Beitrag Nr. 32
Moin Moin liebe Follower! Spurenwechsler grüßen aus Thailand, dem Land des Lächelns...
In der Tat ist es ein wenig her, seit wir uns das letzte Mal aus Südamerika mit einem Blogbeitrag gemeldet haben... Nach Nr. 31 - bis dahin allesamt aus Peru, Bolivien oder Kolumbien - war vorübergehend Schluss. Immerhin haben wir in der Zwischenzeit einen Teil der versprochenen Beiträge zum Wandern/Trekken in Südamerika online gestellt und konnten damit die Pausenzeit etwas füllen. Offenbar haben diese Beiträge ja den Nerv auch voll getroffen, was die rege Nachfrage jedenfalls vermuten lässt... Das freut uns sehr! Teil 3 dieser Beitragsreihe zu den Anden werden wir in den kommenden Wochen folgen lassen! Dann geht es um die anspruchsvollsten Treks in Südamerika, die wir kennen und die wir gelaufen sind...
Gut einem Monat lang haben wir uns also den angekündigten "Urlaub vom Urlaub" gegönnt und haben bei der Familie, den Freunden und vielen alten Bekannten vorbeigeschaut, die im Mai nicht weit genug vor uns und unserer Pausentour Reißaus genommen haben! Wir hatten einen tollen Monat in Deutschland und Polen, viel zu wenig Zeit, um alle zu sehen und alles das zu tun, was wir uns vorgenommen hatten. Nebenbei haben wir noch die kommenden Reisemonate auf dem asiatischen Kontinent vorbereitet. Über unsere kurze Europa-Stippvisite werden wir hier ebenso kurz berichten! Darüberhinaus arbeiten wir an unserem zweiten Zwischenfazit - Slow Travel | Eine Rückeroberung -, das dann auch in den kommenden Wochen online geht...
Und jetzt geht es weiter: Unser Tor zu Asien - früher wie heute - ist mal wieder Bangkok! Die Hauptstadt Thailands ist der Ausgangspunkt für unsere Reisefortsetzung in Asien. Sie ist uns keineswegs unbekannt, denn wir haben Krung Thep - so die thailändische Kurzversion des eigentlich aus 24 Wörtern bestehenden Namens der Stadt - in den vergangenen gut 25 Jahren immer wieder und immer wieder gern besucht. Thailand ist definitiv die "heißeste Reise- und Backpacker-Liebe" unserer Reisevergangenheit, die wir jetzt allerdings 13 Jahre lang ziemlich vernachlässigt haben. Wir waren und sind gespannt, wie sich das Land in den letzten Jahren entwickelt hat und was noch übrig ist von der Exotik, Gastfreundschaft und Herzlichkeit mit der uns die Menschen hier in der Vergangenheit wahrlich beglückt haben... Wir wollen das zu den besten Küchen der Welt zählende Thai Food genießen, den spannenden Natur-Kulturmix dieses traditionsbewussten wie modernen Königreiches erkunden und vor allem "Alte Bekannte" sowie uns unbekannte Destinationen besuchen und (ggf. neu) kennenlernen. Wir werden in den kommenden Beiträgen davon berichten, denn wir haben erstmal einen Monat lang Visum und ziehen in dieser Zeit - trotz Regen- und Monsunzeit - die Südostküste Thailands entlang zu den Stränden und Inseln am Golf von Thailand. Hoffentlich bleibt uns das Wetterglück treu, hoffentlich erkennen wir unser altes Thailand überhaupt wieder... Doch zuerst mal Bangkok!
Machen wir es wie gehabt: Folgt uns doch einfach IN DIE SPUR!
Zurück in Deutschland - nach einem guten Jahr
Schon im Februar diesen Jahres, als wir uns mit der Weiterreise nach Asien beschäftigt haben, flog es uns vor die Füße: Das Angebot, den Flug nach Bangkok mit einem Zwischenstopp in Deutschland zu verbinden... Da sowohl der Preis unschlagbar war und diese Offerte eine echte Sehnsucht in uns geweckt hatte, schlugen wir zu! 4 Wochen Deutschland, Familien in Celle und Bydgoszcz besuchen, Freunde und Bekannte, Ex-Kollegen und Reisebekanntschaften in Berlin treffen und nebenbei noch die kommenden Monate planen und vorbereiten... Natürlich konnte diese Verheißung eines fantastischen 'Urlaubs vom Urlaub' nicht gutgehen!
Es kam wie es kommen musste - nach 10 Monaten in Südamerika ohne geringste Erkrankungen und Probleme - ereilte mich (Jörg) gleich mal ein ein, wie sich in der Notaufnahme des Celler Krankenhauses herausstellte - deutscher Virus und legte mich für einige Tage lahm. Langanhaltendes hohes Fieber - 40 Grad habe ich in meinem Leben zuvor noch nie gehabt -, krasser Schüttelfrost und ein Schwächeanfall vom Feinsten... Wenn man gerade aus Südamerika daherkommt, geht man freilich das gesamte Repertoire von Malaria bis Dengue gedanklich durch und lässt das dann mal schnell abklären... Immerhin ist es gut ausgegangen! Damit waren aber mal alle Pläne frühzeitig schön über den Haufen geworfen und wir sind diesen "verlorenen Tagen" bis zum Schluss vergeblich hinterhergelaufen... So wurde diese - gleichwohl - wunderbare Zwischenzeit ein ziemlich stressiges Unterfangen, denn alles ließ sich leider nicht mehr unter einen Hut bringen...
Vor allem aber war es emotional. Zu der wunderbaren Erkenntnis, dass uns, trotz allen Reisefiebers und unserer Leidenschaft für die Ferne und das Fremde, eine echte Sehnsucht ergriffen hatte, nach Deutschland und Polen, vor allem aber wohl zu den Menschen dort, zurückzukehren, kam die ebenso erfreuliche Erfahrung hinzu, dass es einer Reihe von Menschen offenbar nicht gleichgültig war, dass wir mal wieder im Lande sind... Kurz: Wir haben es mit Euch allen sehr genossen und haben all jene, die wir nicht sehen konnten, sehr vermisst! Ohne hier jetzt auf Einzelheiten näher einzugehen sagen wir für all diese Begegnungen und Freundlichkeiten Eurerseits an dieser Stelle einen lieben Dank! Wir haben gespürt, dass Ihr Euch auch auf uns gefreut habt!
Von den gesundheitlichen Einschränkungen abgesehen, war uns das Wetterglück, das uns all die Monate in Südamerika begleitet hat, auch in Deutschland treu. Wir haben es ja all die Zeit verfolgt: Sowohl der Sommer 2017, als auch der Winter 2018 in Deutschland: Nass, kalt, unbeständig - wie oft haben wir mit Euch gelitten und gehofft, dass unsere Berichte aus dem schönen Südamerika die depressive Verstimmung wenigstens etwas vertreiben kann... Und dann das: Wir hatten - in Deutschland (!) - einen kompletten Monat lang - im Mai (!) - Sonne satt und fast hochsommerliche Temperaturen... Natürlich hat das diese Zeit noch besser gemacht, hat es uns auch ein wenig dazu verleitet, unsere Heimat als das wahrzunehmen, was sie in diesen Wochen nunmal für uns war: Ein Zwischenziel, ein Reisedomizil... Und was wir gesehen haben, hat uns gefallen! Sowohl in Celle und Bydgoszcz als auch in Berlin war es spannend auch mal als Besucher unterwegs zu sein, haben uns die besuchten Orte sehr gefallen. Wir können uns nun in Reisende hineinversetzen, die hier urlauben... Wir wissen jetzt nach dieser Zeit: Es warten wunderbare Orte auf unsere endgültige Rückkehr und es tut gar nicht weh, eine Reise zu beenden, wir können mit Freude zurückkehren und ... viele nette Menschen erwarten uns schon!
Danke dafür, thanks, gracias und neudings: สวัสดีครับ...
Bangkok, Khao San Road - Die alten Geister, die ich rief...
Man kann es nicht anders sagen: Thailand war einst unsere große Traveller-Liebe! Es hat uns - lang, lang ist es her - über viele Jahre und Male hierher gezogen, wir haben wundervolle Erfahrungen, magische Erlebnisse und grandiose Urlaube hier verbracht und die Art und Weise in Thailand zu Reisen - für uns war es als Backpacker - war prototypisch für all unsere späteren Reisen... Natur und Kultur - allen voran die sagenhaften Strände, die herausragende Thaiküche oder die Freundlichkeit der Menschen - waren für uns stets ein Maßstab anderswo. Auch wenn sich das mit den Jahren mehr und mehr verloren hat - die Erwartungen an Thailand sind noch immer hoch... Unsere Thailand-Synapsen sind quasi ans Glück gekoppelt...
Das gilt natürlich auch für Bangkok, diese wahnsinnige Stadt. Zum ersten Mal fliegen wir in den Suvarnabhumi-Flughafen ein, der nun schon seit einigen Jahren die internationalen Flüge abwickelt und noch nicht existierte, als wir hier das letzte Mal aufschlugen... Ein Ankommen mit Heimatgefühlen - wie früher so oft, als wir hier viele nette Menschen kannten - ist also von Beginn an ausgeschlossen, als wir durch notorisch verstopfte Straßen in Richtung Zentrum fahren. Wohin geht man in der geschätzt 15 Millionen-Einwohnerstadt, deren Dimensionen unbeschreiblich sind? Nach Chinatown? In die Sukhumvit Road? Nach Silom? Es gibt viele mögliche Ziele... Wir wollen unsere Zelte - wie früher - in der Khao San Road und ihrer Umgebung aufschlagen und finden tatsächlich ein preiswertes und richtig nettes Guesthouse/Hostel in einer ruhigen Seitengasse einer nahe der Khao San Road gelegenen Gegend. Ein Tempelkomplex liegt in der Nähe, quirlige, touristisch aufgemotzte, aber chillig gehaltene Unterkünfte und Restaurants sind zu finden und zu den Hauptattraktionen der Stadt ist es fußläufig. Zu unserer Freude sehen wir nach wie vor ein paar mobile Straßenimbisse und Garküchen, es gibt zahlreiche Massagesalons - die klassische Thaimassage hat ja einen weltweiten Siegeszug angetreten - und man kann einkaufen wie eh und je in der Gegend... Die früher relaxte und unscheinbare Seitenstraße hat sich zu einem vielbesuchten und vollständig entwickelten touristischen Kiez gemausert... Am Nachmittag regnet es Wolkenbruchartig, es gewittert.
Wir erkunden am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein die Khao San Road und ihre Nebenstraßen. Natürlich hat sich viel verändert in den Jahren, die Gegend hat sich wohl bis in den letzten Winkel dem Tourismus verschrieben, nur wenige bekannte Flecken sind noch so wie ehedem. Es fehlt uns schon ein wenig dieses geheimnisvolle und exotische Knistern der ersten Besuche, einige unserer Lieblingsorte sind schlicht weggebeamt... Aber wir stellen schnell fest, dass uns der Kiez - es ist gerade nicht wahnsinnig voll und daher auch gar nicht so laut, wie von anderen beschrieben - auch weiterhin Vieles gibt! Natürlich ist heute alles viel viel teurer, hat sich das Angebot dem Besucher - dem Farang - angepasst, aber noch immer hüllen uns diese exotischen Garküchengerüche - freilich auch die Abgase der Tuc Tuc's - verheißungsvoll ein, bieten die Essenstände in der Umgebung viel Unbekanntes und Spannendes. So ist es eben nur hier. Zudem erleben wir nach wie vor freundlich lächelnde Menschen - wenn auch nicht mehr überall und immer... Wir haben sogar den Eindruck, dass der Verkehr, dass die Hektik hier eher nachgelassen hat... Nach vier Tagen in Banglampoo (einer der vielen Namen dieser Gegend) haben wir unseren Lieblingsladen mit allen klassischen Thaigerichten zu guten Preisen entdeckt, haben wir zahlreiche exotische Naschereien probiert, ein wenig geshoppt und sind in den Bars und chilligen Straßenrestaurants beim Bierchen müde geworden.
Wir sind vornehmlich in der Umgebung unterwegs: Zu Fuß machen wir uns in der unfassbaren Hitze - eine Twitterfollowerin nennt sie treffend "heiß und klebrig"... - zum meistbesuchten Tempel- und Palastbezirk in Bangkok auf - Sanam Luang. Unterwegs blicken wir auf den Chao Phraya-Fluss, die Lebensader der Stadt, von dem aus man früher (und eingeschränkt auch heute) auf den berühmten Longtailbooten in ein weitverzweigtes Netz an Khlongs - Kanälen und Wasserstraßen - hat einmünden können. Auf der anderen Seite erhebt sich mittlerweile eine beeindruckende Skyline, die holzgebauten Stelzenhäuser aber stehen freilich auch heute noch überall an den Ufern... Wir laufen durch das Gelände der Thammasat Universität und sind von dem Universitätsmotto angetan: "Wo wir lernen die Menschen zu lieben!". Können wir da nicht mal die Xenophoben, Scharfmacher, Rassisten und Menschenverachter dieser Welt hinschicken?
Wir gehen mittenhindurch, durch die Mensa der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, begegnen interessierten Studenten der Politikwissenschaft und landen unmittelbar im Gassengewirr eines kleinen Amulettmarkts, in dem sich die Menschen mit Anhängern, Glücksbringern und buddhistische Fetischen eindecken. Orange gekleidete Buddhistische Mönche mischen sich hier unter das Volk, wir sehen Getränke- und Obstverkäufer sowie einheimische Frauen und Männer, die hier in Ihr Seelenheil investieren werden. Nicht allzuviele Touristen verirren sich hierher, es macht Spaß ein wenig zu stöbern... Da wir uns entschlossen haben, diese ersten Bangkoktage ausschließlich in der näheren Umgebung zu verbringen, steht uns jetzt ein unfassbar reiches Angebot an Sehenswürdigkeiten zur Verfügung, die wir zwar meistenteils schon kennen, die aber derart hochrangig sind, dass man sie - erst recht nach so vielen Jahren - auch mehrmals beschauen kann... Darüber hinaus lassen wir uns weiter durch die Umgebungsgassen der Khao San Road treiben...
Mehr braucht es derzeit nicht - mehr schaffen wir auch nicht! Denn nach jeweils ein paar Stunden an der hiesigen Luft sind wir bereits fix und fertig... Wir zollen dem Klima Tribut und halten fest: Heißer als hier kennen wir nicht! Und war es nicht auch schon früher so? Haben wir nicht immer gesagt: Bangkok ist klasse, atemberaubend, irgendwie wahnsinnig und unfassbar, aber eben auch bald unerträglich - und genau deshalb halten wir es in dieser sagenhaften Stadt auch nie länger als ein paar Tage aus... Genauso war es immer! Und auch wenn wir mal wieder nur einen kleinen Einblick hier haben erheischen können, wollen wir festhalten: Alles ist heute anders hier, aber es ist auch alles wie immer... Ich gebe zu: Wir hatten ein wenig Angst vor der Rückkehr und davor, dass sich alles verändert haben könnte, das uns eine riesige Enttäuschung bevorsteht... Wir sind aber mit den ersten Tagen ganz zufrieden: Thailand existiert!
Von Tempeln, Palästen und Museen...
Nein, wir waren nicht in Chinatown dieses Mal. Wir haben auch nicht den Nachtmarkt besucht und Wat Arun und andere hot spots haben wir ausgelassen... Da wir in den kommenden Monaten immer wieder nach Bangkok reisen werden - die Stadt soll unsere Drehscheibe in Südodtasien sein - wollen wir uns für die ersten paar Tage ausschließlich der Umgebung der Khao San Road sowie Sanam Luang und seinen Tempeln widmen.
Zuerst statten wir dem berühmten Wat Phra Kaeo und dem Grand Palace einen Besuch ab. Wir werden fast erschlagen von den Massen, die sich hier tummeln... Ganze Reisegruppen - ich habe noch nie so viele Chinesen auf einem Fleck gesehen... - werden durch den außergewöhnlich schönen Tempelkomplex geführt, der schnell unsere Aufmerksamkeit zurückerlangt. Erneut begeistert uns die Anlage: Ob die großflächigen und filigranen Malereien an den Tempelwänden, die vor wundervollen Schmuckelementen fast überbordenden Gebäudeensemble oder die zahlreichen ausgeschmückten Fabelwesen - dieser Tempel haut einen förmlich um und darf bei einem Bangkokbesuch nicht ausgelassen werden. Dazu die mythischen wie historischen Geschichten, die religiöse Bedeutung und (manchmal wenigstens) magische Stimmung dieses Ortes sowie die bei den Einheimischen nach wie vor zu erheischende Frömmigkeit und Gläubigkeit... Eine Erkundung dieses Komplexes ist ein Erlebnis und rechtfertigt den Preis, der seit unserem letzten Besuch ordentlich angezogen hat... Wir können und wir wollen es verschmerzen - denn er ist es wert!
Auch der Besuch des direkt in der Nachbarschaft gelegenen Wat Pho's - Zentrum der traditionellen Medizin und der Thaimassage - lässt uns abermals staunen... Nicht nur die wundervollen mit bunten Porzellanelementen verzierten Chedis - in der Regel enthalten sie Reliquien Buddhas - , die zahlreichen vergoldeten und im Gesichtsausdruck stets individualisierten Buddhafiguren - rundherum in den Galerien -, vor allem der 45 m lange und wahrlich imposante Liegende Buddha - er ist dargestellt, just in dem Moment, in dem er ins Nirvana übergeht - beeindrucken. Der liegende, gänzlich goldene Riese ist vollständig eingezwängt in ein ihn umgebendes Gebäude, in dem es sekündlich scheppert und klingt: Buddhisten erwerben Münzen und spenden sie wieder in die 108 Almosenschälchen, die im umlaufenden Gang zur Verfügung stehen... Wäre es nicht auch hier berstend voll, es könnte eine fast magische Stimmung aufkommen... So ist es ein wenig ein Geschiebe...
Dafür ist man in der Anlage häufig in anderen Teilen allein, kann die Thais beim innigen Gebet und der Opferung von Lotusblumen oder Räucherstäbchen beobachten, sich an den endlos scheinenden, goldglänzenden Buddhareihen ergötzen oder auf dem Boden des Phra Ubosot dem Treiben von Einheimischen und Touristen zusehen... An Wochentagen - und genau hier lag unser Problem :-) - kann man sich in dem Massageschulungszentrum eine klassische Thaimassage genehmigen oder erstmal zuschauen, wie die anderen Touristen doch ziemlich stark verbogen werden... Es geht nicht immer zimperlich zu, doch die Wirkung ist seit Jahrhunderten überliefert und nachgewiesen.
Der Wat Pho ist ebenfalls ein Bangkok-must see!
Unsere dritte Exkursion führte uns in das nahegelegene Nationalmuseum. Zu dieser Einrichtung vielleicht so viel: Wir haben dieses Museum tatsächlich zum ersten Mal besucht, in all den anderen Jahren waren uns stets andere Ziele in Bangkok wichtiger. Wer sich für die thailändische (Religions- und Kunst-)Geschichte interessiert, für den ist dieses Museum allerdings wahrlich eine Schatztruhe... Wir haben den Tag in den klimatisierten Räumen sehr genossen, haben fantastische Exponate gesehen und die Epochen der nationalen Geschichte des Landes nachvollzogen. Das Museum befindet sich im ehemaligen Palast des Vize- oder Zweiten Königs. Die prachtvollen Bauten beherbergen die größte historische Sammlung dieser Art in ganz Südostasien und letztere vermitteln einen interessanten Einblick in die Geschichte Thailands (Siams) und in das Leben am thailändischen Hofe... Man kann hier locker einen ganzen Tag zubringen, wenn man sich hier intensiv vergräbt, auch wenn das museumspädagogische Konzept deutlich Nachholbedarf hat...
Kurz: Wir sehen in wenigen Tage herausragende Architektur, fantastisches Kunsthandwerk, erleben Geschichte nach und spüren die Verbundenheit der Thais mit ihrem Glauben... Was will man mehr von einem Auftakt, der eigentlich ein Wiedersehen ist? Wir sind infiziert, infiziert von einem lebendigen und kulturell reichen Land, das nicht mehr so ist, wie bei unserem ersten Besuch vor gut 25 Jahren, sondern eben - wie wir - 25 Jahre älter... Nach wie vor jedenfalls fasziniert es uns!
Unsere Pläne für die nächsten Monate
Inzwischen haben sich unsere groben Pläne für die kommenden Monate etwas konkretisiert... Unser Schwerpunkt wird ab etwa November in den Ländern Vietnam, Laos und
Kamboscha liegen, wobei der längste Teil dieser Reisemonate voraussichtlich in Vietnam liegen wird - hier haben wir uns bereits ein mehrmonatiges Visum ergattern können.
Es stehen also kulturelle Highlights wie Ankor Wat, die Verbotene Stadt oder die Tempel Vientianes einerseits, die Geschichten der
Roten Khmer, des Vietnamkriegs oder der (vor allem) Französischen Kolonialzeit im Zentrum... Wer uns kennt, weiß aber, dass auch die traumhaften Strände oder
Berglandschaften dieser Länder, verheißungsvolle Orte wie die Halong Bucht oder Hoh-Chi-Minh-Stadt auf unserer Spur liegen werden... Die Küchen der Welt bleiben uns genauso
wenig verborgen, wie die Geschichten der Menschen dieser Region...
Bis dahin verbringen wir die Zeit vor allem in Malaysia, das vom ggw. Monsun nicht (oder nicht so stark) betroffen ist und das wir bisher nur zur Hälfte kennen. Wir freuen uns auf Teeplantagen, Inselwelten und eine vielfältige muslimisch geprägte Kultur in Asien. Auf dem Weg dahin und auch während des Weges zurück von Malaysia bis Kambodscha führt uns unsere Spurensuche durch Thailand. In den kommenden Wochen ziehen wir zunächst die Südostküste Thailands hinab und haben uns vorgenommen, ein paar Ziele zu erkunden, die die meisten Thailandreisenden (auch aus Mangel an Zeit) eher 'Links liegen lassen' und die wir selbst noch gar nicht kennen. So wollen wir neben den Schwimmenden Märkten in Damnoen Saduak - freilich von Vielen besucht - auch ein paar Reiseziele der Thais - u.a. Cha Am - sowie ein paar Geheimtipps an der Küste aufsuchen... Auch Koh Samui und Koh Phanghan lassen wir ganz sicher nicht aus. Wir wollen diesen Inseln auf den Zahn fühlen und werden unsere früheren Lieblingsziele einem 2018er-Stresstest unterziehen: Quo vadis Altes Paradies?
Allerdings haben wir zunächst nur einen Monat... Was wir nicht schaffen - da lassen wir uns doch nicht treiben - das machen wir halt auf dem Rückweg!
Natürlich ist das alles nur ein Plan und jeder weiß: Erstens kann es anders kommen und Zweitens als man reist... Allemal stehen fantastische südostasiatische Länderperlen und Reiseziele im Fokus. Alle nicht unentdeckt und bei weitem keine Geheimtipps mehr, aber zum einen hat sicher auch seine Gründe - und die werden wir suchen, genießen und davon berichten - und zum anderen steckt ja das Geheimnis oft auch im Belanglosen, Alltäglichen und Unscheinbaren... In diesem Sinne - schön, dass Ihr dabei seit!
Empfehlungen
Unterkunft
- Wir haben im Lamphu House Bangkok, 75-77 Soi Rambutri Chakrapong Road, Chanasongkram, Bangkok 10200, Tel. +63 (02) 629 5861 gewohnt und waren sehr zufrieden. In einer ruhigen Seitengasse der der Khao San Road gegenüberliegenden Soi Rambutri haben wir ein günstiges und insgesamt sehr schönes Guesthouse/Hostel vorgefunden, von wo aus man fußläufig in 5 Minuten die gesamte Khao San Road-Region erreichen kann. Der Kiez ist touristisch, voller Restaurants, Cafés, Bars und Stände, aber chillig, relaxed und angenehm. Die unterschiedlich ausgestatteten Zimmer (AC/Fan, mit oder ohne Bad, ggf. Balkon) sind sauber, einfach, funktional und recht ansprechend eingerichtet - die Betten waren klasse. Es existiert ein Restaurant (ein wirklich hervorragender Kaffee ist zu erhalten) und ein kleines Reisebüro. Leider wirken angrenzende Gebäudeteile und Räume, auch eine frühere Terasse, etwas wie eine Werkstatt und die Gemütlichkeit leidet darunter.
Speisen
Gut und preiswert kann man in folgenden Läden essen:
- Wirklich überzeugt hat uns die Qualität in dem kleinen StraßenlokalYummi Kitchen in der Soi Rambutri. Geht vom Lamphu House einfach die Soi Rambutri entlang, folgt ihr in der ersten Linkskurve und haltet auf der linken Seite die Augen offen. Hier bekommt ihr schmackhafte klassische Thaifood-Küche! Wir waren sehr zufrieden, auch wenn die Gleichung gilt: Kleiner Preis - kleine Portion. Muss man eben mehrmals essen...
- Ebenfalls richtig klasse waren sowohl die Suppen als auch die Scampi-Küchelchen (kleine no name-Bällchen) in diesem chinesisch angehauchten Laden... Ihr lauft wie eben beschrieben am Yummi Kitchen vorbei und biegt unmittelbar rechts in die kleine Gasse zur Prah Arthit Strasse ein. In selbiger lauft ihr nach Links und passiert das Hemlock. Gleich dahinter links blickt ihr in einen schlauchartigen Laden mit großformatigen Bildern der angebotenen Speisen, dessen Namen wir nicht identifizieren konnten (Thai-Symbole...). Wirklich nette Leute und gute Speisen.
- Wer einen richtig guten Kaffee trinken möchte, der trinkt den im Lamphu House (siehe Unterkunft). Besser machen wir den auch nicht!
- Zum Probieren verschiedenster kleiner Fingerfood-Teilchen lauft in die Phra Sumen Road, wo sich ein paar wirklich kreative Lädchen um diese Häppchen verdient machen... Ihr findet süße und herzhafte Teilchen... Außergewöhnlich!
Allgemeines
- Fahrt vom Flughafen zur Khao San-Road-Gegend: Wir sind da ja eher einfach und bequem gestrickt und nehmen immer ein Taxi vom Flughafen. Folgt dazu einfach den Schildern im Flughafen und zieht eine Nummer - ja, es geht dort mittlerweile wie im Arbeitsamt zu! Wir haben 750 Baht (inkl. der Tollwaygebühren) gezahlt... Geldautomaten findet ihr bereits kurz nach der Passkontrolle...
- Vor Ort achtet darauf, dass ihr Taximeter-Taxen nehmt! Einfach nachfragen! Beispielsweise ist der Weg zum Busterminal Süd auf diese Weise um 1/3 günstiger gewesen, als die angebotenen Preise der Taxen mit Verhandlungspreisen. Tuc Tuc-Preise sind meist unverschämt teuer und das Vergnügen in dem Verkehr samt abgasschleudernden Bussen auch nicht so dolle...
- Es macht Sinn - trotz nahezu unerräglicher Hitze, der man ja sowieso nicht entgeht - über die Prah Athit Strasse zu Fuß zu den Sehenswürdigkeiten in Sanam Luang zu gelangen. Zum einen ist das ein wirklich kurzweiliger Weg am Amulettmarkt (nicht mit dem großen Amulettmarkt am Wat Ratchanatda zu verwechseln...) und der Universität vorbei, zum anderen entgeht man so dem Verkehrschaos, das da rund herum um die großen Tempelanlagen immer entsteht. Lauft aber unbedingt über die ruhige und angenehme Prah Arthit Road!
- Achtet auf die Öffnungszeiten! Manche Orte lassen sich am Wochenende gar nicht besuchen! Das gilt auch für die Möglichkeit sich im Wat Pho massieren zu lassen: Nur in der Woche möglich!
- Macht unbedingt ne Bootsfahrt auf dem Chao Phraya und den angrenzenden Khlongs...
Ausblick
Spuren | WECHSLER verlassen zunächst Bangkok und machen sich in der Holzklasse auf den Weg nach Damnoen Saduak, wo sie erstmals den berühmten Schwimmenden Märkten einen Besuch abstatten wollen. Gar nicht weit entfernt von Bangkok wollen sie erfahren, wie sich das Marktgeschenen auf den Khlongs und aus der Bootsperspektive anfühlt...
Von hier aus soll es entlang der Südküste (Osten) an diverse Strände gehen, die an dieser Küste und den Hauptverkehrsrouten entlang wie an der Perlenkette aufgereiht sind... Schon immer haben sie von Cha Am, Hua Hin oder Prachuap Khiri Khan gehört - angehalten haben sie bei ihren Touren in den Süden jedoch früher nie. Dabei warten bereits hier - wie auch in Ban Krud und Chumphorn - außergewöhnlich schöne Strände auf den Reisenden... Manche von ihnen liegen 'ganz nah und doch so fern' der Haupttouristenströme, sind weitgehend unfrequentiert und hoffentlich einen Stop wert... Wir sind gespannt, was uns hier erwartet! Nicht, das die Reise hier schon zu Ende geht, weil es uns zu gut gefällt!
Folgt uns auch beim nächsten Bericht und bleibt dieser SPUR treu!
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Eutin1998 (Dienstag, 05 Juni 2018 18:38)
Na endlich gehts weiter... Auch wenn ich ja Südamerika spanndender finde!
Weiterhin großartige Reisepics! Macht ihr eigentlich was damit?
Tschüß
Spuren | WECHSLER (Mittwoch, 06 Juni 2018 19:07)
Hallo Eutin1998!
Schön, dass du weiter dabei bist. Mal sehen, vielleicht können wir dich ja noch von Asien überzeugen...
Was und ob überhaupt wir mit den Bildern was machen, haben wir noch nicht entschieden. Aber du hast recht, es wäre ein Jammer es nicht zu tun! Schauen wir mal.
Wir sprechen uns
Spurenwechsler
Martina Harking (Sonntag, 10 Juni 2018 18:43)
Hallo ihr zwei,
schön von euch zu lesen und schön, dass es euch in Deutschland und Polen so gut gefallen hat. Wir fanden unser Treffen in Berlin auch toll. Hast du dich - lieber Jörg - auf dem Video mit der Schildkröte erkannt?
Jetzt seid ihr wieder unterwegs. Es freut uns, dass euch Thailands Charme sofort ergriffen hat. Viele, viele gute Erfahrungen euch beiden!!!
LG, Martina und Uli
Spuren | WECHSLER (Mittwoch, 13 Juni 2018 12:34)
Hallo liebe Martina, hallo lieber Uli!
Natürlich habe ich mich auf dem Video erkannt, die "Hand Gottes" (ist ja jetzt auch Fußball-WM) war ja nahezu unverkennbar... :-) Ja, wir reisen zwar mit sehr zwiespältigen und gemischten Gefühlen durch Thailand, aber wir können dennoch hier und da noch was von unserem alten Thailand entdecken... Aber man muss schon sehr weit abseits der normalen Routen reisen oder eben sehr tief schürfen... Danke für die Wünsche und Grüße, die wir hiermit zurücksenden! Bleibt IN DER SPUR!
Spurenwechsler