Beitrag Nr. 24
Moin Moin aus Medellín!
Wir sind angekommen in der kosmopolitischsten und ganz sicher coolsten aller kolumbianischen Städte... Um uns herum wummern die Bässe und kichern die Beschwipsten - mitten in der Woche, 20:30 Uhr. Gefühlt ist unser ggw. Wohnkiez ein bisschen mit Berlin Friedrichshain an der Simon-Dach-Strasse vergleichbar... Bars reihen sich an Restaurants, Restaurants an Kneipen und Kneipen an Bars usw. Junge Leute in kurzen Shorts und schulterlosen Shirts - mal sexy, mal na ja... Jedenfalls: Wer cool sein will in der Stadt, der schlägt hier auch mal auf am Abend... Na ja und wir. Wir kommen darauf zurück.
Wie angekündigt können wir dieses Mal sehr zeitnah einen weiteren Blogbeitrag zur Zona Cafetera anbieten. Der Stoff geht uns in Kolumbien wahrlich nicht aus... Mehr noch: Wir hätten den ohnehin schon spektakulären Beitragszielen Salento und Valle de Cocora noch unseren letzten Zwischenstopp auf dem Weg nach Medellín hinzufügen können, haben uns aber entschieden, das aufzusparen... Wir wollen die Beiträge übersichtlich halten.
Jardín hätte sich nahtlos eingereiht - die Stadt wird nun beim nächsten Blog den Auftakt machen. Kolumbien jedenfalls ist einfach klasse und scheinbar unerschöpflich...
Wir ersparen uns weiteres Vorgeplänkel! Unsere heutigen Reiseziele sind vom Feinsten - soviel vorweg - und suchen selbst in Kolumbien lange nach ihresgleichen. Worauf warten?
Folgt uns IN DIE SPUR!
Salento - das urbane Schmuckstück unter den Kaffeestädten
Ihr Ruf eilte der Stadt Salento ja bereits voraus... Und in der Tat ist Salento letztlich die Schönste aller Kleinstädte der Region - jetzt können wir es ja langsam beurteilen! Diesen Status hat sie vor allem deshalb inne, weil sie neben der architektonischen Grazie und Gemütlichkeit vor allem eine interessante Restaurant- und Kneipenszene hat, wunderbare Hostels und Unterkünfte aller Art und ein landschaftliches Umfeld, das ein Highlight eines jeden Kolumbienbesuchs verspricht. Und Salteno hält es auch...
Sie wurde uns als "sehr touristisch" angekündigt. Und auch das stimmt. Man sieht - anders als in zahlreichen anderen Orten des Landes hier viele Reisende aus dem Ausland, sie verteilen sich in dem weitläufigen Ort aber wunderbar und haben uns keine Sekunde gestört. Wenn man ein wenig sucht, findet man weiterhin chillige und günstige Restaurants - dazu auch mal wieder kreative Weltküche, wie indische Curries in unserem Hostel... Wir haben uns - kurz gesagt - ein paar Tage wundervoll entspannt und den Aufenthalt rundum genossen. Das hat natürlich auch mit dem Charakter der Stadt zu tun... Sie hat Flair und Charme und insgesamt eine entspannte und gemütliche Atmosphäre...
Salento steht Filandia in Sachen Schönheit in nichts nach. Auch in Salento findet man die bunten, in allen erdenklichen Farbkombinationen herausgeputzten Häuser, die mit Balkonen und reichlich Holz traditionell erhalten sind. Es macht einfach Spaß sich in der Stadt treiben zu lassen, in die Geschäfte mit Kunsthandwerk und allerlei Tand hineinzustöbern und hier und da einzukehren und perfekte Fruchtsäfte oder eben ein Bierchen zu genießen... Wir lieben es sehr dem Alltagstreiben der Kolumbianer in der Stadt zuzusehen. Immer wieder klappert es ohrenbetäubend im Stakkatorhythmus, wenn die Einheimischen allein oder mit einer Gruppe Touristen auf dem Pferd daherkommen. Hier in der Zona Cafertera reitet man die Pferde gänzlich anders als ich das je anderswo gesehen habe - und geritten wird hier viel. Da ich kein Experte bin: Es sieht ein wenig aus, als ob das Pferd immer wieder seine Hufe blitzschnell anzieht, weil der Boden heiß ist... Es wirkt etwas hysterisch, das Pferd angestrengt und der Rhythmus der Beinbewegung doppelt so schnell, wie bei unseren Pferden, obwohl fast auf der Stelle tretend... Nennt man das Paso Fino? Keine Ahnung, so oder so lässt der Geräuschpegel auf dem Pflaster mich hier ständig aufschrecken...
Wir laufen einen Mirador hinauf, der uns neben einem schweißtreibenden Aufstieg vor allem eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und das herrliche Umland ermöglicht. Immer wieder laufen wir aus dem Ort in die Umgebung hinaus, sehen Kaffeefarmen und Pferde... Da wir uns in einem Appartement eingebucht haben, das im Grunde wie eine mit anderen geteilte Wohnung nahezu alles zu bieten hat - Küche, Esszimmer, Balkone, Terrassen etc. - verbringen wir auch mal ein paar Stunden "zuhause"... Immer wieder genießen wir die gute Küche der Stadt: Mein eigenes Rogan Josh ist zwar nochmal eine Klasse besser - versteht sich -, aber immerhin bekommt man hier mal wieder etwas außerhalb des Üblichen in Kolumbien... Die Region ist ansonsten das Kernland der Bandeja Paisa, das kolumbianische Nationalgericht - eine Kalorienbombe mit reichlich Fleisch, Bohnen, Ei und eben allem was sonst noch satt macht...
Kurz: Wir halten es wunderbar aus in Salento und genießen das gemächliche Leben in der Stadt.
Von Trittbrettfahrern und dem Willy-Jeep in Kolumbien...
Nicht zum ersten Mal fallen uns auch in Salento diese wundervollen Willy-Jeeps auf, die hier nur kurz Willies genannt werden - wir hatten schon mal auf sie hingewiesen. Sie waren ursprünglich ein Überbleibsel des US-amerikanischen Militärs, die den Urahn der heutigen - oft gleichwohl uralten - Fahrzeuge, den Willy MB, in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Militärfahrzeug entwickelten. Sie wurden auch in Europa in den letzten Kriegsjahren eingesetzt... Viele der Fahrzeuge blieben - vom US-Militär hier zurückgelassen - schlicht in Kolumbien und sind bis heute d a s Transportmittel auf den ansonsten unzugänglichen Straßen der Anden... Die heutigen - oft auch neuwertigen - Jeeps verkehren als "Collectivos" meist auf bekannten Routen und nach gewissen Zeitabständen, man kann sie aber auch einfach so chartern... Ohnehin fahren sie in der Regel erst los, wenn alle 10 Plätze belegt sind... Wollen mehr Personen mitfahren ist das auch kein Problem: Wir haben schon Willies fahren sehen, die auf dem hinteren Trittbrett weitere 5 Personen stehend transportierten oder oben auf dem Gepäckträger weitere Personen liegend... "Keine Sorge: Der Willy kann das!", ist man überzeugt...
Wir haben keinen Zweifel und wollen es heute mal wieder selber versuchen... Je nachdem, wie voll der Willy wird, kann das Sitzen im Wagen anstrengend sein. Besonders für mich - aufgrund meiner Größe - erscheint die stehende Fahrt auf dem hinteren Trittbrett sogar attraktiver, weil ich ansonsten nicht weiß, wohin mit meinen langen Beinen - außerdem könnte ich überhaupt nichts sehen, da sich das Dach zu weit hinunter zieht. Ich warte also ab und steige mit einer netten Hawaiianerin hinten auf, als der Willy sich Richtung Valle de Cocora aufmacht. Magda hat bereits ihren Platz im Willy sicher. Jetzt heißt es Schirmmütze abnehmen, gut festhalten und bestenfalls etwas überziehen, denn der Fahrtwind kann hier selbst in der Wärme frisch sein... Dafür habe ich die Nase im Wind und ein nettes Gespräch mit einer Frau, die in Darmstadt geboren wurde und der Hawaii "zu langweilig und teuer" geworden ist... Als ehemalige Architektin und Selbständige ist die Rente nicht üppig und da lebt es sich gerade heute in Kolumbien ausgezeichnet und deutlich besser. "Außerdem kann man unter Trump das Land ja nur verlassen, das war für mich alternativlos!" fügt sie hinzu - der Mann ist ihr sichtbar peinlich...
Die Fahrt mit dem Willy ist ein Riesenspaß. Die kurvige und holprige Fahrt auf den teils schlechten Straßen schaukelt einen im Sitzen ganz schön durch, im Stehen, hinten drauf, kann man es klasse abfedern... Die Fahrt ist einigermaßen gemächlich und der Trittbrettfahrt angemessen, jetzt haben wir sogar einen schneller fahrenden LKW im Rücken und ich denke: 'Bitte jetzt nicht stark bremsen...! Die Landschaft an der wir vorbeifahren ist wundervoll, stehend und im Cabriostyle lässt sie sich auch wundervoll riechen - vor allem der Eukalyptus ist intensiv und angenehm ... bis ein Bus an uns vorüberfährt und uns kurz einpestet... Aber Konzentration: Jetzt heißt es Kopf einziehen, ein kleiner Ast hängt etwas tief, ein paar Blätter streifen meinen Kopf. Auch ein paar wenige Regentropfen bekommen wir auf der Rückfahrt ab, doch es bleibt insgesamt trocken... Habe ich sowas jemals in Deutschland gemacht? Die würden uns als Trittbrettfahrer vermutlich sofort "aus dem Verkehr ziehen". Kann mir nicht vorstellen, dass das bei uns erlaubt wäre... Hier jedoch gehört ein Willy, gehört das Trittbrettfahren zum ganz alltäglichen Erscheinungsbild... Wie wunderbar, scheinen Flugzeug-, Bus- und Autobauer uns Langbeinige doch meist vergessen zu haben...
Die Himmelsstürmer im Valle de Cocora - Wachspalmen in den Wolken
Wir sind also angekommen im Valle de Cocora, einem der mutmaßlich schönsten Wander- und Trekkingareale des Landes. Für heute planen wir die 5 - 6 stündige Rundtour im Tal der Wachspalmen, die aber weit mehr zu bieten hat... Wir haben beschlossen allein und ohne Guide zu laufen und müssen uns daher erstmal orientieren. "Dort entlang" weist uns der Fahrer des Willy noch an und an einem kleinen Tor sehen wir tatsächlich Holztafeln mit der Beschreibung der hiesigen Tour. Eigentlich ganz einfach: 'Erstmal immer am Fluss entlang moderat bergauf bis zur Finca mit den Kolibris, dann geht's steil bergauf bis zum Mirador La Montaña und dann nur noch abwärts durch das Valle de Cocora.' Na dann mal los...
Es geht bei herrlichem Sonnenschein hinein in das unfassbar hellgrün leuchtende Areal, in dem wir bereits nach kurzer Zeit viele der bis zu 60 m hohen Wachspalmen auf der anderen Talseite zu sehen bekommen. Sie stehen hier in atemberaubender Dichte, schießen weit in den Himmel hinein und haben im frühmorgendlichen Licht der tiefstehenden Sonne eine fast magische Wirkung. Aber mehr noch: Die Landschaft hier zaubert uns regelrecht ein Lächeln ins Gesicht, "Milchmänner" in Pferdewagen mit alten blechernen Milchkannen fahren an uns vorbei, Reiter mit traditionellen Ponchos transportieren trockenes Brennholz und die gesamte Gegend ist derart liebreizend, dass man von einer wahrhaftigen Idylle sprechen kann. Wir sind bereits eingenommen als wir in dichten Nebelwald hineinlaufen - noch bricht sich auch hier das Sonnenlicht im Blätterwald. Jetzt wird es erst recht sspektakulär.
Es geht tatsächlich immer am Quindio-Fluss entlang, der sich hier tief in die urwaldartigen Berge eingeschnitten hat. Zu beiden Seiten geht es jeweils steil nach oben, alles üppig grün bewachsen. Wir laufen im Flusstal moderat bergauf, genießen den Waldgeruch und den Schatten und freuen uns über das stete Plätschern. Über unzählige Brücken - Hängebrücken oder querliegende Baumstämme - passieren wir den Río Quindio und seine kleinen Wasserfälle - immer wieder von einer Seite zur anderen laufend. Wir gehen über Felsen, Wurzeln oder matschig-lehmige Wege. Wir hören Vögel und Affen und werden an einer Stelle im Wald regelrecht von oben mit angefressenen Früchten bombardiert. 'Ist das etwa Absicht?' Eine Affengruppe muss dort oben in den kaum sichtbaren Gipfeln der Urwaldriesen sitzen und reichlich Früchte genießen - leider sehen wir sie nicht, hören und spüren tun wir sie aber um so mehr... Zu unseren Füßen sammeln sich unzählige, einmal angefressene und dann fallengelassene Früchte. Sie rauschen in einer Tour durch die Blätter nach unten und fallen auf uns herab...
Wir kommen jetzt zu der Finca im Naturreservat Acaime, die sich schon durch Schilder ankündigt und die marginalen Kosten des Besuchs deutlich ausweist... Sie ist unser erstes eigentliches Ziel heute... Wir erhalten eine leckere heiße Schokolade und können uns ein wenig ausruhen. Attraktion dieses einsamen Ortes auf dem Rundweg bleibt die Natur: Man hat Kolibris und andere Wildtiere über viele Jahre angefüttert und ein wenig an den Menschen gewöhnt, so dass wir hier eine ganze Vielfalt der ansonsten sehr scheuen Kolibris bewundern können. Sie schwirren in einem atemberaubenden Tempo um uns herum, sausen hin und her und surren dabei einzigartige Geräusche in die Landschaft. Dazu ihr unverkennbarer Gesang - einfach prächtige kleine Vögel. Und da muss man noch gar nicht auf ihr teils wundervolles und exotisches Federkleid oder ihre außergewöhnlichen Augen schauen.
Kolibris im Naturreservat Acaime, Valle de Cocora, Kolumbien (Fotos Jörg Schwarz) - bitte anklicken!
Obwohl man relativ leicht sehr dicht an die Vögel herantreten kann, sind diese Sprinter und Turbos unter den Vögeln nicht leicht zu fotografieren. Sie setzen sich meist nur extrem kurz und sehen zu, dass sie schnell weiter kommen, in ständiger Bewegung sind sie schwer zu fokussieren... Ich könnte den Dingern stundenlang zusehen, sie faszinieren alle hier oben. Irgendwann aber laufen wir weiter. Es geht jetzt in den steilsten Bereich des Parcours, wir steigen auf zum Mirador La Montaña, mit gut 3.100 m unser höchster Punkt heute. Pumas und - Gott sei Dank - pflanzenfressende Bären leben hier nach wie vor, Affen sind wir heute schon begegnet, weitere Tiere, wie unzählige Vögel und Insekten sollen sich hier tummeln. Die großen sehen wir leider nicht. Durch weiterhin grandiose Landschaft steigen wir - zuletzt durch herrlichen Zypressenwald - steil zu der Wolkendecke auf, die sich zum Mittag hin in der Gegend bildet. Die Wolken und Nebelschleier schützen uns vor der Sonne, die uns nun voll treffen würde und sorgen dafür, dass der hiesige Nebelwald seine notwendige Feuchte bewahrt. Sie tun dem Vergnügen in dieser herausragenden Natur aber keinen Abbruch.
Langsam marschieren wir nun auf dem einfachen Terrain einer sandigen Straße dem eigentlichen Höhepunkt hier entgegen - es geht jetzt nur noch abwärts: Die hiesigen Wachspalmen, auf die wir jetzt zulaufen und die wir schon von weitem sehen, halten Rekorde und sind die Nationalbäume Kolumbiens. Ihren Namen verdanken sie der wachsartigen Substanz auf ihrem Stamm, der die Bäume schützen soll - leider hören wir, dass sie gleichwohl hier und da von Pilzen befallen sind und dass man bereits dabei ist, sie aufzuforsten...
Auch wenn wir sie zuvor ja schon gesehen haben - heute früh in strahlender Sonne - geht uns das Herz auch jetzt wieder auf, als wir sie nun - in dieser völlig veränderten Tagesatmosphäre und Stimmung - ein zweites Mal wahrnehmen: Palmen in ungeahnten Höhen - Einzelgänger oder ganze Gruppen von Palmen - ragen nun in die Wolkenschleier hinein, sind teils verdeckt, teils frei sichtbar. Der Nebel wabert um ihre Kronen herum, hüllt die Bäume ein und gibt sie wieder frei. Wir blicken zudem von oben in eine traumhafte Landschaft hinein, die wir heute morgen ja bereits selbst durchwandert haben. Immer wieder garnieren die Palmen das Szenario, schauen wir zu ihnen hoch. Wir blicken an den schlanken Stämmen bis hinauf in den Himmel bzw. in die Wolkendecke empor. Oft genug sind sie derart hoch, dass wir uns irgendwie klein vorkommen... Miniaturwesen in einem Reich von Riesen.
Wir durchwandern das grüne und saftige Tal nun quasi im Dämmerlicht. Immer steiler geht es bergab, wir laufen mitten durch die Palmenwälder hindurch unserem Zielort entgegen. Je tiefer wir kommen, desto mehr hellt es auf, lassen wir die Nebeldecke oben zurück. Es ist ein Traum hier zu trekken. Wir begegnen jetzt mal wieder ein paar Reitern, große Vögel kreisen über unseren Köpfen - die angekündigten Andenkondore sind es jedoch nicht. Immer wieder sehen wir jetzt auch hier unten Kolibris. Aber es ist vor allem der globale Blick in das preisgegebene Valle selbst, das sich auch wunderbar für monochrome Fotos eignet. Ich schieße mir die Finger wund... Irgendwann kommen wir unten an und suchen einen Willy - gänzlich befriedigt und glücklich streben wir Salento entgegen - selbstverständlich auf den Trittbrett! Es gelüstet uns heute nach Pizza...
Fazit: Ein großartiger 5-Stunden-Trek, der moderat und gut zu laufen ist, der aber vor allem landschaftlich abwechslungsreich und mit herausragenden Naturarealen reich ausgestattet ist. Muss man einfach machen, wenn man in der Gegend ist! Oder gerade deswegen hierher kommen!
Monochrom: Wachspalmen im Valle de Cocora, Kolumbien (Foto Jörg Schwarz) - bitte anklicken!
Noch ein Satz zum Wetter in Kolumbien
Wir hatten in den vergangenen Monaten wahnsinnig viel Glück mit dem Wetter. Eigentlich hatten wir in Peru und Bolivien immer - ich meine wirklich immer - Sonne. In Kolumbien hatten wir bisher auch sehr viel Glück mit dem Wetter - wann immer wir irgendwas Größeres und für uns Wichtiges geplant haben, hat es eigentlich nicht geregnet. Dennoch muss man deutlich festhalten: Das Klima hier - und es ist in unserer Reisezeit eigentlich die regenärmste Saison - ist eigentlich immer feucht. Kolumbien ist ein nasses, mindestens feuchtes Land...
Seit wir in Kolumbien reisen ist es stets wechselhaft, sieht man von einer Trockenperiode in Barichara - um die Weihnachtstage - ab... Meist ist es morgens sonnig und offener, kommen mittags Wolken auf und regnet es abends und nachts. Natürlich gibt es Ausnahmen: Es gibt Tage an denen scheint den ganzen Tag die Sonne - eher selten. Und es gibt auch komplette Regentage - Gott sei Dank ebenfalls selten. Im Grunde hat man an den meisten Tagen beides: Sonne und Wolken/Regen. Für das Land und seine Bauern mag das ein Segen sein, für uns ist es das nicht... Es erinnert uns viel zu sehr an das deutsche Wetter... Nur eben wärmer.
Wir können uns zwar ganz gut darauf einstellen, denn man ist gut beraten die Dinge am Vormittag anzugehen. Aber um ehrlich zu sein: Es ist uns insgesamt zu feucht! Gerade jetzt regnet es ununterbrochen seit zwei Stunden aus Eimern. Wer immer nach Kolumbien reist: Stellt Euch darauf ein, diese Kröte muss man schlucken!
Empfehlungen
Unterkunft
Salento
In Salento gibt es, insbesondere an den Rändern der Stadt oder etwas außerhalb - wundervolle Hostels und Unterkünfte. Leider konnten wir das
-
Hilltop Hostel, Calle 7, zwischen Carrera 8 und 9 nicht buchen, das uns Kolumbianer empfohlen hatten. Wir haben
es uns angesehen und waren begeistert von der Boutique-Athmosphäre und den Annehmlichkeiten...
- Dafür waren wir sehr zufrieden mit unserem Appartement im Hostal Casa La Eliana, Carrera 2 Nr. 6 - 45 (also an der Calle 6), Tel. 321 796 1782 oder 314 660 5987, www.calalaeliana.com. Eigentlich ein normales Hostel mit einem wunderbaren Restaurant, das sich auf indische Curries spezialisiert hat, gibt es ein zweites Haus etwa 1,5 Blocks weiter Richtung Calle 4/Carrera 2, das vor allem als Appartmenthaus geführt wird. Hier ist man weit ab vom Schuß und hat gleichwohl eine komplett eingerichtete Wohnung, die man sich freilich mit den anderen Appartmentmietern teilt: Küche, Wohnbereiche, Bäder, Balkone, Terrassen... Alles top.
Speisen
Salento
-
Wie bereits oben ausgeführt waren wir im eigenen Hostal-Restaurant des Casa La Eliana extremst
zufrieden. Die Curries haben indische Qualität, die Pizzen kann man ebenfalls gut essen und auch zum Frühstück waren wir zufrieden. Wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so
nah...?
- Gleichwohl haben wir auch das Vegetarische Restaurant Veggie zu empfehlen, das uns sehr überzeugt hat. Carrera 5 Nr. 5-58, Tel. 3112052632. Ihr bekommt hier vorzügliche Almuerzos und Gerichte von der Karte - die Gerichte sind an die Kolumbianische Küche angelehnt, reichlich und schmackhaft.
Allgemeines
Valle de Cocora
- Es gibt direkt am Ankunftsort der Busse in Salento - übrigens auch gleich in der Nähe des o.a. Hostals - eine Touristeninformation, die uns erstmal gut informiert hat. Man wollte uns dann für die 5-6-Stunden-Tour durch das Valle de Cocora Guide und Transport für viel Geld nahelegen... Wir können empfehlen: Macht es individuell!
- Fahrt mit den Willies morgens um 7:30 Uhr an der Plaza los und lasst Euch direkt am Tor des Parcours raussetzen, der bessere Weg und der Weg für den Rundweg führt rechts durch das Tor, an dem auch die Hinweisschilder stehen. Auch wenn immer mal wieder gesagt wird, dass der rechte Weg und der Parcour insgesamt gar nicht so schön seien: Er ist wunderbar - und zwar gerade entlang des Flusses! Lasst Euch nicht beirren. Von hier an ist es mega-einfach: Immer den Fluss entlang bis zur Finca des Reservats Acaime - kann man nicht verfehlen! Kostenpunkt 5.000 COP inkl. Eintritt, Kolibris und einem heißen Kakao.
- Auf dem Weg zurück erst den dritten Abzweig rechts entlang gehen - Euer Ziel ist La Montana! Bis dahin bleibt Ihr auf dem Weg, den Ihr gekommen seid. Leider weist an keiner Stelle ein Schild darauf hin, dafür aber zwei Schilder zu einem noch weiter auf den Berg hinauf führenden Ziel - egal, sofern nicht La Montana drauf steht, ignorieren... Ihr lauft also an zwei Rechtsabzweigen vorbei! Erst der dritte Rechtsabzweig ist Euer Abzweig - er befindet sich an dem Schild zur Finca Acaime, das Ihr schon auf dem Hinweg als allererstes gesehen und dem Ihr auf dem Hinweg gefolgt seid. In Eure Richtung nach La Montana steht dummer Weise kein Schild! Wenn ihr unsicher seid, fragt an der Finca Acaime einfach nochmal nach, wie Ihr laufen sollt, es ist wirklich sehr einfach!
- Von La Montana läuft man nur noch abwärts und folgt der Straße. Wenn man von weit oben schon die Häuser sieht, an denen Ihr morgens angekommen seid, solltet Ihr den wundervollen Weg mitten durch das Palmenareal laufen, der direkt zum Ziel/Start-Punkt zurückführt... Auch das kann man gar nicht verfehlen.
Ausblick
Spuren | WECHSLER reisen auf dem Weg nach Medellín über Jardín. In einem wahren Ritt mit Kleinbussen und vagen Verbindungen geraten Sie in ihrer Kleinstadt mitten in eine unerwartete Samstagsfiesta auf der Plaza. Direkt daneben: Ihr Hostel. In dem ansonsten wunderschönen und ruhigen Jardín verbringen unsere Helden zwei leider regnerische und daher geruhsame Tage. Leider müssen sie auf geplante Trips ins Umland verzichten. Dafür gibt es hier hervorragenden Kaffee und chillige Cafés!
Sie stürzen sich anschließend in das Medellíner Großstadtleben und erkunden Stadt und Umland. Als dynamisch und kosmopolitisch verschrien, scheint es für die Spuren | WECHSLER der ideale Ort zu sein, um vor den Stränden der Karibik nochmal Stadtflair und Kneipenluft zu genießen... Die Kulturszene der Stadt steht also auf der Agenda und der Besuch des Migrationsamts: Visaverlängerung steht an. Ein Fest für Organisationsfreaks...
Es wird also spannend: Bleibt unserer SPUR treu!
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