Beitrag Nr. 48
Moin Moin zusammen, wir grüßen aus Battambang!
Nach ausgiebigem Genuss der Tempelruinenareale von Angkor Wat sind wir hier, in der von der französischen Kolonialzeit geprägten Stadt im Westen des Landes angekommen und genießen ihre wunderbare kambodschanische Atmosphäre bei herrlichem Sonnenschein. Mit ihren im Stadtzentrum zu findenden, fast an chinesische Storehouses des malaiischen Typs erinnernden zweistöckigen Häuschen (oben wird gewohnt/gelebt, unten gearbeitet), den zahlreichen netten Cafés, guten Restaurants und atemberaubenden Märkten, bietet die Stadt am Sengker-Fluss eine angenehm chillige Atmosphäre, in der man sich gern mal wieder treiben lässt. Gerade weil die großen Sehenswürdigkeiten in der Stadt selbst fehlen, dafür muss man dann in das Umland fahren, kann man in ihrer unprätenziösen und doch so wunderbar normal erscheinenden Aura entspannte Tage verbringen... Darüber und was es im ländlichen Umland Battambangs (sprich: Battanbong) zu entdecken gibt, berichten wir aber erst beim nächsten Mal.
Heute widmen wir uns nochmal in voller epischer Breite der historischen Größe Kambodschas zur Zeit der Khmerkönigreiche... Wir sind am Sehnssuchtsziel vieler Reisender in Kambodscha angelangt, an einem Ort, der für viele Gäste hier überhaupt erst die Reise nach Kambodscha motiviert. Kurz: Wir schreiben heute über einen der ganz großen hot spots der touristischen Welt: Angkor Wat!
Man kann diese atemberaubend schöne, gut erhaltene und beinahe magische Tempelstadt sicher ohne Übertreibung auf eine Stufe stellen mit den bewundernswerten, einst vergessenen, dann wiederentdeckten Meisterleistungen menschlicher Baukunst wie Machu Picchu (Peru) oder Teotihuacán (Mexiko), den Pyramiden von Gizeh (Ägypten) oder der Großen Mauer (China). Umrahmt und überzogen von Dschungel und Wald, gleichzeitig inzwischen wieder gut zugänglich, finden Besucher nicht viele derart exotische, stimmungsvolle und fotogene Zeugnisse historischer Zivilsationen auf dem Planeten derart verdichtet. Kein Wunder also wenn die Besucherzahlen Jahr für Jahr steigen und sich die Adrenalinjunkies und Abenteuerfilmer hier die Klinke in die Hand geben, wenn es darum geht Abenteuerfilme in verwunschenen Kulissen von atemberaubender Atmosphäre zu drehen... Dabei ist Angkor Wat im Grunde nur einer - wenngleich sicher einer der schönsten - Tempelkomplexe in dem ausgedehnten Areal rund um Siem Reap, jener Stadt, die sich im Zuge der 'touristischen Heimsuchung' der archäologischen Areale ihrerseits mächtig entwickelt hat. Angkor Wat ist das Symbol für all die Tempelanlagen in der näheren Umgebung, die sich gegenseitig Konkurrenz machen und in der Gunst der Besucher höchst unterschiedlich ankommen... Aber wir schweifen bereits aus...
Folgt uns doch einfach IN DIE SPUR!
Siem Reap - Wenn du weißt: Du musst die Nischen suchen...
Im Grunde wussten wir es ja schon vorher oder haben es wenigstens geahnt: Siem Reap ist ein Opfer seines eigenen Erfolges... Die eigentlich recht schöne, im Zentrum mit zahlreichen französischen Kolonialbauten und Villen ausgestattete Stadt, hätte eigentlich alles um Flair und Atmosphäre für ein paar schöne Tage in ihr zu bieten und ganz sicher ist es einst auch so gewesen... Allein: Der massenhafte Zustrom von Gästen und Urlaubsgruppen, Wochenendbesuchern oder Bildungsreisenden, Backpackern und Partymenschen in die kleine Stadt hat selbige verändert. Und ihr ahnt es schon: Unseren Geschmack hat es nicht so getroffen...
Bereits am ersten Abend machen wir uns in die "Innenstadt" auf - wir haben uns ganz nobel und wohlweißlich jenseits des Flusses, gut 5 Minuten außerhalb der heißen Zone in ein SPA-Hotel eingemietet. Wir laufen zunächst am Fluss entlang, durch den sehenswerten Wat Preah Prom Rath hindurch, begeben uns zum Psar Chas - dem sehr zentralen und souvenirlastigen Markt der Stadt und durchstreifen die zahlreichen kleinen Gassen wie die großen und weitläufigen Straßen. Souvenirs, Klamotten und Restaurants! Die internationale Küche dominiert das Geschehen: Pizza, Quesadillas, Steaks, Burger, Sushi oder Bratwurst lauten die Angebote und gelegentlich auch mal Khmerquisine. Die Qualität ist gar nicht schlecht, Speisen- und Bierpreise sind wirklich gut - die Konkurrenz ist groß und man muss sich strecken... Natürlich nutzen wir das aus und essen mal wieder eine durchaus beachtliche Pizza... Wir durchlaufen die Pub-Street, sehen szenige Bars und noble Läden, schickes Barpersonal und geschniegelte Schlepper... Tuc Tuc-Fahrer lassen uns keine Ruhe, chinesische Gruppen lärmen lautstark auf der Kreuzung, Einheimische lassen leuchtende Geschosse aufsteigen und ne spanische Frauentruppe (doch Männer können das auch ganz gut!) hat schon orgentlich zugelangt...
Das alles kann man mal machen, wir werden noch ein, zwei Mal hier aufwarten, dann aber langt es uns bereits. Es ist noch keineswegs so abstoßend wie anderswo, wohl auch, weil eben doch eher Kulturinteressierte hierher kommen und ein erheblicher Anteil der hiesigen Urlauber schon ein gesetzteres Alter hat, aber es ist eben auch so gar nicht kambodschanisch und hat mit der Lebensrealität der Mehrheit der Menschen in dem Land so wenig zu tun, wie die ggw. kambodschanische Realität mit dem Glanz der früheren Khmerreiche... Aber sind wir nicht auch für die Gegenwart gekommen?
Wir suchen also nach Nischen und finden sie hier und da... In einer Stadt, die zunehmend vom Tourismus lebt, die eine touristische Infrastruktur und entsprechende Dienstleistungsangebote ausgebildet hat, ist die Sicht auf das "normale Leben" zwar verstellt, abseits der großen Massen aber findet man es. Wir bewegen uns daher meist jenseits der Flusses, essen in den einfachen oder nahezu vergessenen Restaurants am Rande, entdecken ein schönes und seriöses Spa - unser Hotelangebot erweist sich in diesem Bereich als zu teuer - und genehmigen uns nach ausgedehnten Tempeltouren gern mal eine traditionelle Khmermassage. Wir betrachten die Schattenseiten des Tourismusbooms, besuchen dieses oder jenes soziale Projekt und lassen uns weiter begeistern von dem ganz normalen kambodschanischen Alltag - den man natürlich fern der direkten oder indirekten Strukturen der Tourismusbranche immer wieder zu sehen bekommt - der Kontrast könnte dann kaum größer sein. Vor allem auf dem Land geht es bescheiden zu...
Uns war das natürlich vorher klar und daher trifft es uns nicht wirklich. Wir konzentrieren uns auf die Tempel und den Dschungel, haben eine interessante Zeit mit Chart, unserem freundlichen, dezent und bescheiden auftretenden, null komma null aufdringlichen Tuc Tuc-Fahrer, mit dem wir jetzt in den kommenden Tagen unterwegs sind und warten auf mehr unverstelltes kambodschanisches Leben anderswo...
Angkor Wat und mehr - Eine ziemlich intensive Erkundung von 15 sehenswerten Tempelkomplexen als Fotoimpression...
Wir erholen uns einen Tag von der Tempeltour im zentralen Norden des Landes und machen uns dann erneut auf, die Geschichte Kampocheas zu entdecken. Wir sprechen den Tuc Tuc-Fahrer Chart an - er lehnt sitzend und lesend in seinem Tuc Tuc und denkt gar nicht daran, die Touristen aggressiv anzuschreien, wie leider viele seiner Kollegen -, werden uns schnell einig und kaufen bereits am Vortag mit ihm die teuren Tickets (das Drei-Tages-Ticket kostet pro Person satte 62,- US-$...). Er empfiehlt uns - ganz gegen unsere Gewohnheiten - den frühmorgendlichen Aufbruch, der schon sein müsse: "Für den Sonnenaufgang am Angkor Wat treffen wir uns dann am Hotel so zwischen 4:30 und 5:00 Uhr!" - "Waaas? ... Na gut: 5:00 Uhr!"
Wir zeigen Euch nun im Rahmen einer mit Ausnahme der Bildtexte unkommentierten Angkor-Wat-Serie die schönsten Fotoimpressionen unserer Angkor Wat-Tage... Genießt es. Am Ende leiten wir Euch hierher zum Blogbeitrag zurück... Bitte klickt einfach auf das unten stehende Bild und klickt Euch anschließend durch die Angkor Wat-Serie hindurch... Wem es zu viel wird, der kann jederzeit vorher hierher zurückkehren...
Am Rande der archäologischen Sensationen - Das Leben auf dem Land und zwischen der steinernen Geschichte
Angkor Wat ist natürlich ein archäologischer und historischer Brocken der Extraklasse und für den ein oder anderen Asienreisenden irgendwann auch zu viel des Guten... Wer nicht tagelang in großer Hitze zwischen Steinen und vergangenen zivilisatorischen Spuren umherwandern will, wem kunsthistorische und kunsthandwerkliche Details egal sind, wer viel lieber das aktuelle und lebendige Kambodscha erkunden mag, der findet in der Gegend um Siem Reap auch genügend kambodschanisches Stadt- und Landleben... Selbst wir, die wir von den architektonischen und kunsthistorischen Sensationen nicht genug kriegen können, machen uns nach ein paar Tagen an die Erkundung der Umgebung. Unser Ziel mag erneut ein sehenswerter Tempel sein - wir besuchen den abseits gelegenen Banteay Srei, aber wir wollen jetzt vor allem auch an die heutigen Menschen ran...
Erneut schnappen wir uns Chart, wir haben mittlerweile eine sehr vertraute Beziehung zueinander entwickelt, und fahren in Richtung Norden aus der Stadt heraus. Erneut ist es früh am Morgen, die Luft in den Wäldern um Siem Reap ist noch richtiggehend kühl - wir benötigen ein zusätzliches langes Hemd oder einen Pullover - als wir entlang der quirligen Ausfahrtstrasse entlangsausen... Das Leben ist bereits in vollem Gange: Die Töpfe in den Garküchen sind am dampfen, die Stände entlang der Straße aufgebaut und voller Waren und überall - zu hunderten - fahren Kinder in den typischen schwarz-weißen Schuluniformen auf Mopeds, Fahrrädern oder in Tuc Tucs in Richtung Schule. Der Anblick dieses Treibens ohne Hektik und voller Lebensfreude im morgendlichen Sonnenlicht ist wunderbar. Wir genießen es sehr, werden fast sekündlich von irgendwem gegrüßt oder angelächelt und lernen viel über den Alltag hier auf dem Land.
Entlang der Straßen dominieren Verkaufsstände mit zahlreichen landwirtschaftlichen Produkten, Garküchen und rustikale Restaurants. Während die Häuser direkt an die Straße gebaut werden, die Häuser hier stehen fast alle auf den uns schon bekannten Stelzen, befinden sich im Hintergrund überall ausgedehnte Reisfelder und Obstbäume. Überall ist Wasser, sehen wir Lotusblumen- oder Seerosenteiche. Palmyrapalmen - viel häufiger als Kokospalmen - sind überall markant. Es wird Rinderzucht betrieben, wir sehen erstaunlich viel Fisch und immer wieder diese Pasten, die die Frauen schon jetzt an vielen Stellen anrühren und die betörend duften... Korbgeflecht spielt eine große Rolle und auch Stoffe und Kleidung werden am Rand der Straße verkauft. In kleinen Werkstätten werden die meist uralten Motoren repariert, hier stehen sie nun überall, zerlegt und beinahe vollständig entkernt: Mopeds aus den 50ern, kleine zweirädrige Traktoren von annodazumal oder Tuc Tucs, die neu verschweißt werden - sie alle werden auch in den kommenden Jahren noch immer ihren Dienst tun...
Uns fallen in der Gegend nun aber schon seit geraumer Zeit - sagen wir mal - viele "Vogelscheuchen" auf... Vor jedem Grundstück, an Bäumen, Zäunen oder dem Haus, sehen wir diese in zahlreichen Varianten aufgestellten Figuren. Hier und so wie sie platziert sind, werden sie ganz sicher keine Vögel verscheuchen... Wir sehen sie in wirklich lustigem, manchmal erbärmlich zerschundenem und teilweise kreativ aufgemotztem Outfit. Chart erklärt uns, dass die Menschen hier an Geister glauben... Die Figuren dienen als Wächterfiguren vor dem Grundstück des Hauses, sie sollen böse Geister, auch böse Menschen und Ungemach aller Art vertreiben... Im Grunde beschützen sie Haus und Hof. Wir haben diese Figuren im Umfeld Siem Reaps tatsächlich überall gesehen, in anderen Regionen scheint es sie nicht zu geben...
Wir genießen den Fahrtwind auf unserem Tuc Tuc - zunehmend wird es wieder heiß und noch heißer - und gelangen irgendwann - den Besuch des Tempelkomplexes Banteay Srei lassen wir in diesem Kapitel aus - zum Tempelberg Kbal Spean, den wir nun schweißtreibend erklimmen. Im Grunde geht es heute gar nicht so sehr um das Historische, als viel mehr um die Wanderung tief in den kambodschanischen Dschungel hinein... Trotz schattensprendender wundervoller Bäume und deutlich angenehmerer Temperatur als unten, ist es nun im Aufstieg anstrengend... Vorbei an Urwaldriesen, hunderten von Lianen, großen Felsbrocken und zahlreichen Schmetterlingen laufen wir teils über steile Treppenstufen oder natürliche Wurzelstufen zu einem - allerdings wenig beeindruckenden - Wasserfall und weiter oben zur namengebenden Steinbrücke aus der Zeit des 11. Jahrhunderts. "Der Fluss der 1000 Lingams" gibt zwar nicht tausende, wohl aber eben doch ein paar sehr schöne Exemplare von Reliefs und Lingams frei, die hier seinerzeit für rituelle Zwecke und Opferprozessionen im Flusswasser genutzt wurden. Alles nicht wahnsinnig umwerfend nach den Tagen in Angkor Wat, aber den Ausflug hier herauf ist der Ort allemal wert, zumal aus einem angeschlossenen Tiergehege permanent eindringliche Laute von Brüllaffen in unsere Ohren drängen und wir hier inmitten der Natur sind...
Überhaupt lässt sich der Abstecher in dieses nördlich gelegene landschaftliche Idyll gar nicht hoch genug einschätzen: Zum einen erweist sich der kleine aber feine Tempel Banteay Srei als der vielleicht schönste Tempel des gesamten Angkor Wat-Komplexes - auch die hiesige Ausstellung sowie die Erklärungstafeln sind richtig gut -, zum anderen sind die Einblicke in das Landleben hier, wie schon in der Region Preah Vihear, die Reise allemal wert. Leider kann man all die Details und Kleinigkeiten, all die Begegnungen und kurzen Kontakte mit den Menschen - die mal schön und mal auch erschütternd oder herzzerreißend sind - ja gar nicht beschreiben - in unseren Herzen aber haben wir sie bewahrt...
Wenn kulinarische Genüsse mit sozialem Engagement einhergehen...
Kambodscha ist heute - wir erleben es vor allem in der Stadt aber auch während der Fahrt über das Land - ein wirklich sehr armes Land. Die Lebensumstände, sieht man von einigen Wohlhabenden im Maybach oder Rolls Royce mal ab, die hier unpassend und dekadent durch die von Armut geprägten Städte fahren - sind bescheiden und es ist lange her, dass wir das so krass gesehen haben. Vor allem die Schere zwischen Reich und Arm ist hier extrem, auch wenn sich bereits merklich was tut... Als nach der Vertreibung der Roten Khmer - die Wirtschaft des Landes war zusammengebrochen, die Intelligenzia und gebildete Schicht der Bevölkerung weitgehend vernichtet worden - die Menschen neu anzufangen gedachten, fehlte es vor allem an Know how. Wenn die Ingenieure tot und die Ärzte auf den Killingfileds verscharrt sind, wenn die Lehrer ausgelöscht und die Hochschullehrer ausgerottet sind, dann fehlt es gerade an dem, was für einen Neuaufbau relevant ist: Wissen und Können. Das Land ist in der Folge stark von außen unterstützt worden: Neben der Weltgemeinschaft und zahlreichen Staaten, die sich aufgrund der heutigen politischen Lage bereits vereinzelt wieder zurückgezogen haben - die EU bspw. hat die Zusammenarbeit mit dem korrupten und selbstgefälligen Regime weitgehend eingestellt - tummeln sich unheimlich viele NGO's - Nichtregierungsorganisationen und Helfer aus der ganzen Welt - im Land...
Viele soziale Projekte spriessen aus dem Boden, Initiativen hier wie da, überall werden Schulen aufgebaut, unterstützen Hilfsorganisationen auf diversen Gebieten. Wir wollen ein solches Projekt besuchen und verbinden das Angenehme mit dem Nützlichen... Im Restaurant Marum, Siem Reap - nur eines von weiteren sog. TREE-Restaurants in den anderen großen Städten des Landes - werden ehemaligen Straßenkindern neue Perspektiven geboten. Sie erhalten hier Ausbildung und Arbeit, werden sozial reintegriert und in ihrem Weg zurück in die Gesellschaft unterstützt. Als wir uns in das Gartenrestaurant setzen, stehen zwei Menschen vor uns. Eine junge Frau - schüchtern, unsicher - und ein offensichtlicher Ausbilder. Sie soll die Bestellung aufnehmen - mit dem Englisch klappt es noch nicht ganz so gut, immer wieder schaut sie hilfesuchend zu ihm... Aber natürlich kriegen wir das gemeinsam irgendwie hin, es ist ja auch kein Hexenwerk... Unsere Auswahl klingt nach Hautequisine und Exotik und ist vielversprechend, die spätere Qualität der Speisen ist es leider nur bedingt... Aber, was macht das schon, der Wein ist gut und günstig und wir sind froh, dass es mit unserer Servicekraft am Ende doch noch besser klappt, als sie ihre anfängliche Nervosität verliert... Das wird schon, da sind wir uns sicher! Gut dass es Menschen gibt, die hier ausbilden und helfen, die das Know how der Menschen im Land fördern. Das Land hat es wirklich nötig, wenngleicch wohl eher auf ganz anderen Sektoren - denn kochen können die hier schon selbst ganz gut...
Danke jedenfalls an alle Helfer im Land! Kambodscha kommt ganz sicher auf die Beine - auch wenn der größte Widerstand aus der eigenen Regierung zu kommen scheint... Ein Glück, dass Deutschland seit vielen Jahren gut regiert wird! Darf man sich auch mal klar machen, bei aller Kritik im Detail!
Empfehlungen
Unterkunft
Wir haben etwas ausserhalb des absolten Zentrums von Siem Reap gewohnt, aber so nah, dass wir es in 5 - 10 Minuten zu Fuß erreichen konnten... Die Lage ist perfekt und die umliegende Gegend interessant...
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Das Angkor Sayana Hotel & Spa ist sicher keine günstige Backpackerbleibe... Wir wollten es uns in Siem Reap etwas
gemütlicher machen, weil wir wussten, dass uns die Tempeltage ganz schön anstrengen würden und haben ins obere Regal gegriffen und gut 30 € hingelegt (inkl. Frühstück) - allerdings zu
hervorragendem Gegenwert! Hier findet ihr das gute und empfehlenswerte Angkor Sayana Hotel & Spa: Corner River Road & Samdech Tep Vong Street,
Wat Bo Village, Sala Kamroeuk Commune, 17259 Siem Reap, Tel. +855 63 963 488.
Das Personal übertreibt es mit dem Service fast etwas, das Spa ist zu teuer, aber in den Zimmern mit Balkon haben wir eine angenehme Zeit gehabt...
Speisen
Neben den sehr einfachen Restaurants um die Wat Bo Road herum, die alle eine solide Khmerküche auf den Tisch gebracht haben - wir wohnten ja östlich des Flusses - können wir folgende Restaurants empfehlen, die nie voll oder überlaufen waren:
- Das Butterfly Garden Restaurant, Street 25, Tel. +855 17 957 161 ist ebenfalls ein Projekt für benachteiligte Jugendliche. Teile der Einnahmen fließen an die NGO und die Mitarbeiter/-innen (über das Gehalt hinaus)... Nebenbei werden die Mitarbeiter/-innen ausgebildet. Die Küche hier ist ausgezeichnet, wirklich richtig gut - versucht mal die Curries, die Sauer-Suppen und auch die Sommerrollen sind ausgezeichnet... Leider schien uns die Stimmung in dem Laden zwischen den Mitarbeiter/-innen nicht zu stimmen...
- Das Marum Restaurant (TREE), Tel. +855 17 363 284, www.marum-restaurant.org wollen wir einerseits empfehlen, weil ja jedes Haus eine zweite Chance verdient hat, zum anderen weil hier offenbar eine gute soziale Arbeit geleistet wird... Wir waren von der Küche jetzt nicht hingerissen, aber es geht sicher an anderen Tagen auch besser...
Allgemeines
- Ein gutes und seriöses SPA - gute Khmer- und Ölmassagen - ist das Lotus Dream SPA, 515, Shinta Mani Street, Krong Siem Reap, gleich auf
der anderen Flusseite unseres Hotels (s.o.), Tel. +855 17 556
043 - aber aufpassen: Gleich nebenan schickt sich die eher barbusige Konkurrenz an... Der Unterschied ist aber auf den ersten Blick zu erkennen!
- sucht ihr einen guten, seriösen und wirklich freundlichen Fahrer (komfortables und funktionstüchtiges Tuc Tuc) , dann wendet Euch an Chart! Er steht meist gegenüber dem Angkor Sayana-Hotel & SPA und wartet auf Kundschaft, ist aber auch hier erreichbar: Tel. +855 12 311 832, chart.angkor@gmail.com - einen besseren und umsichtigeren Fahrer könnt ihr nicht bekommen...!
- Für die Organisation des Besuchs der Tempel:
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- Ihr müsst Euch zwischen Tickets für 1 Tag, 3 Tage oder 1 Woche entscheiden - relativ betrachtet sind die Tickets für 1 Woche am günstigsten... Das 3-Tages-Ticket kostet 62,- US-$ und kann über 7 Tage genutzt werden. Das sollte es schon sein...
- den Ticketkauf empfehlen wir entspannt am Vortag, dazu müsst ihr ein ganzes Stück aus der Stadt rausfahren... Es werden personalisierte Tickets mit Foto ausgegeben, die jeden Morgen und an jedem Tempeleingang kontrolliert werden...
- Folgende Tempel empfehlen wir auf jeden Fall - quasi Pflichtprogramm: Angkor Wat, Bayon (Angkor Thom), Banteay Srei, Preah Khan, Ta Prohm, Banteay Kdei. Auch die Terrassen im Angkor Thom waren sehenswert...
- Versorgt Euch ausreichend mit Wasser, denn man verliert es auch sehr schnell... Chart (unser Tuc Tuc-Fahrer hat für unseren Wassernachschub gesorgt!). Essen kann man eigentlich an jeder Station, das wissen alle Tuc Tuc-Fahrer ohnehin besser...
- Habt in den ganz frühen Morgenstunden in den Wäldern unbedingt ein langes Hemd oder nen Pullover mit - es kann dann im Fahrtwind erstaunlich kalt sein...
- Angkor Wat
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- wir halten den Sonnenaufgang (manche brechen schon um 4:30 Uhr auf) für etwas überschätzt - klar es ist irgendwann ein schönes rotes Licht, aber es ist auf dem Gelände auch voll bis unter das Dach...
- darüber hinaus ist zu der Zeit nur der südöstliche Bereich des Tempels hell erleuchtet, die Bereiche auf die man zuläuft und die man zuerst fotografieren möchte, bleiben verschattet... Wir empfehlen daher - für besseres Licht und zum Entgehen der Massen - nähert Euch dem Tempel frühmorgens vom Osten und Süden her, stellt Euch rechtzeitig in die Schlange zum Aufgang zu den zentralen Türmen an (öffnet um 7:00 Uhr) und erledigt das vor den Massen... Kommt lieber zu ner anderen Zeit nochmal her (dann klappen auch die Fotos auf der Westseite besser...)
- richtig schön sind die Galerien der Südseite...
- natürlich ist der Angkor Wat ne Sensation!
- Bayon
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sicher ist dieser Tempel einer der schönsten, wegen der zahlreichen
viergesichtigen Tempeldächer...
- aber auch sonst ist dieser Tempel wegen wundervoller Galerien (sehr schön an den Außenmauern des Haupteingangs (Ostseite) sehenswert - leider wissen das auch viele...
- Wir waren hier so gegen 14:30 Uhr am Ende unseres ersten Tages - viele halten ja gar nicht so lange durch... - und es war dann zwar gut besucht, aber nicht zu voll... Das Licht ist dann natürlich für Fotos nicht optimal...
- besonders sehenswert sind die Einfahrttore des umliegenden Angkor Thom-Komplexes, vor allem der südliche... Auch die Khmerbrücken mit Naga und unzähligen Figuren, die selbige tragen sind sehr sehenswert...
- Der Bayon ist ein Highlight und sollte Zeit kosten...!
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sicher ist dieser Tempel einer der schönsten, wegen der zahlreichen
viergesichtigen Tempeldächer...
- Banteay Kdei
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- der kleine aber feine Tempel lohnt einen Besuch unbedingt - wir haben ihn direkt nach Angkor Wat als zweiten früh am Morgen besucht und haben ihn fast für uns allein gehabt...
- Ein Schmuckstückchen...
- Ta Prohm
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- bekannt geworden vor allem durch den Lara Croft-Film ist er heute einer der überlaufensten Tempel des Areals - freileich aber auch sehr schön.
- unser Kalkül, den Tempel als dritten am frühen Morgen zu besuchen, ging nicht auf - zahlreiche große Gruppen haben es uns ganz schön schwer gemacht...
- Vielleicht macht es Sinn hier ganz früh (statt Sonnenaufgang Angkor Wat) oder sehr spät aufzuwarten, wenn alle anderen an anderen Tempeln in den Sonnenuntergang blicken...!? Wir würden es beim nächsten Mal so versuchen...
- leider sind zahlreiche Fotomotive durch Holzplanken und Handgriffe verstellt, eingezäunt oder bereits so zerstört, dass sie nicht mehr so schön sind... Meist - aber was sage ich: IMMER! steht irgendwer davor...
- gute Alternativen sind die Tempel Ta Som, Preah Khan oder die entfernteren Beng Mealea und Preah Khan Kompong Svay.
- Preah Khan
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- wir haben diesen Tempel am zweiten Tag am Morgen (10:00 Uhr) besucht und hatten nicht allzu viel Konkurrenz... Vor allem blieben die großen Tourgruppen aus.
- ein fantastischer Tempelkomplex mit zahlreichen Verzierungen und Detals und man hat dennoch das Gefühl, dass der Tempel gerade erst entdeckt wurde...
- wir sind von Norden gekommen und einmal bis zum Südausgang durchgelaufen, vor allem das zentrale Heiligtum hat wunderschöne Außenwände in der ersten Einfassung West... Wir sind dann außen herum gegangen - in Richtung Westtor (ebenfalls wundervoll) - und von dort dann Richtung Osttor und Haupteingang raus. Auf diese Weise hat man die schönsten Gebäudeteile auf der West-Ost-Achse dann nochmal zum Schluss (vor allem die Halle der Tänzerinnen ist traumhaft schön, auch gibt es herrliche Wurzelmotive)
- Banteay Srei
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- unser Favorit von allen Tempeln ist dieser hier...
- schon die sehr frühe Anfahrt am Morgen und über Land hierher (gut eine Stunde Fahrt) ist wahnsinnig spannend...
- der Tempel selbst erscheint uns in seiner kompakten Architektur und Ordnung sowie in seinen kunthandwerlichen Verzierungen am filigransten und best erhalten zu sein...
- Dazu kommt im frühen roten Morgenlicht eine nahezu bezaubernde Rotfärbung, auch weil das Gestein selbst eine rötliche Farbe enthält...
- auch wenn hier zu diesem Zeitpunkt schon eine chinesische Gruppe aufwartete, kann man den Massen noch entgehen und hat eine wunderbare Atmosphäre...
- auch das umliegende Gelände ist sehenswert, man kann einen kleinen Rundgang laufen und kommt an die Landschaft heran, es gibt eine kleine wissenschaftliche Ausstellung, die wirklich interssant ist...
- Ein magischer Tempel!
- wir haben an diesen Ausflug noch den Aufstieg auf den Kbal Spean angeschlossen...
Ausblick
Spuren | WECHSLER machen sich auf den Weg in den armen Westen... In der französisch geprägten Stadt Battambang wollen sie noch näher an die Menschen ran...
Sie schnappen sich erneut einen Tuc Tuc-Fahrer und klappern mit ihm das ländlich geprägte Umland ab, sie rasen auf einem Bambuszug durch die Reisfelder, schauen Millionen von Fledermäusen beim Ausflug aus ihrer Höhle zu und besuchen die Sehenswürdigkeiten der Regon. In der traumhaft schönen Landschaft erkunden sie den Alltag von Reispapierherstellern, Mattenproduzenten oder Flussfischern und staunen auf den authentischen Märkten über die dortigen Auslagen: Frösche, Maden, Schlangen und mehr stehen auf dem Speiseplan...
Vorbei an Fischerdörfern der muslimischen Cham und Reisbauern der buddhistischen Khmer entdecken sie das harte Leben der Menschen Kambodschas, das von außen betrachtet gleichwohl oft sehr glücklich anmutet...
Folgt uns also auch beim nächsten Beitrag IN DIE SPUR!
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