbergen der Region, in denen unzählige Höhlen warten. Vorbei an Gemüsefeldern und Höfen – sowie zahlreichen winkenden Kindern – gelangen wir zur Phnom Chhnork-Höhle. Ein junger Bursche bietet sich als unser Guide an und wir sind nachträglich froh, dass wir uns für die 4 $-Investition entschieden haben, denn die Höhlen setzen Erfahrung voraus… Wir steigen die Treppenstufen hinauf, blicken von oben aus dem Berg erneut auf das ländliche Treiben der Bauern und lernen bei schwieriger Kommunikation einander etwas besser kennen. Nun führt er uns in die Höhle hinein, in der neben Stalaktiten und Stalagmiten auch ein verehrter Tempel steht. Schon der Höhleneingang mit seinen überhängenden Tropfsteinen ist beeindruckend, doch nun geht es in den Berg hinein. Große Felsen sind zu übersteigen und man muss regelrecht hineinklettern, es geht steil hinab – nicht ungefährlich, wenn man hier ausrutscht – und für uns doch etwas too much… Wir kehren um, denn es gibt einen anderen, einfacheren Eingang… Na ja, sagt er wenigstens, denn auch dieser verlangt eine gewisse Überwindung ab, zumal man in tiefschwarze Nacht hineinstolpert. In der Regenzeit stehe das hier unter Wasser, sagt er und wir erinnern uns gemeinsam an die Jungs in dieser thailändischen Höhle Anfang des Jahres… Durch ein labyrinthartiges Höhlengepräge geht es hindurch – im Schein des Smartphones nur spärlich beleuchtet. Wir sehen nun eine große Halle und riechen Fledermäuse sowie die Feuchtigkeit eines Ortes, der niemals Sonne sieht, bevor wir – immer eng an unserem jungen Freund orientiert – irgendwann die Höhle wieder verlassen. Also Höhlen, das kann ich mittlerweile sagen, sind echt nicht so meins, wenn sie so naturbelassen und dunkel sind, wie hier…
Wir bedanken uns, rollen wieder an und passieren denselben Bateak Krola-See, den wir schon am Vortag kennengelernt haben. Schulkinder in ihren typischen schwarz-weißen Uniformen und auf Rädern begegnen uns. Sie freuen sich über die Fremden in ihrem Revier und sind hellauf begeistert, wenn wir sie fotografieren: „Der hat uns fotografiert: Yeaaahhhh!“ Wieder denke ich: Wie wäre das wohl bei uns…? Man hätte eine Klage am Hals, denke ich…
Wir machen nun ordentlich Strecke und genießen auf jetzt besserer Straße das quirlige Leben entlang der Strecke. Irgendwann erreichen wir Kep und halten, noch bevor wir den Strand überhaupt zu Gesicht bekommen haben… Nach einem kurzen Spaziergang über den hiesigen Krebsmarkt – Kep ist landesweit für seine guten Krebsrestaurants bekannt – entern wir ein Lokal und wollen die relativ kleinen schwarzen Krebse versuchen… Aber wie macht man das? Wie gelangt man denn an das magere Fleisch innerhalb des Panzers? Magda und ich sind gebrannte Kinder, seit wir einmal vor langer Zeit in Thailand eine Krebssuppe bestellt haben: Der Krebs war nicht zerlegt, wir mussten jeden einzelnen Panzer noch in der Suppe liegend aufbrechen. Wir sahen anschließend aus, wie von Suppe geduscht, denn es schoss nicht selten an allen Ecken und Enden heraus, wenn man mal wieder einen Panzer aufbrechen wollte… Diese Peinlichkeit wollen wir uns heute ersparen und bestellen Filet: Wir nehmen beide Gerichte mit bereits filetiertem Krebsfleisch und sind hingerissen, auch ordentlich Grüner Kampotpfeffer kommt zum Einsatz! Zum Hinknien…
Reichlich vollgestopft kommen wir an den Strand von Kep, der zunächst mit einer überdimensionalen Krebsfigur mitten im Meer aufwartet. Erst sehen wir eine betonierte Promenade, zahlreiche Hotels und Garküchen im Hintergrund, dann den Strand, der mit reichlich Sand aus Sihanoukville aufgehübscht sein soll… Das alles hat leider nicht viel genützt, uns jedenfalls kann er nicht gefallen… Uns missfällt vor allem seine Randbebauung, ist er doch ein typischer Stadtstrand. Aber unsere Bewertung ist natürlich relativ: Wer vom Coconut-Beach auf Koh Rong hierherkommt, der muss wohl enttäuscht sein, denn alles hier wirkt etwas gräulich und trüb, vor allem das Wasser am Strand wirkt nicht konkurrenzfähig. Wir haben – vielleicht auch wegen unserer vollen Bäuche - jetzt gar keine Lust auf Strand und laufen selbigen einfach nur ab. Nachdem wir uns noch ein wenig umgeschaut haben – die Sonne ist ohnehin verschwunden – machen wir uns auf den Rückweg. Erneut geht ein spannender Tag im Umland Kampots zu Ende…
Zurück am Fluss: Im Green House auf kulinarischer Entdeckungstour
Wir legen noch einen Ruhetag in der Stadt selbst ein, lassen uns mal wieder durchwalken und sehnen uns nun erneut nach der Natur. Nach den wundervollen Tagen am Preat-Fluss der Koh Kong-Gegend folgen wir einer Empfehlung und mieten uns für ein paar Nächte weiter nördlich am Fluss ein: Im Greenhouse – einer von einem Franzosen geführten Anlage in abgeschiedener Lage wollen wir nun noch mal den Fluss und seine umliegende Landschaft genießen. Mit dem Tuc Tuc – wie könnte es anders sein – lassen wir uns absetzen und staunen zunächst nicht schlecht über das im traditionellen kambodschanischen Stil erbaute Haus, das natürlich – wie sein Name schon sagt – grün daherkommt. Aber das ganz aus Holz konstruierte Gebäude ist auch einfach ansehnlich und profitiert von einer großartigen Terrasse. Wir beziehen einen rustikalen aber funktionalen und herrlich gelegenen Bungalow, blicken von der Teerrasse und aus der Hängematte perfekt auf Fluss und gegenüberliegendes Ufer und schwimmen vom befestigten Floss des Hauses aus immer wieder im klaren und fantastisch abkühlenden Gewässer. Ein Ort zum Wohlfühlen…
Um es kurz zu machen: Wir verzichten während der kommenden Tage auf jedweden geplanten Ausflug oder Trip in die umliegende Landschaft – obwohl es das sicher wert gewesen wäre – und chillen uns in unseren Hängematten in einen wahren Trancezustand: Kann Blut noch langsamer fließen, ohne dass es gefährlich wird…? In Fahrt kommen wir immer nur dann, wenn wir mal wieder schwimmen gehen oder Hunger haben, denn die hiesige Küche hält auf sich selbst große Stücke… In einer Fusion aus französischer Haute Cuisine und kambodschanischer Hausmannskost werden uns nun täglich interessante Speisen auf den Tisch gezaubert und tatsächlich: Wir sind begeistert – allerdings mit einer kleinen Einschränkung. Bei den hier aufgerufenen Preisen, die europäisches Niveau und mehr haben und damit mehrfach über den normalen kambodschanischen Restaurantpreisen liegen, sind wir der Auffassung, dass man wenigstens satt werden sollte… Und genau das ist uns nur selten gelungen. Wir sind also bei jeder Mahlzeit hin- und hergerissen zwischen der Alternative a) teure Speisen, die man mehrfach bestellen muss oder der Alternative b) Selbstgenügsamkeit und Hunger, den wir mit Keksen zu vertreiben suchen… Es steht also das bescheidene Budget eines Langzeitreisenden gegen Genuss und Völlerei des Genießers – ein Kampf, der in diesen Tagen mal so und mal so ausgeht… Ein Wehrmutstropen…
Ansonsten aber kann das unser Vergnügen nicht trüben. Wir haben wunderbare Tage am Kampot-Fluss, schauen auf das geruhsame Treiben der Umgebung und genießen schlicht den Blick aufs Wasser, wenn wir nicht selbst auf den Fluss hinausschwimmen oder uns in den LKW-Gummi-Schläuchen auf dem Wasser treiben lassen… Natürlich hätte es Kajaks und anderes hier gegeben, allein der Ort war so charmant, dass er uns gefesselt hat und uns an sich gebunden… Kambodschas Flüsse – wir wiederholen uns – haben es uns ganz schön angetan!
Empfehlungen
Unterkunft
Koh Rong - Coconut-Beach
- Wir waren - bei Abstrichen in Bezug auf das Restaurant - mit der Bungalowanlage (auch sehr passable Zelte sind zu mieten) Bunnan Bungalows Coconut Beach, Koh Rong Island, Tel. +855 96 924 3861 seht zufrieden. Unser Bungalow - ein Bungalow mit zwei Doppelbetten und also für vier Personen geeignet - hatte ausreichend Platz, bot ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis und konnte mit der großartigen Terrasse punkten. Er war zurückversetzt vom Strand an den wenig steilen Berg gebaut und genoss den Schutz zahlreicher Bäume und Palmen - insgesamt befabd sich die Anlage in einem schönen Garten und hatte das Glück, dass das Nachbargrundstück noch weitgehend unbebaut ist... Eine angemessene Weitsicht in den Garten und Palmenhain war also gegeben... Es mag schönere Anlagen geben, aber diese war gut! Empfehlenswert!
Kampot
- Ein richtiger Volltreffer war das Magic Sponge Hotel, St. 730 (Guesthouse Street) in Kampot 07000, Tel. +855 (0)17 946 428, das von dem US-Amerikaner William
mit Hang zu cineastischer Euphorie liebevoll geführt wird. Hier habt Ihr alles auf sehr gehobenem Niveau: Toll ausgestatte Zimmer mit funktionierendem WLAN, TV mit Netflix etc., eine Bar mit
allem Pipapo, Poolbillardtische, ein hervorragendes Restaurant mit Riesenportionen, eine gepflegte Minigolfanalage (!) und fast tägliche Events (Livemusik, unfassbare Happy hour-Angebote) und
großartige (u.a. klassische und historische, aber auch brandaktuelle) Kinofilme ohne zu nerven... Dazu gute Informationen und eine sagenhafte Lage in der etwas außerhalb der Stadt gelegenen,
ruhigen Guesthousestreet... Danke William!
- Eine gute Entscheidung war auch das insgesamt teure Green House, St. Toek Chhu, Krong Kampot, Tel. +855 88 886 307, außerhalb der Stadt Kampot am Kampot Fluss gelegen. Idyllisch, ruhig
und zum Entspannen wie geschaffen... Das Restaurant ist vorzüglich aber teuer, die Speisen machen nur bedingt satt... Dafür ist die Lage am Fluss grossartig, das Wasser ein Traum und die
Bungalows funktional... In der Gegend gibt es viel zu erkunden...
Speisen
Koh Rong - Coconut-Beach
- Es gibt hier ganz sicher ein paar mehr Alternativen, wir wollen hier aber den Abstandssieger empfehlen: The CocoHut Restaurant & Bar am südlichen Ende des Beachs ist nicht nur die mit Abstand schönste und chilligste Strandbar, sie hat auch das freundlichste, professionellste und einfach beste Personal am Strand. Dazu begeisterte uns einfach alles, was wir hier gegessen haben - die gesamte Palette von Kambodschanisch über Thunfisch-Baguette bis Spaghetti Carbonara haben die drauf! Hervorragendes Frühstück und Kaffee, beste Fruchtshakes und einfach immer kaltes Bier! The place to be auf dem Coconut-Beach!
Kampot
- Richtig gut essen kann man in Kampot im schon oben erwähnten Magic Sponge... (siehe Unterkunft)
- alles andere hat uns nur mäßig begeistert, sieht man von den recht teuren Cafés
-
- Epic Arts Café, Nr. 67 Oosaupia Muoy | Sovann Sakor, Kompong Kanda, Kampot 07000, Tel. +855 92 922 069,
-
oder Kama Café, East Street | opposite of the 2000-monument, Kampot 07000, Tel. +855 96 255 4393 ab.
- Das im Text erwähnte israelische Restaurant Ocean 11, House 31, Street 728, Krong Kampot, Tel. +855 96 709 6841 lief an dem Abend unseres Auftauchens (aufgrund des Hanukkah-Festes) nicht unter Normalbedingungen, weshalb wir es schwerlich bewerten können - aber die Leute waren extrem nett und Kräppel können die...
- Das Restaurant des Green House (siehe oben) ist exzellent und bietet eine klasse Fusionkitchen mit Anlehnung an kambodschanische Küche... Leider gehört zur Wahrheit auch: Teuer und kleine Portionen...
Kep
- An der Restaurantmeile in Kep gelegen - direkt beim Kep market - befindet sich u.a. das Kimly Restaurant, Tel. +855 97 255 5596, dass uns unser Tuc Tuc-Fahrer empfohlen hat... Wie wir inzwischen wissen, scheint das nicht die erste und beste Wahl gewesen zu sein - vielleicht nochmal umschauen -, war aber für uns top. Wir haben wirklich vorzüglich gespeist, hatten gute Frühlingsrollen vorweg und anschließend beide wunderbare Krebsgerichte... Die Kokosnuss von Magda war eiskalt und auch das Bier kam stets gekühlt - keineswegs Standard... Anschließend gab es vom Haus noch aufgeschnittene Ananas. Das Personal spricht allerdings nur eingeschränkt Englisch... Kann man machen!
Allgemeines
Sihanoukville
- Wir werden in diese Stadt so schnell keinen Fuß mehr setzen... Wer dennoch hierher kommen muss, weil er auf die vorgelagerten Inseln will, der sollte es reduziert tun...
- Speedboote nach Koh Rong und Koh Rong Samloem fahren vom Pier am Serendipity Beach mehrmals am Tag.
- Direkt am Pier lassen sich auch Weitertransporte in andere Gegenden nach der Rückkehr von den Inseln buchen...
Koh Rong - Coconut-Beach
- Mit spontanen Übernachtungsanfragen könnte es in der Hauptsaison schwierig werden - wenigstens unsere Anlage war zu unserer Zeit ausgebucht...
- man kann auch relativ spontan Boote oder Kayaks der hiesigen Anbieter am Pier mieten (mehrere Personen gemeinsam machen aufgrund der Kostenreduzierung Sinn) - Inselrundfahrten brauchen allerdings aufgrund der langsamen Boote recht viel Zeit...
- auch mit dem Moped - kann man mieten - kommt man hier weg und zu anderen Stränden oder in das nahe gelegene Village...
Kampot und Umland (inkl. Provinz Kep)
- Obwohl man in Kampot alles fußläufig erreichen kann - sieht man mal von den entfernteren Flussrestaurants ab... - mieten sich die meisten wohl ein Moped, mit dem man tatsächlich in der verkehrsmäßig extrem gechillten Stadt gut unterwegs ist...
- Wir dagegen sind Fußgänger und Tuc Tuc-Fans, auch weil man so immer einen Guide an der Seite hat, wenigstens jedenfalls jemanden, der sich in der Gegend auskennt... Oft kommt man so viel besser an die Menschen ran.
- Es gibt zahlreiche Agenturen und Tourenanbieter, die alles mögliche offerieren... Wir haben uns am Reiseführer und Empfehlungen orientiert und sind mit einem Tuc Tuc-Fahrer auf eigene Faust unterwegs gewesen. Den Besuch der Pfefferfarmen verdanken wir allerdings der Agentur, die dem Magic Sponge (s.o. Unterkunft) direkt gegenüber liegt: Sok Lim Tours.
- The Plantation Pepperfarm ist ein Highlight und von uns sehr empfpohlen... Neben einer wunderschönen Anlage (auch der Weg dorthin ist traumhaft schön), einer guten Einführung und der Wanderung durch die Farm, kann man hier auch wohnen oder Kochkurse in einem der zwei Restaurants machen - gute Restaurants... Die Produkte haben wir nicht getestet und können wir daher nicht bewerten. Aber diese Farm ist klasse, denn sie engagiert sich auch in sozialen Projekten vor Ort - u.a. werden Kinder der Umgebung geschult, bzw. die Schulen unterstützt...
- Auch die informative und sehr empfehlenswerte Tour durch den nahe der Stadt gelegenen Verkaufsshop des Pfefferproduzenten Paradise Garden Company, National Road 33, 3 Km
außerhalb von Kampot, in Choum Kriel Village Choum Kriel Commune, Teuk Chhou District in Kampot Province, war klasse. Der hiesige Pfeffer ist wirklich gut, den konnten wir testen... Hier
fehlt es halt an einer echten Farmatmosphäre...
- Es existieren zahlreiche Höhlen in dem Areal, denn fast alle Karstberge beinhalten welche... Vorsicht - ich würde es Unerfahrenen Höhlenkletterern nicht empfehlen, sie ohne kundige Guides zu besuchen... Meist finden sich vor Ort erfahrene und weniger erfahrene Jungs aus der Gegend...
- Meersalzgewinnung ist eine spannende Angelegenheit! In der Region von Kampot wird diese aber erst ab Februar richtig interessant, wenn sich in der Trockenzeit nun so langsam das Salz in den verdunstendenen Wasserbecken abzusetzen beginnt...
- Wir empfehlen mindestens einen Tag am Kampot-Fluss - u.a. draussen beim Green House (siehe oben unter Unterkunft und Speisen). Entweder verbringt man ein paar Tage hier oder man lässt es sich einen Tag lang gutgehen - Tagesgäste sind hier normal... Schwimmen, Kajakfahren oder einfach gut essen... Diese Flusslandschaft ist atemberaubend...
Kep
- Der Strand von Kep kann sich eignen, um einen Tag am Meer zu verbringen, wenn sonst keine anderen Trips auf die Inseln geplant sind und man das Meer braucht... Erwartet aber keinen Traumstrand...
Ausblick
Spuren | WECHSLER machen sich auf zur vorerst letzten Etappe in Kambodscha. Einer Empfehlung folgend machen sie sich auf den Weg in die abseits der großen Touristenströme gelegene Region Takeo. Sie nehmen dafür den Zug und bummeln auf holprigen Gleisen und im Schneckentempo durch die atemberaubend schöne Landschaft einer Region entgegen, die viel zu bieten hat. Im slow travel-Tempo eines antiquiert anmutenden Eisenbahnerlebnisses also geht es nach Takeo!
In der Umgebung dieser nicht weiter auffälligen Stadt reicht eine simple Tour mit dem Fahrrad durch ausgedehnte Reisfelder aus – es ist jetzt die Zeit der Reisernte -, dass sich unsere Helden in die idyllische Gegend mitsamt ihren freundlichen Menschen Hals über Kopf verlieben… Damit nicht genug verbringen sie erneut ein paar Tage selbst auf dem Land in einem Homestay. Sie werden – man kann es kaum anders nennen – für ein paar Tage von einer freundlichen kambodschanischen Familie adoptiert, leben mit ihnen gemeinsam auf dem schönen Grundstück umrahmt von Reis und Gemüse und genießen kambodschanische Speisen hausgemacht. Neben spannenden Gesprächen, Kochkursen und angenehmer Gastfreundschaft lernen sie die Projekte der Familie kennen – es werden in Eigenregie soziale Projekte für die arme Landbevölkerung in der Nachbarschaft umgesetzt. Quasi am Rande dieses Höhepunkts erkunden sie die Umgebung.
So gehört die Gegend bereits zum Mekong- oder besser Bassacdelta – der Bassac, den wir ja schon unter dem Namen Tonle Sap aus dem Norden kennen, fließt hier und fortgesetzt in Vietnam mit dem Mekong zu einer ausgedehnten Flussmündungszone zusammen – und bietet gerade jetzt ein atemberaubendes Schauspiel: Im nördlich gelegenen Areal rund um Angkor Borei schwellen hier in der Regenzeit alle Flüsse derart an, dass eine unbeschreiblich große Region komplett überflutet und zu einem riesigen See wird… Nimmt der Wasserspiegel dann zu Beginn der Trockenzeit – also jetzt – wieder ab, bleiben Flüsse und ausgedehnte Kanalsysteme mit Booten befahrbar, während links und rechts die völlig durchnässten Felder neu bestellt werden… Ein sagenhaftes Erlebnis jetzt dort unterwegs zu sein! Sie werden davon berichten…
Folgt Ihnen also auch beim nächsten Mal wieder IN DIE SPUR!
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Fred (Dienstag, 18 Dezember 2018 14:40)
Lieber Jörg, endlich bin ich mal wieder über deine Reiseseiten gestolpert und konnte gedanklich wenigstens kurz - animiert durch deine wunderschönen Landschaftsfotos - dem Schreibtisch entfleuchen. Euer (Er)Leben gestaltet sich ja weiterhin abenteuerlich und farbenfroh. Tolle Landschaften. Interessante Erfahrungen. Einfach beneidenswert. Umso schöner, dass wir dich alle ein wenig begleiten und mitgenießen dürfen. Apropos genießen: bin schon gespannt auf euer Weihnachtsmahl fernab der Heimat. In diesem Sinne frohes Fest und alles Gute für das Neue Jahr
C U Fred
Spuren | WECHSLER (Samstag, 22 Dezember 2018 17:23)
Lieber Fred,
jetzt hat es doch etwas gedauert mit der Antwort!
Wir danken dir ganz herzlich für dein Feedback zu unserer Seite, freuen uns, dich weiter in der Followerschar zu wissen und wünschen dir und deiner Familie alles Gute für die kommenden Tage und den Jahreswechsel! Bleib uns treu und in 2019 steigen die Chancen auf ein Wiedersehen... Ich - Jörg - würde mich freuen...!
Spurenwechsler
Dieter (Sonntag, 23 Dezember 2018 19:06)
Moin Jörg und Magda, wunderschöne Weihnachten wünscht euch Familie Seibel und Kleinert aus dem verregneten Beckedorf. Man kann schon neidisch werden, wenn man eure Reiseberichte liest und erst die Bilder (Essen usw.) Kommt gut ins neue Jahr und bleibt in der Spur.
hen gap lai Dieter
Spuren | WECHSLER (Freitag, 28 Dezember 2018 06:18)
Hallo Dieter, hallo auch an Euch alle anderen...!
Wir danken Euch für Eure Wünsche und ganz besonders auch für das schöne Feedback zu unserer Seite... Wir denken an Euch - dieser Tage mehr als sonst -, wünschen einen schönen Jahreswechsel und sagen: Dieter, mit diesen Sprachkenntnissen wird dich Vietnam lieben... :-)
Hen gab lei
Spurenwechsler