Spurenwechsler im Land der Sultane und Moscheen - Taiping, Kuala Kangsar & Ipoh

Bericht Nr. 37

 

Moin Moin aus Ipoh, einem der so genannten Geheimtipps in Malaysia!

Wir sitzen heute in unserem gut klimatisierten Hotelzimmer in der spannenden 700.000-Einwohner-Stadt zwischen Kuala Lumpur  und Penang  und wollen ein wenig arbeiten. Draußen ist es das erste Mal seit einer Woche etwas wolkig, die Sonne ist nicht zu sehen heute. Dennoch ist es – wir konnten uns bei unserem Frühstücksgang zu unserem Lieblings Dim Sum - Restaurant davon überzeugen – weiterhin unbeschreiblich heiß… Gerade haben wir uns von unseren nassgeschwitzten und klebrigen Klamotten befreit und erstmal kalt geduscht. Eine der besonders glücklich machenden Aktivitäten dieser Tage…

 

Gleichwohl sind wir sehr zufrieden mit unserem gegenwärtigen Gastland. Nach der eindrücklichen und spannenden Erfahrung des multikulturellen Vielvölkergemischs auf Penang  sind wir quasi über die „Dörfer“ bis hierher nach Ipoh gezogen und seither im touristischen Niemandsland unterwegs gewesen. Selten, dass man mal einem nicht-malaiischen Reisenden hier begegnet. Wir genießen es mal wieder sehr, nicht ständig auf ausgetretenen Pfaden mit den Routinen des professionellen Reisebusiness wandeln zu müssen. Auf diese Weise wähnt man sich einfach näher dran am Alltag der Malaien… Und auch hier treffen wir ein multikulturelles Völkchen an, das aus seiner unbeschreiblichen Vielfalt heraus lebt!

 

Kurz: Wir stürzen uns rein, in das malaiische Asien, gönnen uns dabei aber auch viel Auszeiten und Rückzugsmöglichkeiten und möchten unser Leben gerade mit niemandem tauschen…

 

Lasst uns gemeinsam einen näheren Blick werfen, kommt IN DIE SPUR!

 

Im touristischen Herzen von Ipoh: Westliche Altstadt, Kong Heng Square, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Im touristischen Herzen von Ipoh: Westliche Altstadt, Kong Heng Square, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Zum Abschied in Penang: Geburtstag der Weltkulturerbestadt George Town

Noch bevor wir Penang in Richtung Süden verlassen, haben wir mal wieder Glück: Wir erleben noch den World-Heritage-Day 2018. George Towns Altstadt mit samt ihrer kulturellen Vielfalt  feiert am Abend des 07. Juli ihren 10. Weltkulturerbetag – wir haben es natürlich nicht gewusst. Schon tagsüber sehen wir aber in diversen Straßen den Aufbau von Ständen und Bühnen, Lampen und Lampions, der Verkehr wird hier und da umgeleitet und so werden wir aufmerksam auf das sich abzeichnende Abendevent. Immer wieder werden wir freundlich lächelnd angesprochen, wir bekommen Infobroschüren und Werbezettelchen und werden dazu eingeladen, das vielfältige Angebot in der Nacht aktiv zu begleiten. Na, das läuft ja wie geschmiert, wir freuen uns auf das Fest.

 

Als wir am Abend durch Chinatown streifen, ist alles festlich beleuchtet und voll. Wir erleben eines der schönsten Straßenfeste, an das wir uns in der näheren Vergangenheit erinnern. Die Menschen schlendern ausgelassen und friedlich durch die Gassen, laufen die zahlreichen Stände ab und erhalten förmlich im Minutentakt Kultur pur! Wir sehen kunstvoll geschnitzte chinesische Drachen, Darbietungen der klassischen Chinesischen Oper oder atemberaubenden Kostümtanz wie jenen des „Tanzenden Löwen“. Immer wieder steigt uns der Duft von Köstlichkeiten in die Nase, probieren wir uns durch die kulinarischen Schätze des Abends, die genauso vielfältig sind, wie das Programm. ‚Wieviel kann man essen?‘ ist die Leitfrage, während wir gebratene Dumplings mit feurig-scharfer Curry-Paste genießen. Wir sind hingerissen und verfolgen die japanischen Trommler mit ihren durchdringenden Rhythmen oder die klassischen thailändischen Tänze

 

Die fabelhaften Garküchenstände... George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Die fabelhaften Garküchenstände... George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Reismehlpfannküchlein mit Shrimps und Nüssen, George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Reismehlpfannküchlein mit Shrimps und Nüssen, George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Immer wieder werden Vorführungen der klassischen Künste geboten, George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Immer wieder werden Vorführungen der klassischen Künste geboten, George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Vorbei an einer Bühne mit klassischem chinesischem Puppenspiel – die Puppen werden von zwei Spielern an dünnen Holzstangen von unten bedient, während Musiker und Geräuschmacher sowie ein Sprecher im Hintergrund die dramatische Akustik beisteuern – laufen wir der Armenia-Street entgegen. Auf zig Bühnen oder an einfachen Ständen mit Tischen und Stühlen präsentieren hier die Menschen der Stadt ihre vielfältigen kulturellen Handwerke und Fertigkeiten. Die Besucher werden aufgefordert aktiv mitzumachen und so sticken, singen, tanzen oder kochen und backen die Menschen hier gemeinsam in der heißen Nacht. Die Stimmung ist – getragen von einer großen Leichtigkeit und multikulturellen Selbstverständlichkeit – herausragend. Man wird von der wunderbaren Atmosphäre mitgerissen, hat viel zu sehen und der Schweiß läuft – wenigstens uns – in Strömen den Rücken hinab und wir sind für jeden Windzug dankbar.

 

Wir naschen mal wieder - ein erstes Mal - chinesische Reismehlpfannküchlein mit Krabben und Nüssen, als wir auf eine große Bühne zusteuern, auf der eine malaiische Männergruppe – nur eine Frau sorgt für eine, dafür beeindruckende, weibliche Stimme - in zwei Reihen vor dem Publikum sitzt. Sie singen, musizieren und klatschen im Sitzen - eindrucksvoll per Lichtinstallation inszeniert - und stecken das Publikum unnachahmlich an. Eine große Menge Publikum hat sich hier inzwischen eingefunden und ist begeistert – anders kann man es nicht sagen! Überhaupt ist der gesamte Abend eine Wucht. Man merkt den Menschen hier einfach an, wie stolz man auf diese vielfältige und zurecht ausgezeichnete Kultur ist – und das können sie auch! Die gesamte Stadt scheint auf den Beinen und das Angebot in dieser traumhaften Kulisse der Altstadt ist schlicht umwerfend.

 

Zurück in unserem Kiez – langsam findet das Fest ein zeitliches Ende - nehmen wir endlich ein kühles Bier. Aaahhh… Wie das jetzt zischt und runtergeht! Was für ein Abschied von George Town, Penang!  Fantastisches Event, klasse Stadt! Hier sind wir sicher nicht das letzte Mal!

 

Ein traditionelles chinesisches Puppenspiel... George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Ein traditionelles chinesisches Puppenspiel... George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Malaiische Klänge und Gesänge, George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Malaiische Klänge und Gesänge, George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Der Tanzende Löwe - vorne meist ein kleiner, hinten ein starker Mann...  George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Der Tanzende Löwe - vorne meist ein kleiner, hinten ein starker Mann... George Town, Penang, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Taiping und der malaiische Alltag – Im Zentrum des früheren Zinnbooms

Wir machen uns also auf den Weg und fahren mit dem Zug weiter nach Taiping, in das es nur selten Touristen aus dem Ausland zu verschlagen scheint. Die in unserem Reiseführer als „angestaubte Schönheit“ titulierte 220.000-Einwohner-Stadt kann mit ein paar schönen Straßenzügen, Tempeln und chinesischen Storehouses aufwarten. Dazu entdecken wir während unserer Tage wirklich hervorragende Restaurants oder Garküchen. Neben wenigen Kolonialgebäuden und dem Charme einer „ganz normalen malaiischen Stadt“ mit vielen freundlichen Menschen aber wenigen echten Sehenswürdigkeiten besticht sie vor allem mit einer bewegten Geschichte.

 

So war Taiping im 19. Jahrhundert unter dem Namen Larut einst das erste Zentrum der malaiischen Zinnindustrie, die gut ein Jahrhundert lang der größte Zinnproduzent der Welt bleiben sollte. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wusch man hier - maßgeblich chinesische Einwanderer - das begehrte Metall erfolgreich und gewinnbringend aus der Erde, wurde die Stadt zu einem führenden Wirtschaftsstandort. Sie war bis 1937 Hauptstadt der Provinz Perak. Die erste Eisenbahn Malaysias fuhr von hier aus an die Küste. Die ersten Zeitungen Malaysias wurden hier gedruckt… Allerdings brachten die wirtschaftlichen Höhenflüge auch Konkurrenzkriege zweier chinesischer Geheimgesellschaften um das Zinn und Wasserrechte mit sich, die zu den fast 25 Jahre währenden Larut-Kriegen führten, die mit der militärischen Beilegung und der Umbenennung Laruts in Taiping (respektive: Stadt des ewigen Friedens) endeten.

 

In den Senken der alten Zinnminen hat die Stadt einen wunderbaren Lakegarden mit Seen und Grünflächen angelegt, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
In den Senken der alten Zinnminen hat die Stadt einen wunderbaren Lakegarden mit Seen und Grünflächen angelegt, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Im Hintergrund thront stets der Gunung Hijau, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Im Hintergrund thront stets der Gunung Hijau, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Das Zinn lag direkt unter der Erdoberfläche und konnte von Hand ausgewaschen werden... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Das Zinn lag direkt unter der Erdoberfläche und konnte von Hand ausgewaschen werden... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Erst als die Zinnvorkommen in Taiping weitgehend ausgeschöpft und im Kinta-Valley bei Ipoh die einst größten Zinnvorkommen der Welt entdeckt wurden, verlor die Region langsam an Bedeutung, Ipoh stieg auf und löste letztlich Taiping auch als Hauptstadt von Perak ab. Noch heute kann man in Taiping diese einstige Bedeutung hier und da erkennen (Kolonialbauten und chinesische Storehouses), stößt man gelegentlich auf die Geschichte des Zinnbooms. So verfügt die Stadt heute über einen der schönsten und wirklich bemerkenswertesten Parks weit und breit und zwar genau dort, wo einst das Metall abgebaut wurde: Direkt auf dem früheren Minengelände. Der Park ist in seinen Ausmaßen riesig und in seinem Wert für gestresste Stadtmenschen – mittlerweile kommen sie auch wieder zahlreich aus Kuala Lumpur - einfach nicht zu unterschätzen. Wir laufen zweimal hier hindurch, bestaunen die ausufernd großen Seerosenteiche, die Seen sowie die schön angelegten und gut genutzten Grünanlagen. Ein Zoo hat sich hier eingerichtet, am Morgen kommen Chinesen zum Tai-Chi und viele Jogger nutzen den Park für ihren Sport. Ein beeindruckender Naherholungsraum, der unmittelbar in die dschungelbewachsenen Hänge des Gunung Hijau übergeht.

 

Wir nutzen Taiping für ein paar geruhsame Tage, waschen unsere Klamotten und lassen uns treiben. Wir sind erstaunt, was für ein reichhaltiges und qualitativ hochwertiges kulinarisches Angebot auch in diesem Ort zu finden ist und können uns nicht sattprobieren an den vielzähligen unterschiedlichen Küchen hier… Aber auch die Auslagen in den Storehouses – Getrocknete kleine Fische, bunte Gewürze und intensive Pasten - machen unsere Stippvisiten niemals langweilig. Wir beschließen etwas länger zu bleiben und von hier aus noch den ein oder anderen Ausflug in die Umgebung zu machen…

 

Exotische Auslagen, die gänzlich andere Düfte mit sich bringen, als wir das gewohnt sind... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Exotische Auslagen, die gänzlich andere Düfte mit sich bringen, als wir das gewohnt sind... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Ein großartiger Glasnudelsalat nach thailändischer Art, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Ein großartiger Glasnudelsalat nach thailändischer Art, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Perfeker Ort zum Wäschetrocknen... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Perfeker Ort zum Wäschetrocknen... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Bukit Larut – Malaysias erste Hillstation

Zunächst geht es direkt in die angrenzenden Berge, auf den Gunung Hijau. Hier haben die britischen Kolonisatoren bereits 1884 versucht, mit der ersten Hillstation auf der Halbinsel – früher Maxwell Hill – der heißen Luft der Ebene zu entkommen. Man kann es nachvollziehen! Heute heißt der Ort Bukit Larut. Auf gut 1.200 m Höhe ist es hier – ähnlich wie auf dem Penang-Hill – deutlich angenehmer.

 

Wir laufen zunächst quer durch den Lake Garden von Taiping an den Fuß des Berges und müssen gestehen, dass wir uns etwas verrechnet haben. Die Strecke ist viel weiter als gedacht… Wir chartern - plitschnass geschwitzt - zwei Plätze in einem Jeep, der hier fast stündlich, zu unserem Leidwesen gerade jetzt zweistündlich fährt. Da wir also etwas Zeit haben, essen wir noch eine Bihunsuppe, laufen ein paar Meter in den Berg hinein und beschauen uns die hiesigen Baumriesen, die bereits jetzt, am Fuße des Dschungelgebiets, beeindruckend dastehen. Die Luft ist hier im Wald deutlich angenehmer, das Klima hat sich sofort verändert. Als wir aus dem Wald zurückkehren und uns noch über schöne Vögel freuen, sehen wir sie: Eine große Gruppe von Makaken bewegt sich durch den kleinen Bach, erst schwimmend, dann verspielt und tobend in unsere Richtung. Wir gehen quasi mehrere Meter aneinander vorbei, als sei die Begegnung hier ein ganz normales Unterfangen. Wenigstens für uns ist es das aber nicht… Es ist vielmehr sehr eindrücklich dieser wilden Affenhorde in ihrer natürlichen Umgebung so nah zu sein und sie spielen und tollen zu sehen. Viele Jungtiere sind dabei, auch Babies, der Chef der Bande ist leicht auszumachen. Sie scheinen an Menschen gewöhnt, betrachten uns zwar hier und da misstrauisch, lassen sich aber in ihrer mehr als gemächlichen Bewegung in den Wald hinein nicht weiter stören… Weiter oben werden wir neben tollen Schmetterlingen und zahlreichen Blutegeln – wir kommen darauf zurück - später noch Brillenlanguren beobachten können.

 

Zahlreiche Gebäude der ältesten Hillstation in Malaysia schmiegen sich an den Berg, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Zahlreiche Gebäude der ältesten Hillstation in Malaysia schmiegen sich an den Berg, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Wer möchte kann hier oben auch ein paar einsame Nächte verbringen... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Wer möchte kann hier oben auch ein paar einsame Nächte verbringen... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

Ich kann mich an diesen wunderschönen lebendigen Bäumen nicht sattsehen... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Ich kann mich an diesen wunderschönen lebendigen Bäumen nicht sattsehen... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Als es soweit ist, brechen wir mit einem vollbesetzten Jeep zu der gut 13 km langen Serpentinenstrecke auf. Zwei Engländer, eine Schweizerin und ein Malaie aus Kuala Lumpur begleiten uns. Über gut 70 teils wirklich extremst spitze Haarnadelkurven geht es in einer halben Stunde rustikal den Berg hinauf. Ein Katzensprung sollte man meinen, aber was wir als Erleichterung für den Aufstieg betrachtet haben, erweist sich als Ruckel- und Schüttel-Tortur. Der Fahrer nimmt jede Kurve dermaßen rasant, dass die Bihunsuppe in unserem Magen den Rückwärtsgang sucht… Als wir am Resthouse auf gut 1.000 m ankommen, ist uns wirklich übel und wir müssen uns ein paar Minuten erholen…

 

Als die frische Luft in unserem Inneren wieder etwas Ordnung hergestellt hat, betrachten wir die Szenerie: Ein paar Gebäude stehen verteilt in einer beinahe magischen Landschaft aus grünen Wiesen, wunderschönen Farnen, hohen Nadelbäumen und riesigen Felsen. Was für eine wunderschöne Berglage. Wären jetzt nicht Schleierwolken aufgezogen, die den Horizont in diesiges Grau verwandelt, der Blick hinunter auf Taiping – und wie man hört an guten Tagen sogar bis zur Küste - wäre sicher traumhaft schön… Da wir nur drei Stunden Zeit haben bis der Jeep zurückfährt und wir gemeinsam mit der Schweizerin zum Gipfelpunkt auf knapp 1.450 m hinauflaufen wollen, müssen wir uns jetzt aufmachen. Es geht entlang einer gut ausgebauten Wegstrecke über 400 Höhenmeter einen teilweise recht steilen Pfad entlang, mitten durch die hiesige Natur, die jetzt immer dichter wird, so dass man nur selten in die Weite blicken kann. Wir kommen ganz schön ins Pusten – Schwitzen versteht sich ohnehin -, genießen aber die wundervolle Luft hier oben, die vor allem nach feuchter Nadelwaldvegetation duftet. Immer wieder sehen wir schöne Schmetterlinge, einmal kurz auch Affen – aber sie sind scheu hier oben, kreischen, als sie uns bemerken und springen von Baum zu Baum aus unserem Blickfeld…

 

Zahlreiche schöne Schmetterlinge umfliegen und währen der Wanderung, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Zahlreiche schöne Schmetterlinge umfliegen und währen der Wanderung, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Selten, dass der Wald einen Weitblick freigibt, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Selten, dass der Wald einen Weitblick freigibt, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

Eine Makakenhorde kreuzt unseren Weg nimmt von uns aber kaum Notiz... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Eine Makakenhorde kreuzt unseren Weg nimmt von uns aber kaum Notiz... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Auf dem Gipfel, hier stehen riesige Sendemasten, ist es nicht sonderlich attraktiv, also kehren wir schnell um und beschließen einen kleinen Seitenweg zu einem gerade einmal 100 m entfernten Peak hinein zu laufen. Der Weg ist schmal, der Boden feucht und grasbewachsen und die Mädels haben nur Sandalen an. Aber die 100 m?! Wir kommen gerade mal 10 Meter weit… In kürzester Zeit haben uns Blutegel  im Rahmen einer wahren Invasion gekapert, haben sich an unseren Füßen, den Beinen und jetzt auch an den Händen festgesaugt. Zuerst versuchen wir noch, die kleinen dehnbaren und kaum zu greifenden Viecher abzuschütteln oder eins nach dem anderen abzuziehen, aber dann realisieren wir: Hier sind wir chancenlos angesichts von Hundertschaften… Erstmal raus hier, sonst sind die gleich überall! Wir treten panisch den Rückweg an und sehen an der Straße, dass wir tatsächlich zusammen wohl an die 20 Egel an uns hängen haben – und das mögen wir ja so gar nicht…

 

Hastig und hektisch versuche ich einen nach dem anderen zuerst von meinen Unterschenkeln abzuziehen, so lange die sich da noch nicht voll reingesaugt haben. Dann nehme ich mir einen nach dem anderen an meinen Socken vor – und ich bin heilfroh, dass ich im Gegensatz zu den anderen beiden Socken anhabe… Aber was helfen die schon, Blutegel ziehen sich – indem sie sich wie eine Nadel verdünnen - auch durch die engsten Maschen und ich muss am Ende tatsächlich meine Socken ausziehen und die letzten Egel von den Füßen abzuziehen. Derweil saugen die sich ständig an den Händen fest, wenn sie denn abgezogen sind… Ekelhafte Viecher und ich werde nie verstehen, wie man sich die Dinger bei vollem Bewusstsein und freiwillig an die Krampfadern setzen lässt… Es dauert eine Weile bis wir uns alle befreit haben und den Ort doch ziemlich ernüchtert verlassen. So viel Abenteuer ist nun auch wieder nicht nötig… Einzelne Exemplare identifizieren wir tatsächlich erst später noch an Armen und Getränkeflaschen… Was für ein Schei… - haben wir so extrem auch noch nicht erlebt.

 

Ein kleines Kunstwerk der Natur... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Ein kleines Kunstwerk der Natur... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Man kann in dem Areal immer wieder - auch ganz ohne Blutegel - Wege in die Natur beschreiten, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Man kann in dem Areal immer wieder - auch ganz ohne Blutegel - Wege in die Natur beschreiten, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

Auf dem Rückweg zur Stadt: Der Blick zurück auf den üppig bewachsenen Gunung Hijau, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Auf dem Rückweg zur Stadt: Der Blick zurück auf den üppig bewachsenen Gunung Hijau, Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Jetzt aber schnell, uns läuft die Zeit davon… Nicht auch noch den Jeep verpassen. Aber alles geht gut, wir sind drei Stunden durch den Dschungel hier gewandert und auch die Rückfahrt war deutlich angenehmer, weil angesichts der Steilheit hier, die Kurven moderat genommen werden müssen… Insgesamt muss man sagen, dass wir den Wert der Natur hier – sie muss uns ja nicht gleich mit Egeln überfallen - doch sehr zu schätzen wissen, wenn wir – so wie gerade – viel im städtischen Raum unterwegs sind… Auch dieser Ausflug war sehr schön und hat sich gelohnt!

 

Kuala Kangsar – Sultansstadt und eine der schönsten Moscheen Malaysias

Schon einen Tag später machen wir uns in den Nachbarort auf, nach Kuala Kangsar. Mit einem klapprigen und arg vibrierenden lokalen Bus fahren wir - auf gut ausgebauten Straßen - durch die bergige und durch und durch grüne Landschaft in die kleine aber hübsche Stadt. Kuala Kangsar hält neben einem freundlichen und ebenfalls von Storehouses geprägten Innenstädtchen ein paar aufregende Sehenswürdigkeiten bereit und wäre durchaus auch einen Aufenthalt über mehrere Tage wert gewesen…

 

Die Stadt ist Sitz des Sultans von Perak. Jawohl, das gibt es hier noch und ich muss an meine Kindheit zurückdenken: Da gab es doch diese TV-Produktion - Sandokan, der Tiger von Malysia... Ein Hauch von Sandokan  jedenfalls umweht uns hier... Neben einem wunderschönen, leider nicht zu besuchenden, Sultanspalast, einem sehenswerten und wunderschön beherbergten Sultansmuseum fasziniert aber vor allem die im maurisch-mogul-indischen Stil erbaute Ubudiah-Moschee. Sie zu besuchen kann in einem Land, das nicht für Fußgänger gemacht ist, allerdings ganz schön anstrengend sein… Wir entschließen uns den wohl einige Kilometer langen Weg per pedes zurückzulegen und das in der prallen Sonne…

 

Blick auf die Uferpromenade und den Sungai Perak, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Blick auf die Uferpromenade und den Sungai Perak, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Das in einem schönen Gebäude und Garten untergebrachte Sultansmuseum, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Das in einem schönen Gebäude und Garten untergebrachte Sultansmuseum, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

Schon von Weitem eine Augenweide: Die Ubudiah Moschee, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Schon von Weitem eine Augenweide: Die Ubudiah Moschee, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Wir laufen aus der Stadt heraus – der Weg über eine kleine Brücke hat, wie überhaupt große Teile der Strecke keine Fußgängerwege – und erstmal in den begrünten Park Kuala Kangsars hinein. Die Flüsse Kangsar und Perak, letzterer schon ein beeindruckender Strom, treffen hier aufeinander und verlaufen nun stets parallel zu unserem Weg. Vorbei an ausgemusterten Panzern und Kampfflugzeugen – die Stadt scheint militärische Bedeutung zu haben – laufen wir am Straßenrand zuerst zum Museumsgebäude – einem schönen und prunkvoll gebauten Palast. Durch eine Allee von Palmen hindurch geht es jetzt der Moschee entgegen. Schon von Weitem zeigen sich uns ihre goldenen Zwiebeltürmchen und schlanken Minarette. Ihre architektonische Schönheit ist bemerkenswert…

 

Wir laufen – klitschnass geschwitzt – auf die im Jahre 1917 fertiggestellte Moschee zu und suchen uns erstmal ein schattiges Plätzchen. Einlass für Gäste ist ohnehin erst in gut 45 Minuten, so können wir uns zunächst erholen, einen Schluck Wasser trinken und das Bauwerk von allen Seiten bewundern. Sie glänzt und strahlt in der Sonne und hat tatsächlich ein magisches Antlitz. Hochwertiger Marmor, vor allem aber seine schön geformten maurischen Bögen und die Zwiebeltürme sind sehenswert. Immer wieder sehen wir Gruppen muslimischer Frauen und Männer aus der Moschee kommen und man merkt: Viel Besuch von westlichen Touristen hat man hier sonst nicht… Aber die Menschen sind freundlich, lächeln uns nett zu und bedanken sich gar für unser Kommen. Man muss schon sagen, dass uns hier in Malaysia fast überall sehr viel Nettigkeit begegnet – sagenhaft! Wir fühlen und nun eingeladen, das Gelände zu betreten und schon kurz vor 15:00 Uhr im Außenbereich zu besichtigen. Ein wenig sind wir unsicher, so viele Moscheen haben wir von innen auch noch nicht besucht – mal in Gelsenkirchen  und Duisburg  eine, mal in Berlin - und wir wissen nicht recht, wie man sich hier im Einzelnen verhält. Magda  jedenfalls wirft sich ein Strandtuch über den Kopf und simuliert einen Hidschab, ich verlängere meine kurze Hose per Zip und rein geht’s. Ach so, vorher noch die Schuhe aus… Ganz wichtig!

 

Wir sind begeistert, wie freundlich und unvoreingenommen man uns - auch - an der Ubadiah Moschee begegnet, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Wir sind begeistert, wie freundlich und unvoreingenommen man uns - auch - an der Ubadiah Moschee begegnet, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Die recht kühlen Vorhallen mit Marmor und maurischen Bögen... Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Die recht kühlen Vorhallen mit Marmor und maurischen Bögen... Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Im Inneren der Moschee, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Im Inneren der Moschee, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Es ist nicht viel los jetzt hier. Ein paar Frauen unterhalten sich oder nutzen das WiFi (!), auch sie lächeln uns freundlich an, die Türen stehen sperrangelweit offen. Wir betreten den Gebetsraum, der von vier Seiten zugänglich und eher schlicht gehalten ist. Wir sind allein. Der runde Raum mit hoher, sehr schöner Decke – ein riesiger Kronleuchter hängt zentral von ihr herab – ist vollständig mit Teppich belegt. Stellwände trennen den Bereich der Männer von dem der Frauen – man kann sich hören, sehen aber wohl nicht. Hinter der Wand lugt jetzt ein Junge hervor, lächelt uns ebenfalls an und schaut, was wir wohl so machen hier… Er ist neugierig und folgt uns mit lebendigen Augen… Im Hintergrund sehen wir die Gebetsnische, die man Mihrab nennt. Sie ist dem Imam vorbehalten, dem Vorbeter, dem die Gläubigen beim Gebet nachsprechen. In ihr beginnt nun ein älterer Herr mit dem Staubsauger für Ordnung zu sorgen… Er scheint uns gar nicht zu beachten…

 

Eine Minbar (nur ein Signifikant macht den wichtigen Unterschied), die Kanzel, sehen wir in der Nische stehen, von der aus der Imam nur vor dem Freitagsgebet – der Freitag ist der islamische Sonntag – oder an besonderen Festtagen Ansprachen hält. Der gesamte Moscheeinnenraum ist in Gebetsrichtung, der Qibla, ausgerichtet. Da selten von uns besucht, ist das schon sehr spannend, aber als uns eine ältere Frau in den umgebenden Hallen fragt, ob wir Fragen haben oder sie etwas für uns tun kann, da fällt uns ehrlich gesagt so schnell nichts ein… Dabei haben wir natürlich viele Fragen… Wir verlassen das traumhaft schöne Gebäude nachdenklich aber zufrieden, laufen weitere hunderte von Metern um den bemerkenswert großen Sultanspalast herum, ohne wirklich je einen guten Blick auf den arg abgeschirmten Palast zu erhaschen, und trinken in einem Warung – einem kleinen Familien-Restaurant – erstmal einen eisgekühlten, frisch gepressten O-Saft mit dem typischen Schuss Milch, den es hier immer dazu gibt… Es ist heiß heute – auch heute…

 

Viel zu sehen ist vom großen Palast des Sultans nicht... Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Viel zu sehen ist vom großen Palast des Sultans nicht... Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Zu Fuß sieht man einfach mehr, unter anderem die vielzähligen traditionellen Häuser aus Holz, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Zu Fuß sieht man einfach mehr, unter anderem die vielzähligen traditionellen Häuser aus Holz, Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Wir bummeln auch noch durch die Altstadt von Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Wir bummeln auch noch durch die Altstadt von Kuala Kangsar, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Insgesamt hat der - offenbar bei den Stadtplanern nicht wirklich vorgesehene - Rundgang von Kuala Kangsar bis hierher zu den Palästen & der Moschee und zurück echt Spaß gemacht. Dass man das allerdings zu Fuß tun kann, das ist den Menschen hier echt noch nicht in den Sinn gekommen und man muss zugeben, es ist in der Hitze hier auch ein Hasardeursakt… Wir werden jedenfalls angestarrt wie eine Fata Morgana und der Wachmann vor dem Sultanspalast scheint echtes Mitleid mit uns zu haben, als er uns mitteilt, dass der Palast nicht mal zu besichtigen ist… Wir fanden es dennoch klasse – ein lohnenswerter Ausflug!

 

Wenn sich ein Geheimtipp als Highlight entpuppt: Ipoh

Natürlich war uns klar, dass auch der nächste Ort – Ipoh – ein echter Renner werden würde… Von vielen als Geheimtipp proklamiert, hat sich die Stadt dank ihrer historischen Fassaden, ihrer Streetart und ihres bemerkenswerten Charmes längst als Highlight herumgesprochen… Und in der Tat, sie ist dynamisch, lebendig und dennoch nicht hektisch, marode, schrabbelig und gleichwohl wunderschön. Sie besticht durch eine atemberaubende Karstfelsen-Landschaft mit Höhlen und Tempeln und ist kulturell und kulinarisch ein ebensolcher Schatz. Ein wenig gar erinnert sie an uns an das alte Berlin mit ihrem maroden Charme, den verfallenen Häusern und leerstehenden Gebäuden, mit den vielen freien, weil unbebauten und wild bewachsenen Flächen mitten in der Stadt… Gleichzeitig merkt man ihr ihre Kreativität und Lebensfreude, ihren Spaß am Leben an. Bereits nach zwei Tagen in der Stadt sind wir sehr sehr angetan und verlängern unseren Aufenthalt…

 

In der westlichen Altstadt Ipohs mit Blick auf die anschließenden Hochhaussiedlungen: Hat was von Berlin...  Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
In der westlichen Altstadt Ipohs mit Blick auf die anschließenden Hochhaussiedlungen: Hat was von Berlin... Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
In der östlichen Altstadt mit Blick auf alte Storehouses, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
In der östlichen Altstadt mit Blick auf alte Storehouses, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

Und noch ne Moschee - die älteste von Ipoh, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Und noch ne Moschee - die älteste von Ipoh, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Wir bewohnen den östlichen Teil der Altstadt, der von seinem Pendant im Westen – der etwas touristischeren Altstadt - durch den Kintafluss getrennt ist und machen uns hier zunächst an die Erkundung der Stadt, die - abgekürzt – über dieselben Vorzüge verfügt, wie George Town  oder Taiping. In alten historischen Fassaden untergebracht sehen wir zahlreiche chinesische Läden, Restaurants oder Handwerksniederlassungen, das mulikulturelle Flair – natürlich gibt es ein Little India – ist mit Händen zu greifen und unsere große kulinarische Expedition kann ihre ungebrochen großartige Fortsetzung finden… Ganz in der Nähe unseres guten Hotels liegen die Markthallen  wie der Nachtmarkt – nachts sind hier bis 3 Uhr morgens Stände und Buden aufgebaut und laden zum Shoppen sowie Schlemmen ein, tagsüber ist die Straße vor allem der Süßigkeitenkiez… Hier testen wir alle möglichen exotischen Bisquits und Mochis, probieren heißen Milch-Soya-Pudding  und schwarze Nuss-Sesam-Snacks… Sonntag laufen wir direkt hinter unserem Hotel über der offenbar größten Flohmarkt Malaysias, der mit spannenden antiquarischen sowie teils skurrilen Auslagen aufwarten kann und an allen anderen Tagen schlendern wir einfach durch die Gegend und genießen das kulinarische Feuerwerk, an dessen hoher Qualität wir uns laben, an dessen Variantenreichtum wir allerdings zu scheitern drohen…

 

Wir schlendern die westliche Altstadt ab, besuchen den touristischen Kong Heng Square sowie die zugehörige Concubine Lane, die mit allerhand Tand, Souvenirs und ziemlich teurem, szenigem Ambiente aufwartet. Wir laufen die Kolonialgebäude – der obligatorische britische Uhrenturm, die City Hall und der High Court – und großen Moscheen – Masjid Panglima Kinta oder Masjid Sultan Idris Shah II - ab, besuchen Little India und werden immer wieder von schöner Streetart (Zacharevic, Eric Lai) überrascht, die an diversen Punkten der Stadt ihren kreativen künstlerischen Aspekt behauptet. So hält man es hier gut ein paar Tage lang aus und kann sich ziellos treiben lassen und all die wunderbaren Details und Aspekte des malaiischen Lebens auf sich wirken lassen.

 

Könnte auch Wedding sein... Ernest Zacharevic's Streetart, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Könnte auch Wedding sein... Ernest Zacharevic's Streetart, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Die Concubine Lane mit ihren Souvenir- und Accessoire-Shops, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Die Concubine Lane mit ihren Souvenir- und Accessoire-Shops, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Auf dem Sonntagsflohmarkt, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Auf dem Sonntagsflohmarkt, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Die atemberaubenden Höhlentempel von Ipoh

Ipoh aber wäre wohl nicht Ipoh, wenn das Ganze nicht in atemberaubender Landschaft – Karstfelsen und üppig grüner Dschungel umgeben die Stadt – stattfinden würde. So zieht es einen auch schnell hinaus in die Umgebung, die einst durch unbeschreibliche Zinnvorkommen (Kinta Valley) den Reichtum der Region begründet hat… Aber auch die kulturellen Schätze der Stadt verbergen sich hier in den zahlreichen und imposanten Höhlen und Gärten der Hügellandschaft: Bedeutende, teils altehrwürdige Tempel sind hier ein Ziel und genau die wollen wir jetzt erschließen. Direkt vor unserem Hotel mieten für die nächsten Stunden - für etwa 20,- € - ein Taxi, das uns zu den weit entfernten und weit auseinanderliegenden Sehenswürdigkeiten fahren soll. Der indische Fahrer entpuppt sich als außerordentlicher Glücksfall, ist atemberaubend nett und freundlich und schwärmt erstmal von Deutschland… Nur mit der WM hat es dieses Mal ja nicht so geklappt… Er lacht herzzerreißend und nimmt einem damit den Schmerz… Zudem schimpft er wie ein Rohrspatz auf Uber – jenes Unternehmen das nicht nur in Ipoh das Taxiwesen scheinbar ziemlich ruiniert hat – und ist ein sprudelnder Quell an Informationen zur Rolle der indischen Community in Ipoh.

 

Die Zeit vergeht also wie im Fluge und der ohnehin nur 6 km entfernte und so an die 120 m hohe Kalksteinfels Gunung Tasek taucht rasend schnell vor uns auf. Doch bevor wir ihn besteigen, geht es erstmal in ihn hinein. Seine Höhlen, die den Perak Tong-Tempel beherbergen, gehören zum Schönsten, was die hiesigen Höhlentempel hergeben und das ist viel. Bereits der Einstieg zur Höhle ist atemberaubend: Vor uns sitzt – in einem großen natürlichen Gewölbe - ein annähernd 13 m hoher goldener Sitzender Buddha, umrahmt von weiteren buddhistischen wie chinesischen Legenden- und Götterfiguren. Die Höhlenwände sind eindrucksvoll mit bunten Figuren aus der chinesischen Mythologie bemalt und rechts von uns sehen wir einige Offizielle, die scheinbar den Tempel betreuen. Sie nicken uns freundlich zu. Es geht von hier aus am Hauptaltar vorbei und weit in den Berg hinein, zahlreiche kleinere Höhlen verzweigen sich tief in das Innere. Wir sehen Altäre und Figuren, Wandzeichnungen und Treppen, die uns immer weiter nach oben führen. Es geht schließlich auf unzähligen Stufen aus der Höhle hinaus und bei einem schweißtreibenden Aufstieg bis auf den Gipfel des Felsens hinauf – eine Reihe von Plattformen bietet fantastische Weitsichten auf die hier überwiegend industriell genutzten Stadtviertel sowie die weitere Karstlandschaft. Ein herausragend schöner Ort – innen wie außen.

 

In der Haupthalle des Gua Perak Tong Höhlentempels, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
In der Haupthalle des Gua Perak Tong Höhlentempels, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Auch tief in der Höhle dominieren buddhistische Figuren und chinesische Legenden... Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Auch tief in der Höhle dominieren buddhistische Figuren und chinesische Legenden... Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Der Blick von einer der Plattformen auf dem Gunung Tasek, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Der Blick von einer der Plattformen auf dem Gunung Tasek, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Unser Fahrer kündigt noch während der Fahrt seine Lieblingshöhle an, die diese Position vor allem aufgrund des an sie angeschlossenen Gartens innehabe. Wir sind neugierig geworden und laufen die weitausholenden Treppenstufen zu dem beeindruckenden Eingang der Kek Lok Tong-Höhle hinauf. Vor uns öffnet sich eine noch weit größere und ebenfalls beeindruckende Haupthöhle, die einer riesigen Kathedrale gleich, eine fantastische Raum-Atmosphäre verströmt. Wir durchschreiten sie ehrfurchtvoll, lauschen den hallenden Tönen, laufen ihren Altar sowie die zugehörigen chinesischen Götterfiguren ab und kommen zum mittleren Bereich, der – effektvoll beleuchtet – zum engsten Höhlenabschnitt gehört. Von hier aus öffnet sich nun erneut der Blick in eine weitere gigantische natürliche Felsen-Halle, aus dessen Öffnung – einem riesigen runden Fenster gleich – sich ein grünes Gartenareal samt Teich in einer wundervollen Karstfelsenlandschaft zeigt. Was für ein faszinierender Anblick, den auch ein goldener Sitzender Buddha  von seinem Standpunkt aus zu genießen scheint – wohl auch, weil hier permanent ein angenehmer, kühlender Windzug durch die gesamte Höhle streift… Die seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Tempel genutzte Höhle zeigt in schlichtem Dekor eine ganze Reihe von sehenswerten Figuren, hat aber auch ein paar natürliche Schätze in petto: Mächtige, von gelb einfallendem Licht effektvoll beleuchtete Stalaktiten-Ensembles rahmen den Höhlentempel von einer Seite ein und erinnern daran, dass dieser heutige Kultort – einst wie heute – in einem natürlichen Refugium Platz hat. Der Blick hinaus in den schönen Garten ist wunderbar, wäre da im Hintergrund – wirklich ganz weit weg – nur nicht das nächste Zementwerk im Bild… Offenbar eine Schlüsselindustrie in dieser Gegend.

 

Wir machen uns noch weiter in den Süden der Stadt auf und fahren zu einer Reihe weiterer Höhlentempel, die am Fuße des Gunung Rapat zu finden sind. Bereits der erste Tempel – der Ling Sen Tong – macht Freude, er ist durch unfassbar bunte und skurrile Figuren, glückliche Buddas, zahlreiche brennende Kerzen, Räucherstäbchen und rauchende Spiralen gekennzeichnet, die einen ganz benebeln… Offenbar hat auch der Höhlenraum ziemlich darunter gelitten. Seine Decke erscheint schwarz verbrannt, als habe hier erst kürzlich ein ordentliches Feuer gewütet… Aber der Tempel ist ansonsten in Ordnung, wird offenbar stark frequentiert und kann daher mit wahnsinnig viel Atmosphäre punkten. Wir sehen hier unglaublich viele Details wie furchterregende Drachen, einen großen Liegenden Buddha auf dem Dach oder die große stehende Figur der Göttin Kuan Yin.

 

Chinesische Gottheiten im Kek Lok Tong-Höhlentempel, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Chinesische Gottheiten im Kek Lok Tong-Höhlentempel, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Effektvoll beleuchtet glänzt die Tropfsteinhöhle mit samt ihren Stalaktiten eindrucksvoll, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Effektvoll beleuchtet glänzt die Tropfsteinhöhle mit samt ihren Stalaktiten eindrucksvoll, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

Wie in einer Kathedrale: Kek Lok Tong-Höhle, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Wie in einer Kathedrale: Kek Lok Tong-Höhle, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Direkt nebenan steht einer der ältesten Höhlentempel - der Nam Then Tong -, der hier seit 130 Jahren mit seinen imposanten Altaren und eindrücklichen Götterfiguren für eine bemerkenswerte Stimmung sorgt. Wir sehen zahlreiche alte Holztreppen, die hier die einzelnen Höhlen miteinander verbinden und laufen über zahlreiche Stufen den Berg hinauf. Neben ein paar leerstehenden Höhlenkammern haben wir erneut einen weitern Blick auf Stadt und Landschaft und sehen weit hinten einen weiteren Tempel, offenbar hinduistisch geprägt... Überhaupt kommt man - was Tempel angeht - hier kaum an ein Ende, sogar tibetanische Tempelanlagen von enormem Ausmaß gibt es hier und überhaupt noch viele weitere Höhlen, die wir gar nicht alle zu besichtigen in der Lage sind... Ipoh  lohnt sich schon als Stadt sehr, berücksichtigt man sein vielfältiges Umland und die Möglichkeiten hier, ist die Stadt einen Besuch mehr als wert!

 

Am Fuße des Gunung Rapat: Der Ling Sen Tong Höhlentempel, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Am Fuße des Gunung Rapat: Der Ling Sen Tong Höhlentempel, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Haupthöhle des 130 Jahre alten Nam Thean Tong Tempels, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Haupthöhle des 130 Jahre alten Nam Thean Tong Tempels, Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)


Empfehlungen

 

Unterkunft

 

Taiping

  • Wir waren recht zufrieden im Sojourn Beds & Café, 54 Jalan Kota, Tel. 0060 (0)12-464 3443, www.sojournbc.com - ein nettes hostelmäßiges Guesthouse mit sehr schönen Gemeinschaftsunterkünften, funktionalen und sauberen Gemeinschaftsbädern. Leider sind gerade die DZ ohne Fenster und daher düster und der große Kühlschrank im Café funktioniert nicht... Aber Lage, Preis-Leistung und Atmosphäre sind klasse.

Ipoh

  • Wir empfehlen in Ipoh  das French Hotel, 60-62 Jalan Dato Onn Jaafar, Tel. 0060 5-241 3030, www.frenchhotel.com.my  - ein fast schon als Business-Hotel beschreibbares Hotel von hoher Qualität, guter Lage in der östlichen altstadt, großen Zimmern und einigen Extras (Kaffee, Wasserkocher, Regendusche, TV sowie einem angeschlossenen Restaurant/Café). Leider fällt die Rezeption in Sachen Freundlichkeit hinter den Bewohnern der Stadt zurück... Gleichwohl haben wir uns hier eine Woche sehr wohl gefühlt.

 

Speisen

Es ist fast müßig zu betonen, dass die Vielfalt an guter Küche zu groß ist... Wir beschränken uns auf unsere Favoriten:

 

Taiping

  • Direkt gegenüber vom Hostel Sojourn BC  findet sich eine ganze Sammlung von Garküchen unter dem Namen Restaurant Prima Taiping, Ecke Jalan Kota/Jalan Manecksha. Hier erhält man eine ganze Reihe wirklich sehr guter Gerichte, man muss sich nur umschauen und auf die Sachen zeigen. Der gesamte Sitzbereich wird mit Getränken zentral versorgt... Nett hier!
  • In unmittelbarer Nähe links von Sojourn BC findet sich das ganz hervorragende thailändische Restaurant Western & Thai Cuisine, 48, Jalan Kota. Probiert den Glasnudelsalat  und die Tom Yum Goong - zum Hinknien...
  • Noch ein Stückchen weiter und über die Straße rüber befindet sich das ganz ausgezeichnete Sushi Restaurant Wasabi Sushi Mini Japanese Restaurent, Ecke Jalan Manecksha/Jalan Kota, Tel. 0060 (0)12-655 6647. Alles sehr frisch und kreativ...
Ein richtig klasse Sushi - sieht man mal von der Majo ab, die man zum Glück abkratzen kann... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Ein richtig klasse Sushi - sieht man mal von der Majo ab, die man zum Glück abkratzen kann... Taiping, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
  • Interessante malaiische Spezialitäten gibt es noch ene Ecke weiter bei Nafis Kitchen Restaurant, noch eine Ecke weiter an der Ecke Jalan Kota/Jalan Tokong, wo man auch sehr nett bedient wird... Hier gibt es diesen spannenden Nachtisch: Laichee Kang.

Ipoh

  • Haushoher Favorit und von uns mehrfach aufgesucht ist das mit Superlativen zu überschüttende Dim Sum Restaurant Foh San, 51 Jalan Leong Sin Nam in der östlichen Altstadt. Tel. 0060 (0)5-254308. Auswahl, Ambiente und Freundlichkeit der Leute hier sind gigantisch, erst recht, wenn sie einen schon etwas kennen... Fantastische Auswahl an Dim Sum in kleinen Bambuskörbchen (inkl. eines hervorragenden scharfen und pikanten Dips), die u.a. in einem Wägelchen permanent herumgefahren und angeboten werden. Man trinkt dazu Tee, der genauso wie die ausgewählten Dim Sum auf einer Karte markiert und später abgerechnet wird. Es kann hier voll sein, man erhält aber immer einen Platz zugewiesen... Ein Muss in Ipoh!
  • Gleich dahinter - oder ebenbürtig - rangiert der Geheimtipp - ebenfalls in der östlichen Altstadt bei der Art Lane und etwas versteckt - Ipoh Restaurant, 33 Jalan Masjid, Tel. 0060 (0)5-254 0037. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht und es hier etwas hektisch wirkt, erhält man hier großartige chinesische Küche aus der Shanghai Region. Unbedingt probieren muss man das Black Pepper Beef oder das Dried Chili Beef - herausragend! Und so günstig, wir gehen hier satt und mit Getränken (hier gibt es auch Bier!) für 6 - 7 € zu zweit raus... 
  • Malaiische Essenstände finden sich - auch hier waren wir extremst zufrieden - am Nachtmarkt, neben der Jalan Datuk Tahwil Azar, direkt beim Uhrenturm. Versucht hier mal ein Curry Mee mit Fishballs! 
  • Von einem Inder empfohlen, können wir nur bestatigen: Das Sri Ananda Bahwan Restaurant, 7, Persiaran Bandar Timah (Little India), Tel. 0060 (0)5-253 9798  ist den Besuch wert... Breite Auswahl - auch fantastisches Tagesbuffet - und sehr gute Qualität... Ein typisch indisches Ambiente und offenbar nicht häufig westliche Touristen... Klasse!
Runde 1 unseres Dim Sum-Frühstücks... Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)
Runde 1 unseres Dim Sum-Frühstücks... Ipoh, Malaysia (Foto Jörg Schwarz)

 

Allgemeines

 

Taiping

  • In der Altstadt von Taiping  sollte man sich einfach durch die Gassen treiben lassen und dem bunten und teils exotischen, dazu völlig unverstellten Treiben zusehen.
  • Es gibt eine ganze Reihe von besuchenswerten Tempeln, Moscheen oder Kirchen, herausragende Sehenswürdigkeit ist jedoch der Lakegarden, der auf den ehemaligen Zimmminenfeldern aufgebaute Park. Hier kann man Bootfahren, Tai Chi praktizieren oder dem zusehen, Laufen etc.
  • Es existiert ein Zoo, der hier vor allem auch Nachtführungen anbietet - sicher nicht uninteressant mal die nachtaktiven Jäger in der Finsternis zu betrachten...
  • Sehenswert ist die Besteigung oder die Jeeptour (Am Fuße des Berges - zu Fuß über die Jalan Kota, die Jalan Esplanade sowie die Jalan Kediaman zu erreichen, weitgehend durch den Gardenpark)   zum Bukit Larut, der ersten Hillstation Malaysias. Man erhält hier einen Einblick in die kühleren Bergregionen des Gunung Hijau, seine Flora und Fauna und kann in angenehmen Temperaturen gut ein paar Kilometer durch die üppigen Wälder wandern. Zahlreiche Affen, Schmetterlinge und Vögel... Abseits der Hauptwege auf Blutegel achtgeben...
  • Vom Lokal Busbahnhof, am Ende der Jalan Panggong Wayang, gegenüber vom Legend Inn Hotel  und der dortigen Moschee kommt man regelmäßig am Tag in gut einer Stunde nach Kuala Kangsar  und einmal am Tag (!) um 13:15 Uhr mit alten Nahverkehrsbussen auch nach Ipoh  (Reiseführer behaupten gern anderes...). Ansonsten in Richtung Ipoh vom Busbahnhof im 6 km entfernten Kamunting... 

Kuala Kangsar

  • Die Strecke vom Busbahnhof in Kuala Kangsar zum Sultanspalast - über Stadtpark, Sultansmuseum, Ubudiah Moschee - ist im Grunde nicht für Fußgänger geschaffen... Einheimische Besucher fahren mit Bussen oder PKW... Wer es dennoch macht, läuft in großer Hitze, meist ungeschützt am Straßenrand... Wir haben es dennoch getan und würden es wieder machen... Es lohnt sich.
  • der Palast des Sultans ist nicht zu besichtigen, selbst bei seiner Umrundung kann man nur wenig von ihm erheischen. Auch der alte, hölzerne Palast, der bisher noch besucht werden konnte, scheint sich derzeit in Renovierung (oder Abriss?) zu befinden... Wer hier den Rundweg um den Palast dennoch läuft, der kann gleich nach dem Haupteingang (Polizeiwache) links ein Warung  finden, sich abkühlen und etwas trinken...
  • Unbestrittener Höhepunkt ist die Ubudiah Moschee, die am Tag von 9 - 12, 15 - 16 und 17.30 - 18 Uhr auch innen besucht werden kann. Selbst wenn sie innen bescheiden gestaltet sein mag, wer Moscheen nicht auch mal von innen gesehen hat, hat sie nicht besucht!
  • Achtet im Falle des Fußweges zwischen Palast  und Moschee  ruhig mal auf die alten traditionellen Holzwohnhäuser, die hier noch immer zu sehen sind und die wirklich toll aussehen...
  • Das Sultansmuseum soll sehenswert sein - wir haben es ausgelassen, weil trotz Öffnungszeiten niemand ansprechbar für uns war...  Sehr schade.
  • Der Ort Kuala Kangsar ist ein nettes kleines Altstädtchen, das viel Charme hat und offensichtlich auch einen guten Foodcourt hat. Wir haben hier nur getrunken. Man kann ganz sicher auch hier ein paar Tage aushalten und sich durch die spannenden Gassen treiben lassen...

 Ipoh

  • Was soll man sagen zu Ipoh?  Tolle Stadt - ein Must see!
  • Wir empfehlen beide Seiten der Altstadt gleichrangig zu besuchen, sie sind unterschiedlich und dennoch beide sehenswert. Auf jeden Fall vollständig ablaufen...
  • In der Ost-Altstadt  sind der Sonntagsflohmarkt  (direkt hinter dem French Hotel, s.o., vormittags) und der tägliche Nachtmarkt  (in der Jalan Datuk Tahwil Azar) Pflichtprogramm.
  • In der Nachtmarktstrasse findet man tagsüber viele Süßspeisespezialitäten  und auch einige sehr gute Restaurants.
  • Grundsätzlich findet man in der Ost-Altstadt chinesische Läden und Geschäfte, nette Cafés und Restaurants, auch Foodcourts und den spannenden Markt.
  • In der West-Altstadt  ist es insgesamt touristischer und etwas teurer, vor allem um den Kong Heng Square  und die Concubine Lane... Auch hier gibt es am Wochenende Marktstände...
  • Dafür zeigt dieser Kiez viele historische Gebäude der Kolonialzeit und hat viel Streetart zu bieten.
  • Auch Little India  befindet sich am süd-westlichen Ende dieser Region der Altstadt.
  • Streetart  in Ipoh  ist teilweise von hoher Qualität und Originalität, man kann über die Stadt viel entdecken, vor allem die Art Lane (Ost) oder die Region nördlich des Kong Heng Squares (West) sind interessant. Wir werden in den kommenden Tagen nochmal ein paar Beispiele auf dieser Seite folgen lassen...
  • Pflichtprogramm ist eine Tour ins nahe Umland Ipohs, an den Rändern der Stadt sind zahlreiche wunderbare Höhlentempel  zu besichtigen, von denen wir drei auf jeden Fall nahe legen: 1. Perak Tong Tempel  am Gunung Tasek, 2. Gua Kek Lok Tong  und 3. die Tempel Ling Sen Tong  und Nam Thean Tong  (sowie ggf. weitere Tempel) am Gunung Rapat. Mietet Euch dafür einfach ein Taxi/Uber  (Taxen am French Hotel) ... Die Stunde mit dem Taxi (also damit der Fahrer auf Euch wartet) kostet so an die 35 RM (also  ca. 7,50 €) , man benötigt für die drei o.a. Tempel 3 - 4 Stunden, je nach Interesse... Dann kann man auch handeln... Natürlich gibt es auch Ausflugstouren über Agenturen...
  • Für Massagen  etc. (Ganzkörper-, Nacken-, Rücken-, Fußreflexzonen etc. - meist chinesische Verfahren) findet man ein breites Angebot und viele Anbieter in der Gegend um das Hotel Excelsior, Jalan Sultan Abdul Jalil (Jl. Clark)...

 

Ausblick

 

Spuren | WECHSLER reisen in deutlich kühlere Gefilde... In den Cameron Highlands (bis 2.000 m) suchen sie auf ihrem Weg gen Süden neben angenehmerem Klima auch die Möglichkeit mal wieder ausgiebiger zu Wandern. Schon heute freuen sie sich auf die landschaftlich reizvolle Umgebung und ausgedehnte Wanderwege in die reiche Natur.

 

Es sind die Mooswälder und Teepflanzungen, Orchideen und Kannenpflanzen, die die Cameron Highlands  neben Wasserfällen und sanft abfallenden Hängen so attraktiv machen. Nach Sri Lanka besuchen unsere Helden damit erst zum zweiten Mal eine ausgewiesene Teeregion und sicher auch eine der hiesigen Teeplantagen, um regionalen Tee zu testen... Neben den tamilischen Teepflückern und ihrem kulturellen Beitrag zu Malaysia  rücken somit hoffentlich endlich auch die britischen Wurzeln und kulturellen Eigenheiten pointierter in den Fokus: Unsere Helden erwarten englische Landhäuser, kurzgeschorenen englischen Rasen und die Tradition englischer Teezeremonien auf viktorianischen Terrassen...

 

Vielleicht aber ist am Ende doch das Volk der Orang Asli  spannender, die hiesigen Ureinwohner der malaiischen Halbinsel, die hier nach wie vor siedeln und hoffentlich ein paar Einblicke in ihr Leben preisgeben...

 

Folgt uns doch einfach in die SPUR!

 

Ach, diese malaiischen Suppen... Ipoh, Malaysia (Jörg Schwarz)
Ach, diese malaiischen Suppen... Ipoh, Malaysia (Jörg Schwarz)

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