Bericht Nr. 47
Wir grüßen Euch heute aus Siem Reap - für Viele auch einfach gleichbedeutend mit Angkor Wat!
Nach wunderbaren ersten Tagen in Phnom Penh – die quicklebendige und wuselige Stadt hat uns viel Spaß, uns aber auch sehr nachdenklich gemacht – gelüstete uns ein wenig nach Rückzug und Ruhe, der Abwesenheit von großen Menschenmassen und der Erkundung des alten, historischen Kambodschas, eines Kambodschas, welches eher das Schöne und Ruhmreiche des Landes repräsentiert, denn seinen Schrecken. Auch wenn das touristische Massenspektakel Siem Reap bzw. Angkor Wat gerade den Aspekt der Hochzeit Kambodschas sicher par Excellance hätte bedienen können, muss es doch am Anspruch von Ruhe und Zurückgezogenheit scheitern: Es ist einfach zu gut besucht dieser Tage…
Wir haben uns daher entschlossen, auf dem Weg in das wichtigste touristische Zentrum des Landes zunächst auf das kambodschanische Land zu reisen. Wir besuchen ein Gebiet im zentralen Norden des ausgedehnten Landes, das in erster Linie durch üppigen Dschungel und Wälder, Reisanbauflächen oder Cashewnut-Plantagen ausgezeichnet ist und in dem sich eine ganze Reihe interessanter früherer Tempelstädte findet, die sich heute – teilweise Weltkulturerbestätten – als spannende archäologische Ruinenstädte attraktiv präsentieren. Ein wesentlicher Zusatzaspekt für uns: Das riesige Areal, das sich hier bis zur thailändischen Grenze zieht, liegt so weit abseits der großen Touristenströme, dass es kaum je besucht wird und unverstelltes, authentisches Landleben bietet – wer kann da schon widerstehen?
Folgt uns also IN DIE SPUR!
Kompong Thom: Der freundliche Ausgangsort zu den Tempelruinen im Dschungel
Wir machen uns also auf den Weg in Richtung Nordwesten des Landes und lassen uns mit dem Bus, der uns direkt vom Hotel in Phnom Penh abholt, an der Bushaltestelle in Kompong Thom absetzen. Mal abgesehen davon, dass wir wie selbstverständlich für die Hälfte der Strecke (alle Busse fahren weiter bis Siem Reap) den kompletten Preis zahlen müssen, könnte es kaum besser sein, auf dieser Strecke zu reisen… Schon beim Aussteigen warten Tuc Tuc-Fahrer und sprechen uns abwartend und zurückhaltend an – erlebt man so auch nicht überall…
Ein staubiger Platz an einer offensichtlich nicht ganz fertiggestellten und demnach ungeteerten Straße im Zentrum Kompong Thom‘s ist das erste, was wir sehen. Ein Hotel steht direkt in unserem Rücken, wir erkennen Restaurants und Straßenstände satt. Gleich nebenan befindet sich einer der zwei Märkte, weiter hinten sehen wir die Brücke, die die an beiden Seiten des Stoeng Sen-Flusses gelegene Stadt miteinander verbindet. Es staubt, Fahrzeuge hupen und es ist brütend heiß… ‚Schön‘ kann man das hier nun auch nicht gerade nennen. Was also soll man überlegen: Wir lassen uns von einem älteren Herrn, der uns sogleich mit rudimentärem Englisch in ein Gespräch verwickelt, in seinem Tuc Tuc zu unserem gut 1.000 m entfernt liegenden Hotel bringen. Wir biegen in eine ruhigere Seitenstraße ab, sehen hier und da traditionelle Holzhäuser auf Stelzen und kommen zum Fluss, an dem unser Hotel idyllisch und völlig abseits des Trubels liegt. Was für ein schönes Fleckchen…
Wir werden freundlich begrüßt, erhalten einen leckeren Saft als Willkommensgetränk und werden schnell in unseren Teil eines wirklich sehr schönen Doppelbungalows geführt, den wir mit Terrasse und viel Raum gern bewohnen. Es gibt einen schönen Pool hier samt schattiger Liegezone, ein fabelhaftes Restaurant und: Man hat bereits jetzt das Gefühl mitten im Dschungel zu sein, so begrünt und zugewachsen ist es. Heute bleiben wir im Hotel, essen gut, genießen das Wasser und die Sonne und chillen bis in den Abend hinein, der sich hier mit einem Heer von Mosquitos ankündigt – man kann nicht alles haben…
Erst am nächsten Morgen nehmen wir zwei der Fahrräder, die hier umsonst zur Verfügung stehen, und machen uns zu einer Besichtigungstour durch die Stadt auf, die – das merken wir schnell – abseits des Busbahnhofs nicht viele Touristen zu kennen scheint. Immer wieder haben wir das Gefühl hier selbst eine Attraktion zu sein… Zunächst geht es, vorbei an Geschäften aller Couleur, auf die andere Flussseite der Stadt zum Wat Kompong Thom, einem Buddhistischen Klosterareal, in dem gerade der zentrale Tempel neu entsteht: Wir sehen überall Handwerker, es wird gewerkelt und das ganz aus Bambus gebaute Gerüst trägt zahlreiche Bauarbeiter. Gut 150 Mönche leben hier gemeinsam mit dem höchsten Würdenträger der Buddhisten in der Region. Eine Reihe von bunt geschmückten Figuren ist abzulaufen, liegende Buddhas zu bewundern und ein paar Gebäude, die über verwitterte Fresken verfügen.
Eine Gruppe von jungen Mönchen kommt auf uns zu – freundlich lächelnd, neugierig und kommunikativ. ‚Hallo, woher wir kommen, wie lange wir hier sind…‘ In recht gutem Englisch heißt man uns im Kloster herzlich willkommen. Umschauen sollen wir uns, man freut sich, dass wir hier sind. Wir erfahren noch, dass die Gruppe gerade vom Englischunterricht kommt, dass man daher froh ist, das gelernte gleich mal anzuwenden – nur so lernt man es schließlich richtig… Wir sprechen noch ein paar Sätze, dann müssen die Jungs zum Mittagessen. Tatsächlich kommen nun aus allen Ecken des Geländes Mönche mit Schalen und pilgern in Richtung eines Gebäudes – die meisten lächeln sanft, andere lachen herzlich miteinander, wieder andere schauen ernst und nachdenklich… Wir jedenfalls sind auch hier für die Einheimischen irgendwie attraktiv, wenigstens exotisch. Wir fühlen uns jedenfalls sehr wohl hier, man gibt uns nicht das Gefühl zu stören…
Nach unserer Besichtigung des Klosters biken wir weiter zum ersten Markt, der sich noch auf unserer jetzigen Flussseite befindet. Entlang sehr ärmlich und provisorisch wirkender Verkaufsstände erblicken wir noch auf der Straße Menschen, die ein paar Umsätze mit rumpelig-braunen Bananen oder mickrigen Frühlingszwiebeln machen wollen. Unser Weg geht vorbei an schmutzig und bereits jetzt vom Leben gezeichneten Kindern, die offenbar mit ihrer Mutter auf der Straße leben. Ihre jungen Gesichter spiegeln ein Leben von Entbehrungen ohne Dach über dem Kopf sowie das harte Dasein am Rande der Gemeinschaft… Das geht auch heute an die Nieren!
Wir rollen weiter zum Psar Chas, dem alten Markt, und tauchen ein in das Dunkel des Gebäudes mit seinen hunderten von Marktständen, die erst nach kurzer Zeit – das Auge braucht einen Moment der Gewöhnung – so richtig sichtbar werden. Wir laufen ein paar enge Gänge ab, sehen, dass es hier fast alles gibt, was der Mensch so braucht und wundern uns, dass jetzt so wenig los ist hier. Vielleicht zu heiß um diese Zeit!? Uns fällt auch hier die Vielzahl an Kindern auf, die allein in einem Laden sitzen und auf Kundschaft warten, mit den Eltern hier den Tag verbringen oder in der Hängematte schlafen… Eine gehörige Zahl von ihnen erscheint uns längst im schulpflichtigen Alter und heute ist kein Wochenende… Immer wieder mal werden wir angesprochen, fast immer lächelt man uns zu, gelegentlich ignoriert man uns demonstrativ – was auch O.K. ist. Wir kaufen an einem der Stände Bier – unser Hotel ist da ein bisschen teuer – und merken viel zu spät, dass der Besitzer die eigentlich nur als ganze Palette verkaufen will. ‚Was solls‘ denkt der sich, ‚ich kann es ihnen ja ohnehin nicht erklären‘ und reißt sie auf… Jetzt, als wir es in eben diesem Moment realisieren, stehen die Angkor-Dosen vor uns auf dem Tisch und sind unfassbar billig. ‚Ákun djarön‘, sagen wir, was hier so viel wie ‚danke vielmals!‘ heißt und fahren zum zweiten Markt auf der anderen Seite des Flusses.
Was für eine sagenhafte Vielfalt an frischen Waren es hier gibt… Wir sehen – und riechen – getrockneten Fisch, sehen Unmengen Fleisch, Obst und Gemüse und wundern uns über Insekten, Frösche und Gott weiß was alles in der Art, die hier wie selbstverständlich zwischen Hühnchen und Bratwürsten liegen… Die einen verkaufen, die anderen bruzzeln – die Gerüche jedenfalls sind der Hammer. Was es hier alles für Lebensmittelpasten gibt – alles frisch verrührt und gerieben sowie in Tütchen oder Dosen verpackt... Wie liebevoll und praktisch die kleinen Leckereien aus Reismehl in Bananenblätter eingepackt sind, gefüllt mit irgendwelchen Bohnen und ‘nem süßen Mus. Und überhaupt: Wie viele Dinge wir hier gar nicht kennen und zuordnen können, das ist schon krass… Zwei wirklich wahnsinnig authentische Märkte, wie wir sie lange nicht gesehen haben. Wer ein unverstelltes und echtes kambodschanisches Städtchen erleben will, der sollte über dieses Kompong Thom ruhig mal nachdenken. Schönheit ist hier allerdings nicht die Kategorie mit der man es messen darf…
Völlig nassgeschwitzt, gleichwohl sehr zufrieden und neugierig auf die weiteren Eindrücke auf dem Land, radeln wir dem Hotelpool entgegen… Morgen geht es in den wilden Norden… Kann es noch exotischer werden?
Tag 1 der Dschungeltour: Prasat Sambor Prei Kuk und Preah Khan Kompong Svay
Wir starten früh am Morgen, um noch ein wenig des guten Morgenlichts in der Tempelanlage des Prasat Sambor Prei Kuk zu erhaschen, die Luft ist noch angenehm kühl. Gut 35 km sind zum ersten Etappenziel zurückzulegen, zunächst vorbei an ländlich geprägten Gegenden mit zahlreichen Palmen und Reisfeldern satt. Die Bewohner der hölzernen Stelzenhäuser – sie haben durchaus Ähnlichkeit mit jenen in Malaysia – sind schon in vollem Gange. Immer wieder sehen wir sie ihre Mopeds bepacken, Feuer schüren oder den Hof fegen… Wir lernen unseren Fahrer kennen, der ein gutes Englisch spricht, wirklich jede Frage beantwortet und von dem wir auch zum politischen Kambodscha dieses und jenes erfahren. Er scheint gut ausgebildet und in der kambodschanischen Mittelschicht angekommen zu sein. Wir halten irgendwann am Tickethäuschen – gut 8 € für den Erwachsenen – und rollen dann auf dem für die Region typischen roten Sand in den Wald hinein, der von der Sonne betörend beleuchtet wird – einzelne Strahlen fallen durch das Dach der Bäume, wie Striche in der Luft, wir sehen erste Bausubstanz…
Natürlich stehen sofort ein paar Verkäuferinnen neben dem Fahrzeug, das hier neben gerade einmal zwei weiteren etwas verloren wirkt… Verkauft wird in erster Linie der landestypische krama – ein praktischer, meist schön gemusterter Schal für Kopf und Hals oder auch mal für die Hüfte, traditionell aus Baumwolle, mal aus hochwertiger Seide hergestellt. Eine junge Frau spricht uns an und bietet sich als Guide an. Wir nehmen an und laufen mit ihr durch die weit ausgedehnte, seit ein paar Jahren unter Weltkulturerbestatus stehenden Anlage, die zu den bedeutendsten in Kambodscha zählt. Sie stammt weitgehend aus dem 7. Jahrhundert n.u.Z., steht für das Vor-Angkor-Zeitalter der Zhenla, die – aus Südlaos kommend – gut ein Jahrhundert über nahezu ganz Kambodscha geherrscht haben und in Sambor Prei Kuk allein 293 Tempel mit gut 60 Türmen – sog. prasats -, hinterlassen haben.
Wir werden über gut gepflegte Wege und im Schatten der Urwaldriesen durch die Anlage geführt und sehen zunächst die für Kambodschas archäologischen Stätten so typischen Wurzelgiganten, in denen der letztendliche Sieg der Natur über die vom Menschen geschaffenen kulturellen Errungenschaften belegt ist… Wir besuchen die gut zu erreichenden drei Ruinengruppen, die mauerumstanden und weitgehend in Trümmern liegend immer wieder auch gut restaurierte und gut erhaltene Türme preisgeben. Hier und da werden die früheren Verzierungen sichtbar, kann man den Glanz einer solchen Stadt geistig vor dem Auge entstehen sehen. Während wir uns von unserem Guide etwas mehr historische Informationen erwartet haben, kniet sie nun mit uns in einem der besterhaltenen Tempel – zwei Löwen bewachen seinen Eingang – nieder. Ein buddhistischer Altar (?) aus allerlei goldenem Geschmück steht vor uns. Wir verbeugen uns dreifach, wünschen uns was und stecken nach einer weiteren kleinen Zeremonie je drei Räucherstäbchen für die Gottheit in die dafür vorgesehene Schale… Ich wünsche mir mehr Informationen zu der Anlage, der Historie der Stadt sowie zur Grabungsgeschichte … und erhalte am Ende doch nur weitere Einzelheiten aus der freundschaftlichen Beziehung dieser Frau zu einem Deutschen - ein Thema, das sie derzeit umtreibt...
Das eigentlich schöne in dieser Anlage - wir werden dieses Fazit am Ende unserer Tour so ziehen können – ist die Wanderung durch den wundervollen Wald, aus dem im frühen Sonnenlicht immer wieder Strukturen historischer Bauwerke auftauchen. Und … die Begegnung mit den zwei goldigen Jungs – ich schätze sie auf 8 und 11 Jahre alt -, die gerade noch von ihrem Vater mit dem Moped vor unsere Nasen abgesetzt wurden, um uns um jeden Preis Schals oder Kühlschrankmagneten zu verkaufen. Sie sind herzzerreißend hübsch und schüchtern, piepsen uns mit ängstlichen Stimmchen wiederholt mit dem Klassiker aller asiatischen Slogans an und stellen uns vor eine harte Probe: „You buy, you buy?“ – „One Dollar, Sir!“ Natürlich kaufen wir nicht bei Kindern, schon erst recht nicht, wenn sie von ihrem Vater immer wieder an unsere Fersen getrieben werden, während er selbst mit dem Moped abhaut, um das Geschehen aus der sicheren Entfernung zu beobachten. Aber, bei Gott – so es ihn denn geben möge, da er solche Dinge geschehen lässt – heute kämpfe ich echt hart mit mir… Immerhin lernen wir uns ein wenig kennen, tauschen wir unsere Namen aus und haben wohl auch ein bisschen Spaß miteinander, bevor wir uns – es tut sehr weh – im teuren SUV auf den Weg machen und die zwei - erfolglos - mit ihrem Vater allein lassen müssen…
Ganze zweieinhalb Stunden fahren wir nun im klimatisierten Geländewagen über das Land. Man kann es nicht anders sagen, wir sind davon sehr angetan: Sieht man einmal von der reizvollen Landschaft ab, die nun zunehmend in Reisfelderwirtschaft übergeht, sehen wir überall die typischen Zweiradtraktoren, die wir noch aus vergangenen Thailandzeiten kennen, überdimensional vollbepackte Moped-Dreiräder oder LKW mit Fischreusen und anderen Waren aus Korbgeflecht, asiatische Wasserbüffel in Matschkuhlen und all das, was es auf dem Land halt so zu sehen gibt… Anders als in anderen Ländern Asiens wurden Bäume und Sträucher selten gänzlich gerodet. Um Reis zu setzen, wird dieser hier um die locker aber vielzählig umherstehenden Bäume und Büsche herum gepflanzt… So blicken wir auf eine nass-feuchte Ebene, in der der bereits hochstehende, beinahe reife Reis in wundervollem grellen Grünton zwischen Bäumen und Palmen erstrahlt, also quasi in einem lockeren Wäldchen wächst. Hier und da ernten Bauern ihre Früchte, stapeln Helfer die bereits vollen Reissäcke an die Straße, transportieren Fahrer die Säcke zum nächsten Markt… Was für eine ländliche Idylle – wenn man sie denn aus dem Auto heraus betrachten kann… Realistisch betrachtet sehen wir hart arbeitende Menschen, die für ihren Lebensunterhalt schwer schuften…
Irgendwann – wir haben die Regionengrenze zum nördlichen Preah Vihear bereits überfahren – kommen wir zur traumhaft gelegenen Ruinenanlage Preah Khan Kompong Svay – sie wird aufgrund ihres wunderschönen, abseits gelegenen Areals und ihrer zahlreichen Details eine unserer Lieblingsstätten bleiben… Ich will es kurz machen: Gute zwei, drei Stunden laufen wir hier durch vier, aus der Zeit zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert stammenden Komplexe – der Haupttempel sowie drei wundervolle abseits gelegene Nebentempel – und sind schlicht hingerissen. Die in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts restaurierte Anlage – zu ihrer Blütezeit war sie die größte aller Tempelanlagen Kambodschas –, die inzwischen durch (fälschlicherweise) vermutete Schätze von Tempelräubern wieder ziemlich demoliert wurde, hat einen Charme sondergleichen…
Der Natur-Kultur-Mix hier ist atemberaubend, oft hat man beim Wandern und Klettern durch das Areal das Gefühl, die Ruinen gerade neu aufzufinden… An fast jeder Ecke kann man in dem riesigen und weitläufigen Areal kleine kunstvolle Verzierungen, Figuren oder wundervolle Formen entdecken, kann man aber auch immer wieder wunderschöne ganzheitliche Panoramen finden, die wir von unzähligen Hochglanzfotos kennen. Zusammen mit den imposanten Baumriesen hier und da und dem bereits zurückkommenden Dschungel, ist Preah Khan ein ganz besonderes lohnender Ort für Archäologie- und Tempelfreaks, wie uns… Und das Beste an allem: Kein einziger, ich wiederhole: Kein einziger anderer Gast in den zwei, drei Stunden, außer uns! Völlig klitschenass geschwitzt – es sei noch angemerkt, dass die schwüle Luft hier alles aus uns rauspresst – rollen wir nun ziemlich müde unserem Homestay entgegen… Die Nacht verbringen wir bei einer kambodschanischen Familie am Rande der Gemeinde Ta Seng.
Eine Nacht im Homestay – zu Gast bei einer kambodschanischen Familie auf dem Land
Als das Auto auf dem Grundstück parkt, erkennen wir eine alte, traditionell gekleidete Frau und eine junge Mutter, die mit mehreren (eigenen?) Kindern lacht. Alle erheben sich als wir sie begrüßen, so richtig zurückgrüßen und anschauen, tun sie uns jedoch nicht... Eine gewisse Nervosität ist spürbar: Die alte Frau spricht kurz mit unserem Fahrer und zieht sich dann zurück, die junge Frau setzt Wasser auf. Nur die Kinder freuen sich und sind doch zu verschämt, als dass wir uns mit ihnen unterhalten könnten. Beide Seiten sprechen eben kein Wort der Sprache, der jeweils anderen Seite und während ich es noch mit Hand und Fuß versuchen würde, erscheint das auf der Gegenseite eher unwahrscheinlich. Ich interpretiere das als Scham und muss es akzeptieren - schade...
Es ist unser Fahrer, der uns instruiert: Wir sollen uns oben - er deutet auf das Haus auf Stelzen, unter dem gekocht, gegessen und gemütlich gesessen oder gelegen wird - eines der Betten aussuchen und können uns hinter dem Haus waschen oder duschen. Dort sei auch die Toilette. Gegessen wird in gut einer Stunde, bis dahin können wir uns ja die Zeit vertreiben... Gesagt, getan, während er sich gleich mal in eine der Hängematten haut, wählen wir das separate aber offene Zimmer mit Bett und Mosquitonetz und entscheiden uns gegen den großen Raum mit gleich drei Betten. Es ist brütend heiß, kein Lüftchen regt sich, der Ventilator an unserem Bettende funktioniert erst, wenn er an eine Auto-Batterie im Nebenzimmer angeklemmt wird und das überlassen wir mal besser den Hausherren... Da ich klitschenass bin, will ich mich frisch machen und sofort duschen und mache mich mit Seife und Handtuch auf die Suche. Ein erster Blick in das Toilettenhäuschen zeigt mir, dass hier nicht geduscht wird, lediglich ein traditionelles Hockklo ist hier versenkt - damit hatten wir gerechnet. Ich wende mich um und entdecke große steinerne Wassertöpfe direkt am Haus: Eine Schöpfdusche!
Nun gut, das ist kein Problem, kenne ich bereits aus früheren Jahren aus Thailand... Aber dieses Teil hier - zwei Bretter markieren den Ort, an dem man stehen soll, während man sich mit einer Schöpfkelle das Wasser übergießt - ist zu drei Seiten offen! Nichts hier - nur die Rückseite des Hauses - schützt vor fremden Blicken... Nun denn, als saunaerfahrener Berliner und da gerade niemand in der Nähe scheint bin ich da wenig empfindlich, ich nehme die Kelle und dusche mich ab. Herrlich - ich liebe diese kühlen Schöpfduschen schon immer sehr, weil man so wunderbar und mit ordentlich Wasser erfrischt wird... Doch jetzt wird es komisch, als unsere junge Gastgeberin plötzlich gerade einmal wenige Meter vor mir ungeniert das Geschirr zu spülen beginnt. 'Lächelt sie mich etwa an?' Das ist frech... Gut, dass ich schon fertig bin, schnell das Handtuch um und jetzt aber mal Magda die frohe Botschaft des Badezimmers in freier Wildbahn verkünden...
Um es kurz zu machen: Alles geht gut, sowohl heute Abend als auch am nächsten Morgen... Wir hängen ein wenig am Abend ab, essen schmackhafte Fischsuppe und ein ganzes Hühnchen mit Reis und obwohl wir einige Zeit mit unserer Gastgeberin zusammen in der offenen Küche verbringen kommen wir leider so gar nicht ins Gespräch. Selbst bei übersetzten Fragen durch unseren Fahrer wird ausgewichen, irgendwie ergibt es sich nicht... Das ist schade, auch vom Rest der mutmaßlich drei Familien, die auf dem Grundstück leben - wir sehen immer wieder auch die zwei anderen Frauen, die Oma und einige Männer in weiter Entfernung - lässt sich niemand hier blicken... Es bleibt dabei, die einzigen Wesen auf dem Hof, die sich an uns heran trauen, sind die zwei Katzen und die drei Hunde beim Essen... Nun denn. Wir gehen dann mal - nachdem wir noch einen bildschönen Vollmond am Himmel ausmachen - schlafen.
Die Nacht ist hart - und hart ist hier nicht im übertragenen Sinne zu verstehen! Es gibt hier keine Matratzen, sondern lediglich zwei Wolldecken, die quer über dem Bett liegen... Ausgestreckt oder auf der Seite liegend, spürt man jedes Brett und jeden Knust... Wir schlagen das Mosquitonetz unter, stopfen die Löcher mit Papiertaschentüchern aus und schlafen mehr schlecht als recht. Gott sei Dank sind wir hundemüde von dem anstrengenden Tag, so dass wir wenigstens immer wieder mal eine Mütze Schlaf erheischen können. Um 4:00 Uhr morgens - er hatte es angekündigt - hören wir in der Dunkelheit der Nacht unseren Fahrer - er schläft unter dem Haus - aufstehen... Das macht der jeden Morgen so, normal steht er um 3:30 Uhr auf! Wir drehen uns nochmal um, es ist richtiggehend kalt und schlafen tatsächlich nochmal ein wenig ein. Aber da es unter uns schon früh lebhaft wird, machen wir uns eher als geplant aus dem Bett. Au Mann, tun mir die Knochen weh...
Wir frühstücken hervorragend - ganz sicher essen wir besser als die Leute sich hier selbst verköstigen -, bedanken uns bei unserer Gastgeberin, die leider weiter sehr verschämt auf uns wirkt, zahlen und brechen auf. Auch wenn wir hier leider nur wenig 'echten' Kontakt zu den Leuten hatten und nicht verbal kommunizieren konnten, können wir uns nun ein ganz klein wenig besser die Welt der Menschen auf dem Land Kambodschas vorstellen: Sie ist bescheiden und einfach, aber wohl noch immer deutlich besser, als die Welt des Obdachlosen in Phnom Penh... Gleichwohl freue ich mich auf die Matratze in der kommenden Nacht!
Tag 2 der Dschungeltour: Prasat Preah Vihear und die Grenze zu Thailand
Wir brechen ein wenig übernächtigt auf und lernen bald, warum es am Ende
eben doch richtig ist, diese Tour in einem Geländefahrzeug anzutreten... Wir holpern heute früh zunächst gut eine Stunde über unbefestigte Nebenstraßen dahin, die in den Wassermassen der
Regenzeit derartige Krater ausgebildet haben, dass man zurecht von Schlaglöchern sprechen kann... Wäre nicht die umgebende Landschaft derart liebreizend und attraktiv, würden wir nicht immer
wieder auf die schönsten Szenen des Landlebens hier stoßen, wir wären wohl etwas genervt... So aber ist es ein spannendes Kapitel unserer Reise und nach einiger Zeit rollen wir ja auch wieder auf
eine geteerte Hauptstrasse... Es geht heute zunächst in den hohen Norden Kambodschas, vor ein paar Jahren noch im militärischen Klinch mit Thailand, ein Brennpunkt
kriegerischer Handlungen. Erst mit dem im Juli 2012 erfolgten Truppenabzug beider Länder und der anschließenden juristischen Klärung des Streitpunkts, scheint dieser inzwischen beigelegt zu sein.
Das allerdings hat die Kriegsparteien natürlich nicht daran gehindert, zuvor an zahlreichen abgelegenen Grenzorten auch heute noch ungeräumte Tretminen entlang der Grenze zu platzieren... Wir
sind also gewarnt, uns nur auf gesicherten Arealen zu bewegen. Unser Fahrer entwarnt zudem: Der Tempelkomplex Prasat Preah Vihear sei minenfrei!
Wir beziehen zunächst unser luxuriöses Hotel für die kommende Nacht, stärken uns zu Mittag und machen uns nun auf die letzte gut einstündige Etappe zu einer der wohl schönsten Tempelanlagen Kambodschas auf. Wohl aber gilt das auch für die traumhaft idyllische Landschaft hier: Wir fahren entlang an ausgedehnten Reisfeldern, Kautschuk- und Cashewnuss-Plantagen und sind wirklich fasziniert von der Schönheit der hiesigen, weitgehend flachen Ebene. Am Ende sehen wir zahlreiche Wälder... Wir begegnen, je näher wir der thailändischen Grenze kommen, zahlreichen baugleichen Stelzenhäuschen von Militärangehörigen. Der Staat, so erläutert unser Fahrer, stelle jedem (Berufs-)Soldaten ein Hauseigentum zur Verfügung, die diesem Typus hier entsprechen. Wir sehen wirklich Hunderte davon...
Irgendwann stehen wir erneut im Kassenhäuschen, mieten noch einen Mopedtransfer für den gut 650 m hohen Aufstieg und machen uns auf, in den Weltkulturerbetempel Prasat Preah Vihear. Schon von hier unten ist das Areal ein optischer Leckerbissen: Wir blicken aus einer flachen Landschaft in das zerklüftete Dangkrek-Gebirge, sehen steile Felshänge und ausgedehnte grüne Hänge. Irgendwo da oben muss er sein, sehen tun wir ihn nicht... Entlang einer kurvigen Straße pesen unsere Motorradtaxen den steilen Hang hinauf - wir haben wundervolle Aussichten - und setzen uns am Fuße des Tempelberges ab. Zahlreiche Hütten und Restaurants stehen hier, wir werden erneut kontrolliert. Dann geht es auf einem von kleinen Wasserfurchen durchzogenen, leicht ansteigenden Felsplateau den Berg hinauf. Ein zerstörter Tempel markiert den Startpunkt unseres Tempelerlebnisses der besonderen Art...
Ohne in Einzelheiten gehen zu wollen kann man wohl festhalten, dass dieses Tempelareal eines der attraktivsten, wenn nicht das attraktivste Ziel für Reisende in Kambodscha darstellt. Gut erhaltene Gebäudestrukturen, die die Vorstellung von der einst prächtigen Anlage leicht und verständlich machen, wunderbare, gut erhaltene Details der Figuren, Reliefs und Schmuckornamentik sowie der sagenhafte Blick auf beide Seiten der Grenze, vor allem aber auf die kambodschanische Seite, machen den Prasat Preah Vihear zu einem besonderen Erlebnis. Die Aussicht von den Steilhängen des Berges, die wir vor allem im späten Tageslicht, kurz vor Untergang der Sonne empfehlen, ist einzigartig und atemberaubend, atmosphärisch eine glatte Eins! Dazu wird der Tempel zu dieser Tageszeit nur von wenigen Reisenden und wohl nur von kleineren Gruppen Einheimischer besucht, während - wie wir hören - der Komplex sonst wohl auch immer mal von chinesischen Gruppen, die von Angkor Wat direkt hierher anreisen, regelrecht heimgesucht wird... Die chinesischen Reisegruppen scheinen auch bei unserem Fahrer wohl gelitten zu sein... Vielleicht also ist Eile geboten, denn nachdem die Region wieder freier zugänglich ist, besteht zumindest die Gefahr, dass die einzigartige Stimmung hier oben gerade aufgrund ihres Ausnahmestatus auch irgendwann vorbei gehen könnte...
Begeistert machen wir uns auf dem Weg in Richtung Hotel, wo eine weiche Matratze auf uns wartet. 'Was soll jetzt noch kommen?', geht mir durch den Kopf... Aber unser Fahrer preist den dritten Tag in höchsten Tönen an. Dann schauen wir mal... Heute nur noch duschen, schlafen und träumen - träumen von der Pracht und Herrlichkeit der früheren Khmerreiche.
Tag 3 der Dschungeltour: Koh Ker, Beng Mealea und die Brücken der Khmer
Am nächsten Morgen geht es für uns erneut früh los. Der Tag wird ein langer sein, denn unser Weg führt uns zurück nach Kompong Thom, macht allerdings einen weiten Schlenk in Richtung Angkor Wat. Wie schon an allen Tagen zuvor passieren wir zunächst das auch heute nicht minder spannende Dorfleben entlang der Strecke. Auf allerdings guter Straße haben wir Koh Ker, zwischen 928 und 944 n.u.Z. Hauptstadt des Khmerreichs, in wunderschönem Morgenlicht erreicht. Was wir sehen begeistert abermals: Das noch kaum restaurierte aber sehr gut zugängliche Ruinenareal zeigt sich uns als ausgedehntes Tempelfeld mitten im Dschungel, es ist - aber das wissen wir jetzt noch nicht - stark vom Angkor-Stil zu unterscheiden, denn seine Gebäude sind hoch und schlank, seine Tempelfiguren stets in Begwegung begriffen... Die Stimmung stellt sich uns in der morgendlichen Idylle beinahe verwunschen dar, erneut hat man das Gefühl, in einer magischen und fremden Welt zu sein. Schmertterlinge umfliegen uns, Geräusche des Waldes sind vernehmbar und immer wieder machen wir Bekanntschaft mit fast unsichtbaren Insekten, wie beispielsweise Stabheuschrecken oder Gottesanbeterinnen...
Unser Fahrer kutschiert uns nun von Station zu Station, denn die Wege hier sind weit und die sehenswerten Strukturen liegen entfernt voneinander. Da es schon extrem heiß ist, der Schweiß läuft auch am dritten Tag in Strömen, ist vor allem das kurze Verweilen in der Klimaanlage des Fahrzeugs ein Segen. Wir sollen auf den offiziellen Wegen bleiben, sagt er uns, denn die Region war einst stark vermint. Auch wenn sie mittlerweile geräumt sein soll - man könne ja nie wissen... Die Roten Khmer seien einst in dieses Gebiet eindrungen und hätten hier bis zum Schluss einen wichtigen Stützpunkt gehabt...
Mehrfach sind wir nun hin und weg von den Baumwurzelfestivals einzelner Areale, die Kamera klickt an einem Stück... Wir erkunden schlanke Türme, zerfallene Steinstrukturen inmitten herrlicher
Natur und sehen zahlreiche Lingams, die offenbar auch heute noch von einigen verehrt werden. Mal sehen wir Kuhherden geruhsam durch den Wald streifen, mal eine Schar von Papageien
fliegen. Ein wahres Fest jedoch ist der Haupttempel, Prasat Thom, dessen Atmosphäre in keiner Abenteuer- und Entdeckergeschichte je hätte besser gezeichnet werden können. Seine Krönung
ist die fast mittelamerikanisch anmutende Stufen-Pyramide. Wie kommt die hier her, mag man fragen, das ist doch hier nicht Mexiko... Wir besteigen das Ding, haben fantastischen Weitblick
auf den sich ausdehnenden Dschungel und setzen uns irgenwann befriedigt in das Auto. Schon jetzt sind die drei Tage weitaus besser als erwartet, und jetzt kommt Beng Mealea!
Gerade einmal noch 40 km von den Tempeln Angkor Wats entfernt - was man sogleich an den deutlich gewachsenen Besuchergruppen hier erkennt - erleben wir hier ein fantastisches Trümmerfeld der Geschichte... Der stilistisch an Angkor Wat angelehnte Tempelbau - erst im Jahre 2000 für die Öffentlichkeit freigegeben, weil auch hier, im Einflussbereich der letzten verbliebenen Roten Khmer, das gesamte Areal schwer vermint gewesen ist - ist zu besichtigen, wie ihn wohl seine ersten Entdecker gesehen haben müssen... Mittlerweile diente der wundervolle Ort - wohl in erster Linie aufgrund seines Indiana Jones-Feelings - als Filmkulisse und das wundert wahrlich nicht. Der wie verzaubert wirkende Ort packt uns schnell und wir laufen selig durch seine Trümmerschluchten, finden immer wieder schöne Reliefs. Durch dunkle Gänge, über Steinhaufen hinweg sowie immer wieder von oben betrachten wir eine Anlage, die all unsere Wünsche erfüllt. Was für ein Abschluss.
Und dabei war es das noch gar nicht... Auf dem sich nun doch ziehenden letzten Teilstück bis Kompong Thom besuchen wir noch - quasi auf der Strecke - zwei alte und wirklich beeindruckende, noch heute funktionierende Khmerbrücken. Im untergehenden Licht der Sonne, Kinder plantschen am Fuße ihrer imposanten Feiler im Fluss, werfen wir einen vorerst letzten Blick auf die Hochkultur der Khmer, die hier die Region jahrhundertelang geprägt, mit prächtigen Städten versehen und Kambodscha große Ehre gemacht haben...
Unsere Dschungeltour, die kaum Wünsche offen ließ, geht erst in der Dunkelheit zu Ende. Wir haben drei Tage erlebt, in denen wir in die Vergangenheit und ländliche Gegenwart Kambodschas geschaut, in denen wir der einstigen Zivilisation über die Schulter geschaut haben. Man muss es sich nochmal vor Augen führen: Städte wie Hamburg oder Berlin, verlassen, untergegangen und vergessen, von der Natur versteckt und überwuchert, werden in Jahrhunderten neu entdeckt. Man kann sich das nicht vorstellen - aber genau das ist hier passiert! Wer abseits von Angkor Wat und anderen archäologischen Stätten vergessene Tempelstädte im Dschungel erkunden mag, wer die Einsamkeit und klare Luft in den Wäldern und an den Feldern des ländlichen Kambodscha schätzt und gern einen Einblick in das dörfliche Leben riskieren möchte, der macht mit dieser Tour alles richtig!
Empfehlungen
Unterkunft
Kompong Thom
Wir haben in einem etwas außerhalb der trubeligen und staubigen Stadt gelegenen Hotel im Grünen gewohnt... Direkt am Fluß gelegen, mit einem schönen Pool, angenehmen Zimmern und einen fantastischen Restaurant ausgestattet, haben wir es uns hier gutgehen lassen... Das Haus stellt kostenfrei Fahrräder zur Verfügung, besorgt Bustickets und hat gute Kontakte zu Fahrern in die Umgebung...
- Sambor Village Hotel-Restaurant, Democrat Street (BrocheaThebatey), Kampong Thom, Tel. +855 017 92 46 12/+855 62 96 13 91, www.samborvillage.asia, info@samborvillage.asia
Speisen
Folgendes Restaurant können wir guten Herzens empfehlen:
- Das Sambor Village Hotel-Restaurant (s.o.) ist wirklich ein fatastischer Ort zu Speisen. Versucht mal die Salate... (Papayasalat oder Green Mango-Salat) Aber auch sonst ist alles sehr gut gewesen.
- Kompong Thom ist keine schöne Stadt, aber eine spannende, authentische kambodschanische Stadt, die noch selten Reisende aus dem Ausland sieht. Das merkt man vor allem sprachlich, nur wenige Menschen verstehen Englisch... Aber auch in den Reaktionen...
- Charmant war der Besuch bei den Englisch lernenden Mönchen vom Wat Kompong Thom, der außerdem sehenswert ist...
- Die zwei Märkte der Stadt - je einer auf beiden Seiten des Flusses - sind beide für sich außerordentlich interessant und fotogen, man bekommt hier ausserdem fast alles, was man sucht...
- Wir empfehlen dringend die Reise zu allen (!) abseitsgelegenen und meist verwaisten Tempelruinen nördlich von Kompong Thom... Nirgendwo sonst wird man so bezaubernde und bedeutende archäologische Sehenswürdigkeiten in fabelhafter Dschungellandschaft und Natur in solcher Einsamkeit entdecken können - am Ende standen diese drei Tage denen bei Angkor Wat in nichts nach.
- Wir waren sehr zufrieden mit dem Fahrer Chin Vothea, Tel. +855 12 63 48 35/+855 883 05 70 80, info@cambodiattak.com. Für ihn sprechen seine guten Englischkenntnisse, sein ausgezeichneter Informationsstand in Bezug auf die Region, ihre Tempel und darüber hinaus, das Geländefahrzeug sowie seine freundliche Art. Der Preis ist allerdings nicht ohne!
- Aus unserer Sicht war die Drei-Tages-Tour optimal. Sie bietet genügend Raum für spontane Halte, die Erkundung der ländlichen Umgebung und auf jeden Fall ausreichend Zeit für die Archäologischen Stätten...
- Nutzt die sehr frühen Morgenstunden (Öffnungszeiten aber beachten!) und die Stimmungen zum späten Nachmittag - ruhig mal zwischendurch eine Siesta im Hotel einlegen, wie wir es am zweiten Tag gemacht haben... Eure Fotos werden es Euch danken...
- Der Aufenthalt im Homestay in Ta Seng war etwas ungewohnt aber spannend. Wer daran zweifelt, ob er sich die Umstände antuen soll, dem sei geraten: Backen zusammenkneifen und machen! Man bereut es nicht.
- Das gilt auch für die gelegentlich schlechten Straßen, wenn selbige nicht geteert sind. Da muss ggf. mal durch - dafür aber auf jeden Fall einen geländegängigen Wagen oder ein Motorrad nehmen...
- Nehmt Euch Zeit für das Landleben um Euch herum und erkundet die Lebensweisen der Menschen. Für uns war dieser Aspekt geichbedeutend mit jenen Tempeln... Man erlebt so etwas ja nicht mehr überall und wer weiß, wie lange es hier noch geht...
- Wir haben extrem geschwitzt! Wir waren tatsächlich wie geduscht. Es ist in der flachen Landschaft - auch im Wald - einfach ungemein heiß und man hat selten Wind... Das kann für Brillenträger und all jene, die nicht gern nasse Sachen tragen oder schwitzen hassen, unangenehm sein. Wir haben uns mit einem Handtuch beholfen und haben das nicht bereut...
- Auch die Mitnahme von Badehose/Badeanzug/Bikini machen Sinn: Einerseits könnte das das Duschen im Homestay erleichtern, zum anderen hatten wir im zweiten Hotel Pool...
Ausblick
Spuren | WECHSLER widmen sich weiter der Geschichte Kambodschas und tauchen tief ein in die Hinterlassenschaften der Khmerkönige. Was Macchu Piccu für Peru und Palenque für Mexiko, das ist Angkor Wat für Kambodscha! Dabei ist der unzweifelhaft wundervolle antike Tempelkomplex hier nur einer von Vielen und nicht Wenige meinen, andere Städte und Tempel hier könnten Angkor Wat das Wasser reichen...
Unsere Helden werden also ein paar Tage in Siem Reap - dem unbestritten wichtigsten Touristenzentrum des Landes - verbringen. Am Rande der leider schon etwas überentwickelten Stadt erholen sie sich von den Strapazen der Tempeltour im Norden, um anschließend die nächste dreitägige Tempel- und Ruinenbesichtigungstour zu starten...
Spuren | WECHSLER haben demnach keinesfalls schon genug von dschungelüberwucherten archäologischen Sensationen und Ruinen der Extraklasse. Mit dem Tuc Tuc machen sie sich - ganz untypisch noch vor Sonnenaufgang - auf Erkundungstour in die Umgebung Siem Reaps, vorbei an lebendigen Märkten und fleißigen Bauern besuchen sie die nahegelegenen Highlights genauso, wie die weiter entfernten... Nebenbei lassen sie sich kulinarisch verwöhnen und genehmigen sich hier und da eine Massage zur Entspannung.
Folgt uns also auch beim nächsten Mal IN DIE SPUR!
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Eutin1998 (Donnerstag, 08 November 2018 05:47)
Hallo Spurenwechsler!
Ein sehr schöner Artikel, großartige Fotos! Eurer Auftriit ist weiter sehr beeindruckend! Freue mich auf weiteres!
Spuren | WECHSLER (Sonntag, 11 November 2018 12:07)
Hallo Eutin1998!
Wir sind zufrieden, wenn wir dich hier weiter glücklich machen können... Was ist denn aus deinen Plänen geworden, selbst nach Thailand oder Asien aufzubrechen?
LG und danke für's folgen!
Spurenwechsler